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Wenn das Verlangen uns beherrscht

Wenn das Verlangen uns beherrscht

Titel: Wenn das Verlangen uns beherrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Bailey
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Sie lachte erleichtert auf. „Das Buch über Teddybären. Genau das habe ich mir gewünscht.“
    Zufrieden kuschelte er sich an sie, und sie begann zu lesen.
    Als Matthew um die Mittagszeit in den Vorraum trat, um Susannah abzulösen, kam sie ihm entgegen. Das lange blonde Haar lag glatt auf ihren Schultern, und obgleich sie lächelte, sah er, dass sie etwas bekümmerte. „Was ist los?“
    „Nichts. Zumindest nichts, was Flynn betrifft.“ Sie schwieg und senkte den Kopf, sodass das Haar ihr Gesicht verdeckte. „Aber ich muss Sie warnen. Wahrscheinlich wird Flynn Ihnen eine etwas verzwickte Frage stellen.“
    Ach so. Erleichtert atmete er aus. „Das kenne ich schon. Er kommt auf die merkwürdigsten Ideen“, sagte er, während er sich die Hände wusch.
    „Flynn hat gefragt, ob ich seine neue Mommy sei.“
    Überrascht hob er den Kopf. „Wie ist er denn darauf gekommen?“
    „Keine Ahnung. Aber ich schwöre Ihnen, ich habe ihn nicht dazu ermutigt.“
    Davon war er überzeugt. Susannah würde bewusst nie etwas tun, was anderen später Kummer machen würde, so gut glaubte er sie bereits zu kennen. Er spülte sich die Hände ab und griff nach einem Papiertuch. „Das weiß ich. Aber können Sie sich vorstellen, woher er diese Idee hat?“
    Nach einem kurzen Blick auf Flynn meinte sie leise: „Er sagte, ich würde wie eine Mommy küssen und auch so singen.“
    Er nickte versonnen. Ja, das waren für einen Dreijährigen Beweise genug. „Und was haben Sie darauf geantwortet?“
    „Dass es Sache der Daddys sei, sich eine neue Mommy auszusuchen. Und er solle mit Ihnen darüber reden.“ Beim Gedanken an dieses Gespräch musste sie plötzlich lächeln, obwohl ihr eigentlich nicht danach zumute war. „Er war allerdings der Meinung, dass die Kinder sich die neue Mommy aussuchen sollten.“
    Auch Matthew musste lächeln. „Das ist typisch Flynn. Danke, dass Sie ihn an mich verwiesen haben. Ich werde mit ihm reden.“ Aber was sollte er einem Kind sagen, das viel zu weise für sein Alter war? Nach Graces Tod hatte Flynn sich verändert, sosehr Matthew auch versucht hatte, ihn abzuschirmen. Der Kleine war nachdenklich geworden, er bemerkte zu viel. Er hatte seine kindliche Unbekümmertheit verloren.
    Was hatte Matthew als Vater ihm auch zu bieten? Grace war diejenige gewesen, die sich in erster Linie um den Jungen gekümmert hatte. Und selbst als das Thema Scheidung aufgekommen war, war Matthew davon ausgegangen, dass sie sich das Sorgerecht teilen würden.
    Nun hatte sein Sohn nur noch ihn. Matthew warf einen Blick auf Flynn, der sich wieder mit seinem geliebten Buch über Teddybären beschäftigte. Er musste mehr auf ihn eingehen, musste mehr für ihn da sein, das stand fest.

4. KAPITEL
    Lächelnd betrachtete Susannah, wie Matthew ihren selbst gebackenen Käsekuchen bis auf den letzten Krümel aufaß und sich dann mit einem befriedigten Seufzer zurücklehnte. Beim Kochen und Backen konnte sie sich entspannen und die Gedanken ordnen. Und wenn sie dann noch für jemanden kochte, der das, was sie auf den Tisch brachte, so sehr genoss, dann machte es noch mal so viel Spaß.
    „Das war ausgezeichnet, Susannah. Wo haben Sie kochen gelernt?“
    „Bei meiner Mutter. Dies ist eins ihrer vielen Rezepte gewesen.“ Schon früh hatte ihre Mutter sie ermutigt, ihr beim Backen und Kochen zuzusehen, und so hatte Susannah automatisch viele Rezepte der Mutter übernommen. Die sie hoffentlich eines Tages an ihre Kinder weitergeben konnte … Unwillkürlich warf sie einen Blick auf Flynn, schob dann aber den Gedanken schnell zur Seite. Das war Matthews Sohn, nicht ihrer.
    „Dann haben Sie und Ihr Vater ja Glück gehabt.“
    „Mein Dad ist gestorben, als ich noch ziemlich klein war. Mom hat meist nur für uns zwei gekocht.“ Wie immer, wenn sie an ihren Vater dachte, erfüllte sie tiefe Trauer. Auch nach der langen Zeit sehnte sie sich nach seiner Zärtlichkeit und Liebe.
    „Das tut mir leid“, sagte er leise. „Mein Vater ist erst vor Kurzem gestorben.“
    Das konnte wirklich noch nicht lang her sein, denn sie hatte auf dem Weg zum Supermarkt die fetten Überschriften der Zeitungen überflogen. Offenbar war Reginald Kincaid ermordet worden, und es gab neue Erkenntnisse in der Mordsache. Sie hatte die Zeitung wieder auf den Stapel zurückgelegt, denn sie war angewidert von der Art und Weise, wie in dem Privatleben anderer herumgeschnüffelt wurde. Doch den ganzen Nachmittag hatte sie an die Sache denken müssen. Matthew tat ihr

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