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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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der Seite stand der Satz, den Tyler vorgelesen hatte, zumindest glaubte Kimberly das. Es waren die einzigen Worte auf dieser Seite. Wie lauteten sie? Irgendwas mit Lapis und …? Sie seufzte tief. Und was sollte das bedeuten? Es gab niemanden, den sie fragen könnte, und selbst Tyler schien nicht zu wissen, was es damit auf sich hatte. Ob er wohl von dem Stein von Anór wusste?
    Ein neuer Gedanke dehnte sich in Kimberlys Kopf aus und erfüllte sie völlig, ihre Muskeln zitterten, als sie die mögliche Nähe einer neuen Gefahr spürten. Oder war es die gleiche Gefahr in anderer Form? War es möglich, dass Anórs Macht so schnell gewachsen war, dass er nicht nur die Marionetten-Männer lenken konnte, sondern bereits richtige Spione hatte? Konnte es sein, dass er Tyler zu ihnen aufs Schiff geschickt hatte, um sie alle zu beobachten … oder sie auszuschalten? Und wenn ja, handelte Tyler freiwillig oder wurde er gezwungen?
    Kimberly schluckte schwer, dann schnappte sie nach Luft. Er war oben an Deck, mit der Crew.
    Und sie wussten von nichts.
    Hastig stopfte sie das Buch erneut unter einen Haufen Kleidung, griff nach ihrem Säbel und rannte hinauf an Deck, wo die Sonne sie blendete. „Captain!“, schrie sie und schirmte die Augen mit einer Hand ab, suchte das Deck nach ihm ab. Finn, der Steuermann, musterte sie mit zusammengezogenen Brauen und deutete mit dem Kinn auf den Raum unter sich, wo sich das Kapitänquartier befand. Meereswind umwehte sie und trug tiefe Männerstimmen mit sich, aber Kimberly konnte nicht verstehen, was sie sagten.
    „Captain!“, rief sie noch einmal und rannte über die Planken zum Heck des Schiffes, auf die offen stehende Tür der Kapitänskajüte zu. Ihre nackten Füße machten klatschende Geräusche auf dem Holz. Sie kam schlitternd zum Stehen, als Captain Barron verwundert durch die Tür trat und sie schräg musterte.
    „Gibt’s ein Problem? Mann über Bord?“
    Kimberly schüttelte den Kopf. „Nein, Tyler, er…“
    In dem Moment trat der goldäugige Junge hinter dem Captain aus der Kajüte, ein breites Grinsen auf dem Gesicht, das jedoch verblasste, als er sie sah.
    „Was ist denn mit ihm?“
    „Ich … er … wo soll er denn schlafen?“, brachte sie hervor und starrte auf die Planken, als sie bemerkte, dass sie rot wurde. Sie spürte Tylers brennenden Blick auf sich. „Haben wir noch genug Platz?“ Sie könnte sich dafür ohrfeigen, so herumzustottern. Noch nie hatte sie ein Mann derart aus der Fassung gebracht, und schon gar nicht ein Wilder wie Tyler.
    Captain Barron lachte dröhnend. „Ich glaube, Kimy, auf einem Schiff wie der Devil ist noch jede Menge Platz.“
    Kimberly presste die Kiefer so fest aufeinander, dass ihre Zähne knirschten, als sie den Spitznamen hörte, den Oliver immer benutzte, um sie aufzuziehen. So war sie früher als kleines Mädchen immer gerufen wurden, und dass Oliver sie heute noch so rief, sagte ihr deutlich, was er von ihr hielt. Ein kleines Mädchen mit schönen Kurven, das man zum Spielen benutzen konnte.
    „Notfalls nehme ich die Segelkoje“, fügte Tyler hinzu und schenkte ihr einen spöttischen Blick.
    „Pass auf, was du sagst“, gab Kimberly zurück und verengte die Augen zu wütenden Schlitzen, den Säbel deutlich vor sich haltend. „Und pass auf, was du tust. Wir trauen Fremden nicht.“
    Captain Barron zog eine Augenbraue in die Höhe als ihr ernster Blick ihn traf, widersprach ihr aber nicht. Zumindest nicht direkt. „Tyler hat dich gerettet, Kim. Es gibt keinen Grund, ihm zu misstrauen. “
    Sie lachte hart. „Das kommt ganz auf seine Pläne an.“
    „Kim…“
    „Seit wann bist du so vertrauensselig? Hat er dein Hirn zermatscht?“
    „Kim!“ Barrons Stimme wurde schärfer.
    „Sei wachsam. Denn ich traue ihm nicht“, fiel sie ihm ins Wort, warf Tyler einen letzten prüfenden Blick zu und drehte sich um. „Und das solltest du auch nicht!“
    „Ich denke drüber nach. In der Zwischenzeit kann er Gavins Platz einnehmen.“
    Kimberly wurde blass und es fühlte sich an, als hätte ihr jemand in den Magen geboxt. „Wie kannst du es wagen!“ Als sie wütend und verwirrt zur Kombüse ging, zerschnitt ihre Klinge die Luft in kleine Fetzen, die ihr ins Gesicht wehten und sie verspotteten.

    Samuel setzte sich ihr gegenüber und stellte den mit Fisch gefüllten Teller auf die Planken neben ihren. Der Hauptmast warf seinen Schatten über sie und schützte sie ein wenig vor der Sonne.
    „Willst du reden?“, fragte er und

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