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Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila

Titel: Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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diesmal nicht der Ehemann: »Mensch, Melanie, wie geht es dir? Was machst du so? Erzähl!«
    Okay, ich will nicht ungerecht sein. Vielleicht habe ich hier eine Ausnahmesituation mitbekommen. Vielleicht hatten die Bekannte und ihr Mann am Morgen Zoff, und das waren noch die Ausläufer des Streits. Mag sein. Trotzdem:
     
Wo ist denn da die »Upside«? Das ist eine Frage, die man sich ruhig immer mal wieder stellen sollte. Insbesondere, wenn sich die Beziehung zu einer Person im Umfeld vor allem nur noch eines anfühlt: anstrengend.
     
    Weil ich auf die »Upside«-Frage keine Antwort mehr fand, habe ich im vergangenen Jahr mit einem Mädel, das ich schon aus Teenagertagen kenne, »Schluss gemacht«. Und das kam so: Voller Begeisterung und Enthusiasmus hatte ich sie, nennen wir sie Larissa, angerufen und ihr die große Neuigkeit verkündet: »Stell dir vor, Larissa! Ich geh unter die Mamas: Ich bin schwanger!«
    Die überraschende Antwort: Schweigen. In der Leitung war es totenstill, bis ich irgendwann sagte: »Hallo? Larissa? Bist du noch da?« Und, jawohl, sie war noch da. Als sie wieder sprach, fielen die folgenden Worte: »Ach! Schön, dass ich das auch mal erfahre.« Larissas Tonfall klang nach lebensfeindlicher Permafrostzone. Jetzt war ich erst mal sprachlos vor Schreck – denn ich war nicht etwa im neunten Monat kurz vor der Niederkunft (und selbst wenn …). Nein, ich informierte Larissa über meine Schwangerschaft exakt zum gleichen Zeitpunkt wie alle anderen.
    Mein einziger Gedanke war: Oh, wie schön, dass du dich so mit mir freust! Nach einer weiteren Pause ging die Tirade sofort weiter: »... und überhaupt: Du hast ja gar keine Zeit mehr für mich.« Dann bekam ich noch zu hören, ich interessierte mich nicht für sie und ihre Belange, redete angeblich immer nur von mir selbst – dazu hätte ich allerdings erst mal zu Wort kommen müssen.
    Meine Freunde wissen, dass ich im Notfall immer für sie da bin – aber ich will nicht den Gang nach Canossa antreten müssen, nur weil ich mich mal drei Wochen nicht gemeldet habe. Forderungen haben in einer Freundschaft nichts verloren.
    Der beste Weg, das zu bekommen, was man sich wünscht, führt immer darüber, genau das zu geben, was man grundsätzlich auch gerne selbst haben möchte: Aufmerksamkeit, Seelentrost, Hilfe beim Umzug …
    Allerdings, und das ist für viele schwer zu akzeptieren, ohne dabei direkt die Gegenleistung zu erwarten. Ständig wie ein Buchhalter mit »offenen Rechnungen« im Hinterkopf rumzulaufen, macht nämlich nur eins: unglücklich und vergrätzt.
     
    Warum ich das alles erzähle? Weil jeder ab und zu mal überprüfen sollte, ob sich in seiner Umgebung nicht solche energieabsorbierenden »Gremlins« eingeschlichen haben. Auf manchen Leuten könnte man Etiketten anbringen wie auf Zigarettenschachteln: »Achtung, die Negativität dieser Person fügt ihr selbst und den Menschen in ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.«
     
    Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich habe absolutes Verständnis dafür, wenn es jemandem wirklich schlecht geht. Etwa, weil er gerade in einer schlimmen und schwierigen Situation steckt. Weil jemand gestorben ist, weil er oder sie im Job gemobbt wird, weil der Lover fremdgegangen ist oder weil sonst irgendeine Katastrophe passiert ist. Oder auch nur, weil er oder sie heute mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden ist und die Welt einfach nur grau sieht.
    Sich ausheulen ist etwas, was Freunde immer dürfen! Zuzuhören und Trost zu spenden gehört einfach – siehe oben – zum Anforderungsprofil guter Freunde! Kennt man doch: Manchmal braucht man eben ein Ventil und jemanden, der die Klappe hält und einfach nur die Öhrchen spitzt!
    Nur vor den chronisch schlecht Gelaunten, die ihre Umgebung mit ihrem Gemecker und mit Lamentieren verpesten – sozusagen den beratungsresistenten Jammerern – sollten wir uns schützen! Manchmal hilft man übrigens auch Freunden mit Langzeit-Blues, indem man für ein länger andauerndes und ernstes Psycho-Problem eben nicht mehr als Seelenmülleimer zur Verfügung steht – weil das (hoffentlich) den Anstoß gibt, sich endlich professionelle Hilfe beim Psychologen zu holen. Wer ständig Zahnschmerzen hat, dem kann schließlich auch nur der Doc wirklich helfen!
     
Macht sofort sympathisch: Hot Stuff!
     
    Wenn Sie jemand kennenlernen und sofort einen guten Eindruck hinterlassen möchten, gibt’s nur eins: Servieren Sie ein schön heißes Getränk – und zwar möglichst in

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