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Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila

Titel: Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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so, dass man sich wohlfühlt), Essen und Trinken (nicht nur genug, sondern auch gesunde und leckere Nahrungsmittel von guter Qualität), Entspannung und Spaß und Mobilität.
    Von jemand anderem finanziell abhängig zu sein, schränkt die eigene Wahlfreiheit bereits in diesen Grundbereichen enorm ein. Ich habe in meinem Leben gelernt, dass es ein paar sehr wichtige Dinge gibt, die man mit Geld tatsächlich kaufen kann und die definitiv glücklich machen:
     
Unabhängigkeit

Selbstbestimmung

Schuhe
     
    Mädels, sorry, vergessen wir mal kurz die Schuhe. Speziell die Punkte eins und zwei wurden mir bald klar, nachdem sich mein Vater aus der Verantwortung verabschiedet hatte und meine Mama unser Zuhause, meine sichere, kuschlige Höhle, verkaufen musste. Nicht nur sein Tod, auch der Hausverkauf war ein Trauma. Ich kapierte plötzlich, wie wichtig es war, dass meine Mama ihren Job als Lehrerin nicht aufgegeben hatte – sie wollte nie von meinem Vater finanziell abhängig sein. Wie wichtig Kohle ist, war mir – verständlicherweise – nie aufgefallen, es lief ja alles. Doch ohne die Hilfe meines Daddys konnten wir nicht so weiterleben wie bisher. Ich fühlte mich damals im wahrsten Sinne des Wortes ohnmächtig – ohne Macht! Und ich begriff: Hätte ich genügend Geld, hätte ich jetzt die Macht, unseren Auszug zu verhindern. Damals, mit elf Jahren, habe ich mir nicht nur das Ziel gesetzt, auf ein Haus zu sparen. Ich habe mir die Priorität gesetzt: Ich will immer genügend Geld haben, dass andere nicht über mich bestimmen können!
     
Die Freiheit eines Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.
    JEAN-JACQUES ROUSSEAU
     
    Finanziell unabhängig zu sein bedeutet nämlich auch: Man belastet niemand anderen mit sich. Weder die Eltern, noch einen Mann, noch den Staat und damit die Gemeinschaft. Damit will ich übrigens nicht arrogant sagen, dass Dinge wie Sozialhilfe nicht sinnvoll sind – als Sicherung für den Notfall, wenn gerade wirklich nichts anderes geht. Aber niemandem etwas schuldig zu sein, fühlt sich einfach nur verdammt gut an!
     
    Viele Leute glauben, dass jeder, der mit seinem Konterfei auf der Glotze auftaucht, ausgesorgt hat bis ans Ende seiner Tage. Hier darf ich mit einem Mythos aufräumen: Sorry, falsch gedacht! Es geht mir sehr gut, aber ich bin weit davon entfernt, die Füße hochlegen zu können. Richtig ist allerdings: Ich habe mir ein Polster erackert. Trotzdem muss ich weiter auf meine Kohle achtgeben. Als bekennende Schuhfetischistin besitze ich trotzdem keine Manolo Blahniks und kaufe auch keine Taschen für zweieinhalbtausend Euro. Ich habe keinen Ferrari, und ich trage keine diamantenbesetzte Uhr am Handgelenk.
    Es bereichert auch mein Privatleben enorm, dass ich nicht am Geldhahn (m)eines Mannes hänge. Der unglaubliche Luxus hier liegt in meiner Freiheit. Ich könnte jederzeit gehen, ohne in ein existenzielles Loch zu fallen.
     
Ein ordentliches Einkommen ist das beste Glücksrezept, das ich kenne.
    JANE AUSTEN
     
Böse Falle: Gier
     
    Beim Aufbau der eigenen finanziellen Unabhängigkeit sollte man sich unbedingt vor einem fiesen kleinen Monster hüten: der Gier. Den Hals nicht vollzukriegen verführt schnell dazu, dass man in etwas investiert, worin man sich nicht auskennt. Dazu habe ich natürlich ein Mini-Anekdötchen: Wir schrieben das Jahr 2000, es war auf dem Höhepunkt des New-Media-Dot-Com-Hypes. Damals arbeitete ich noch bei »Glücksrad«, und ich sah endlich Licht am Ende des Häuslebauer-Tunnels: eines Tages, so im Jahr 2030, würde ich mein Eigenheim tatsächlich abbezahlt haben! Ich arbeitete fleißig weiter und brachte meine sauer verdiente Kohle ganz altmodisch auf die Bank. Wenn ich was übrig hatte, legte ich das in fest verzinslichen Wertpapieren und anderen risikoarmen Geschichten an.
    Währenddessen waren die Investments meiner »Glücksrad«-Mannschaft in irgendwelche Internet-Start-ups das Thema in der Kantine, in der Maske, eigentlich überall. Und ich wurde von meinen Kollegen, den Kameramännern, dem Technikteam ausgelacht, als ich irgendwann einmal bekundete, dass ich keine einzige Aktie besäße. Ach ja, das dumme Blondchen! Zum Glück durfte ich nur die Buchstaben umdrehen! Der Grund, dass ich keine Aktien hatte, war aber ein ganz simpler: Ich hatte zu wenig Ahnung davon und hatte auch keine Zeit, mich eingehend damit zu befassen. Das ganze Aktiensystem kam mir rätselhaft vor, und ich

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