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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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loslassen würden.
    Gibt es denn niemanden an Bord, mit dem ich reden kann? , überlegte sie. Sam hat mit Gavin gesprochen. Vielleicht spricht er ja auch mit mir? Oder Frankie?
    Sie beschloss, zuerst Frankie um Rat zu bitten, immerhin war er bei Mönchen aufgewachsen, die versuchten, den Dämon gefangen zu halten. Anders konnte sie sich den Raum in den Katakomben aus seiner Erzählung nicht erklären. Vielleicht wusste er mehr, als er in seiner Geschichte preisgab. Vielleicht wusste er mehr, als er wollte.

Schlangenbiss

    Wolken hatten sich vor die Sonne geschoben, als Kimberly erneut an Deck ging, aber obwohl der Wind deutlich abgekühlt war, entdeckte sie Frankie in der Nähe des Krähennests auf der Takelage. Er lag auf dem Rücken, ein Bein und einen Arm in den Seilen verschlungen und sofern sie das von hier unten sehen konnte, hatte er die Augen geschlossen. Sein goldener Ohrring lugte zwischen seinen dunkelblonden Rasterlocken hervor und die Haare auf seiner Brust vibrierten leicht im Wind. Die Muskeln unter seiner hellen Haut zuckten, als würden sie im Traum gegen etwas Kämpfen. Im Schlaf sah sein Gesicht beinahe noch spitzbübischer und jungenhafter aus als sonst.
    Kimberly schmunzelte, als sie daran dachte, wie er ihr diese Angewohnheit erklärt hatte, dort oben zu schlafen. „ Seit ich das erste Mal die Freiheit des Himmels geschmeckt habe, will ich ihr immer und überall so nah wie möglich sein.“ Der klare Sternenhimmel war das erste, was Frankie nach seiner Flucht aus dem Kloster gesehen hatte und seitdem verband er Freiheit mit ihm, mit der Sonne, mit Wolken. Einfach allem, was sich weit, weit fort abspielte.
    Mühelos kletterte sie die Takelage herauf, bis sie neben ihm angekommen war. Seine Augen waren noch immer geschlossen, aber er grinste breit. „Ahoi, mein Engelfisch.“
    Ein Lächeln glitt über Kimberlys Gesicht. So hatte er sie früher immer genannt, als sie noch ein Kind war und sich nicht entscheiden konnte, was ihr Lieblingsplatz war: das Krähennest hoch oben am Schiff oder der Meeresgrund mit seinen eigenen Farben und seiner Magie. Und Frankie sagte, wenn sie hoch oben stand und ihre Locken im Wind wehten, sähe sie aus wie ein dunkler Engel.
    „Ahoi, Sternenfänger“, erwiderte sie. Frankie war wie ein großer Bruder geworden, von dem ersten Tag an, an dem er auf das Schiff gekommen war. Er hatte sich unter der Mannschaft fremd gefühlt und Kimberly hatte ihm alles gezeigt und erklärt und so hatte sich langsam eine Freundschaft entwickelt. Noch heute gab es Tage, an denen sie herumalberten wie damals, obwohl nichts mehr so war wie früher, seit Barron sich entschieden hatte, nicht mehr für die Briten, sondern nur noch für sich selbst zu arbeiten. Es gab keine Kaperbriefe mehr, keine Aufträge. Es gab nur noch ihn und sein blindes Verlangen, die Macht des Steins für sich zu nutzen – wozu auch immer. Bis vor wenigen Tagen hatte Kimberly nicht gewusst, warum ihr Leben sich verändert hatte, warum sie sich sogar bei den britisch besetzten Inseln unauffällig verhalten mussten. Jetzt hatte sich ein Teil des Warums eröffnet, wenn auch noch nicht alles. Sie konnte das Bild nicht erkennen, warum Captain Barron alles wegen dem Stein von Anòr riskierte. Die Kaperbriefe waren ein Freifahrtsschein gewesen. Jetzt waren sie nichts weiter als Gesetzlose, die die britische Krone um ein Schiff erleichtert hatte.
    Was wollte Barron? Warum gab er all das auf?
    Und würde er sterben wie der Eine?, wisperte eine Stimme in ihr. Und wir?
    „Willst du noch eine Geschichte hören?“, neckte Frankie und stupste sie mit dem Ellenbogen an.
    „So in etwa“, murmelte sie abwesend.
    Frankie richtete sich etwas auf und sah sie neugierig an.
    „Was ist mit dem Anhänger passiert? Dem mit dem Stern und der Schlange?“
    Er lachte herzhaft auf. „Meine Güte, Kim, da steckt ja doch ein Mädchen in dir.“ Verschwörerisch beugte er sich zu ihr vor. „Ich weiß, wo er ist, der Anhänger. Und wenn du willst, zeige ich ihn dir. Heute Abend, bei meiner Hängematte.“ Sein Grinsen war so breit, dass Kimberly die verfärbten Ansätze seiner Zähne sehen konnte.
    Spielerisch schlug sie ihm vor die Brust. „Benimm dich, Frank. Sonst kannst du deine Geschichten demnächst den Fischen erzählen.“
    Frankie schmunzelte bei der lahmen Drohung. „In Ordnung, in Ordnung. Dann ist die Gegenleistung für das Geheimnis wohl nur deine Anwesenheit und ewige Dankbarkeit.“
    „Alter Melodramatiker“, stöhnte

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