Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila
ob da was dran ist. Ob ich etwas besser machen kann. Die eben erwähnte »Flaschenkind«-Beleidigung ist nicht konstruktiv, sondern nur polemisch – diese »Kritik« nehme ich mir nicht zu Herzen, und sie perlt an mir ab.
Zu erkennen, wann Kritik berechtigt ist und wann nicht, ist eine Trainingssache! Je besser man weiß, was man kann – und was nicht –, desto besser kann man das einschätzen.
Aus den meisten Kritikpunkten kann man etwas mitnehmen, ohne sich verunsichern zu lassen. Selbst aus der harschen Bemerkung meiner ersten Bookerin (wir berichteten), die meinte, ich hätte »hängende Mundwinkel«, habe ich etwas gelernt: dass ein arroganter Gesichtsausdruck auf Fotos nicht besonders gut ankommt. Vielleicht hat sie aus meinem späteren Erfolg auch etwas gelernt: nämlich, dass die ersten Bewerbungs-Posing-Fotos eines Laien-Models möglicherweise noch nicht so besonders aussagekräftig sind und sie dem Mädchen demnächst besser mal ins Gesicht guckt.
Leute, die dagegen beratungsresistent sind, lassen sich nichts sagen. Die nehmen alles persönlich, sind sofort beleidigt und wissen alles besser. Leute, die beratungsresistent sind, lernen nicht aus ihren Fehlern, weil sie ihre Fehler ignorieren. Das heißt, Beratungsresistenz führt dazu, dass man nie besser wird in dem, was man tut.
Der Micky-Maus-Trick als Kritikentschärfer
Sie sind ein Mimöschen und neigen dazu, jede Kritik persönlich zu nehmen? Keine Angst, kritische Worte der lieben Mitmenschen zu nutzen, lässt sich trainieren. Wenn das nächste Mal jemand über irgendetwas motzt, was Sie getan oder nicht getan haben, ist der wichtigste Leitspruch erst mal: Ruhig, Brauner, ruhig! Auf keinen Fall jetzt wie ein wild gewordener Stier sofort automatisch zum Gegenangriff übergehen, als hätte jemand ein rotes Tuch gezückt. Und bitte auch nicht schmollend in der Ecke verkriechen. Bevor ich irgendwas tue, denke oder überhaupt irgendwie reagiere, atme ich ruhig weiter und zähle innerlich bis zehn. Falls ich merke, dass ich tatsächlich sauer werde – auch bei mir kommt das schon mal vor –, stelle ich mir den anderen mit den großen Ohren von Micky Maus vor – die nervige Ich-mach-alles-richtig-Maus ist schließlich der »Vater« aller Klugscheißer. Das nimmt nämlich dem vermeintlichen Angriff sofort die Bedrohlichkeit (Achtung: Nicht kichern!). Statt den eigenen Standpunkt zu verteidigen, jetzt erst mal die Kritik von Besserwisser Micky in eigenen Worten wiederholen (Vorsicht, zickiger oder genervter Unterton ist kontraproduktiv): »Du meinst also, dass sich die Zwiebeln besser schälen lassen, wenn ich sie in heißes Wasser lege? Warum ist das so? Kannst du mir das mal zeigen?« Dadurch ist die ganze Atmosphäre sofort ganz sachlich, der andere fühlt sich ernst genommen – das stärkt die Beziehung zwischen Ihnen. Ihr Gegenüber muss aber gleichzeitig seine Kritik durch Fakten untermauern. Das kann er oder sie nicht? Nun, dann wissen Sie gleich mehr: Dann ist die Kritik sehr wahrscheinlich heiße Luft, und er wollte sie nur provozieren. Klingt seine Präsentation einleuchtend: Glückwunsch, wieder was dazugelernt. In jedem Fall geht der Orden für Coolness und Souveränität an Sie!
Zaubertrank-Zutat Nummer drei: Wahrheit – (m)eine Droge!
Zaubertrank-Zutat Nummer drei:
Wahrheit – (m)eine Droge!
Während manche Leute hinter betonter Extrovertiertheit irgendetwas verstecken wollen, bin ich trotz meiner »Hoppla, jetzt kommt Sonny«-Mentalität ein Riesenfan der Wahrheit! Ehrlichkeit ist (m)ein absolutes Erfolgsrezept, das ich nur weiterempfehlen kann. Denn wer immer ehrlich bleibt und nicht irgendwas zu verstecken versucht, der ist nicht angreifbar und muss auch nie lange überlegen, welche Ausrede er jetzt vorschützt und was er denn jetzt sagen oder tun soll. So wie meine Bekannte Vicky, die bei einer kleinen Party den Champagner dankend ablehnte und sagte: »Nein, vielen Dank, ich rühr das Zeug nicht an. Mein Vater war Alkoholiker, und ich habe gesehen, wohin das führen kann!«
Da kann ich nur sagen: Hut ab! Zu so einem Statement gehört erst mal Mut. Aber ich weiß aus Erfahrung: Es ist wahnsinnig befreiend. Denn dann muss man nichts mehr erklären!
Ehrlichkeit stärkt so vor allem auch unser Selbstbewusstsein! Denn wenn wir offen und ehrlich sind und auch vor anderen aus unseren kleinen Schwächen keinen Hehl machen, werden wir immer nur für das geschätzt und geliebt, was wir
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