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Wenn das Verlangen uns beherrscht

Wenn das Verlangen uns beherrscht

Titel: Wenn das Verlangen uns beherrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Bailey
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leise hervor.
    Er drückte auf einen Knopf, und während die Maschine leise vor sich hin summte, versuchte Susannah sich wieder zu fassen. Warum hatte Matthew nur eine solche Wirkung auf sie? War das die Anspannung wegen der ganzen Situation? War es das Gefühl der Nähe, das sich automatisch einstellte, weil sie in seinem Haus wohnte? Oder lag es an dem Mann selbst? Als die Maschine stoppte, wandte sie sich schnell zu Matthew um. „Morgen mache ich uns ein richtiges Frühstück. Möchten Sie heute noch was anderes als Toast?“
    „Nein, das reicht völlig aus. Normalerweise habe ich Flynn morgens ein Omelett gemacht. Aber wenn ich allein bin, genügt mir Toast.“ Er lehnte sich gegen den Tresen, verschränkte die Arme vor der Brust und kreuzte die Füße. Hastig wandte sie sich ab, tat noch zwei Scheiben Brot in den Toaster und ging dann zum Kühlschrank.
    „Kara hat vorhin angerufen“, durchbrach er jetzt die Stille. „Sie lässt fragen, ob Sie die Morgenschicht bei Flynn übernehmen können. Sie wollte es selbst machen, hat jetzt aber einen wichtigen Termin. Wenn Sie nicht können, dann gehe ich diesen Morgen zu Flynn. Eigentlich wollte ich ins Büro und dann nachmittags ins Krankenhaus, aber …“
    „Nein, nein, natürlich kann ich“, sagte sie lächelnd, froh, sich nützlich machen zu können. „Ich wollte nur ein paar Besorgungen machen, aber das hat Zeit.“
    „Danke.“ Bei seinem warmen Lächeln wurde ihr heiß. Schnell drehte sie sich um und holte Besteck aus der Schublade.
    „Essen Sie gern am Küchentisch?“ Sie warf einen Blick durch die große Glastür, die auf einen kleinen Innenhof führte. „Oder hätten Sie etwas dagegen, wenn wir da draußen frühstückten?“ Sie wies auf den runden Gartentisch mit den zwei Stühlen, auf dem die Morgensonne lag.
    „Nein, absolut nicht. Es ist sicher warm genug.“ Er schloss die Tür auf und öffnete sie.
    Auf einem der Küchenschränke fand sie ein Tablett und stellte den Brotkorb, Teller, Butter, Honig und Marmelade darauf. Als Matthew die beiden Kaffeebecher hinzufügte und dann das Tablett hochhob, um es nach draußen zu tragen, wich sie unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Dieser Duft nach herbem Aftershave und männlicher Frische wirkte völlig betörend, und sie schloss kurz die Augen. Dann griff sie verlegen nach dem Besteck. Hoffentlich hatte er nicht gemerkt, wie sehr er auf sie wirkte. Mit gesenktem Blick folgte sie ihm nach draußen.
    Eine leichte Brise spielte mit den Blättern der Büsche, die den Innenhof auf der einen Seite abschlossen. Die Atmosphäre hatte etwas Unwirkliches, beinahe Magisches an sich. Susannah wandte sich der Sonne zu, schloss die Augen und breitete die Arme weit aus, wie um die warmen Strahlen willkommen zu heißen. Dabei war ihr kaum bewusst, dass sie immer noch das Besteck in den Händen hielt, so sehr genoss sie das Gefühl der Sonne auf der Haut und den sanften Wind in ihrem Haar. Ewig hätte sie so stehen können, wenn sie allein gewesen wäre. Aber sie war nicht allein …
    Als sie die Arme sinken ließ und sich umwandte, sah sie sich Matthew gegenüber, der sie mit einem bewundernden Blick betrachtete. Also hatte er sie beobachtet. Aber warum auch nicht? „Ich bin gern an der frischen Luft“, sagte sie eine Spur trotzig und legte das Besteck auf den Tisch.
    „Das ist nicht zu übersehen.“ Er lächelte kurz.
    „Sind Sie nicht gern draußen?“
    „Oh, doch.“ Er zog einen Stuhl zurück und ließ Susannah sich setzen. „Ich habe nur nie darüber nachgedacht, ob ich selbst das dringend brauche. Mit Flynn bin ich natürlich viel draußen, aber das mache ich eher seinetwegen.“
    Tatsächlich? Sie griff nach ihrem Becher und trank einen Schluck. Vielleicht sagte diese Bemerkung mehr über Matthew Kincaid aus, als ihm selbst bewusst war. „Aber Sie können doch nicht nur für Ihre Arbeit und für Flynn leben“, begann sie vorsichtig. „Sie haben doch auch Wünsche und Bedürfnisse, Matthew.“
    Er setzte sich ihr gegenüber, umfasste seinen Kaffeebecher und sah Susannah lange an. Sie wurde nervös. Hätte sie das bloß nicht gesagt. Schließlich hatte sie kein Recht, sich in seine Angelegenheiten zu mischen. Und schon gar nicht, ihm Ratschläge zu geben.
    Glücklicherweise klingelte sein Handy und unterbrach damit die Spannung. Ohne Susannah aus den Augen zu lassen, griff er in die Tasche, hielt es sich ans Ohr und meldete sich. Doch dann sprang er auf, ging ins Haus und schloss die Glastür hinter

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