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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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überrascht schrie. Seine Beine traten sich frei, ihr Griff löste sich, als sie seinem Fuß auswich. Hektisch strampelte er sich zurück an die Oberfläche und patschte unbeholfen auf dem Wasser, um nicht unterzugehen, jetzt, da sie das Seil etwas mehr gespannt und somit verlängert hatte. Wenn er sich nicht bewegte oder festhielt, würde er tiefer untergehen als ihm lieb war.
    In einer fließenden Bewegung tauchte sie vor ihm auf und warf die nassen Locken in den Nacken. „Ich wiederhole mich nicht gerne. Warum bist du hier?“
    Tyler schnaubte nur, prüfte, wie glitschig das Tau war, und begann dann, daran emporzuklettern. Er schaffte es nicht einmal halb aus dem Wasser heraus, bevor er abrutschte und mit dem Rücken auf die Oberfläche klatschte.
    „Soll ich eine Räuberleiter machen?“, spottete Kimberly und für einen winzigen Moment sah sie so etwas wie ein kindisches Grinsen in seinen Augen aufleuchten, das die dunklen Schatten vertrieb. In diesem kurzen Augenblick sah sie den Tyler, der sie neugierig machte, vor dem sie keine Angst hatte, und sie begann sich zu fragen, ob sie nicht versuchen sollte, ihn öfters herauszulocken. Vielleicht würde alles dann ein wenig leichter werden.
    Kimberly legte die Hände vor der Brust zusammen und ließ die kleine Wand vorschnellen, sodass ein Schwall Wasser aufspritzte und sein Gesicht traf. Winzige, salzige Wassertropfen perlten von seinem Gesicht und flogen umher, als er sich schüttelte. Er starrte Kimberly mit einer Mischung aus Wut und Überraschung an und als sie näher schwamm, wich er ihr aus. „Komm mir bloß nicht zu nahe. Du bist ja wahnsinnig.“
    „Wehr dich doch“, erwiderte sie und spritzte erneut.
    Tyler riss den Kopf zur Seite, aber als der nächste Schwall ihn traf, machte er eine kräftige Bewegung auf sie zu und packte ihre Handgelenke. Wieder fühlte sie dieses elektrisierte Kribbeln, das durch ihren Körper jagte und auf ihrer Haut brannte. „Hör sofort auf damit“, forderte er.
    „Verrat‘s mir.“
    „Lass mich in Ruhe.“
    „Halt die Luft an“, kicherte sie und zog ihn mit unter Wasser. Er ließ sie los, um wieder auftauchen zu können, aber Kimberly schlang die Beine um seine Hüfte und zog ihn an sich. „Wer kann länger die Luft anhalten?“, fragten ihre Augen.
    Seine Muskeln unter ihren Beinen waren angespannt und für einen Moment starrte sie fasziniert auf seine honigfarbene Brust. Und sie spürte noch etwas, etwas Großes, Hartes, das sich gegen ihren Bauch drückte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie seine Hitze spürte und für einen Moment lockerte sie ihre Umklammerung ein wenig.
    Tyler wollte sich losmachen, aber es gelang ihm nicht und plötzlich war sein Gesicht ihrem sehr nahe. Er wurde still und beide waren nicht fähig, mehr zu tun, als sich anzusehen, und dieses Mal fühlte es sich an, als schmolzen Bernstein und Smaragd und flossen aus ihnen heraus ins Wasser, um sich dort zu verbinden. Das Meer um sie herum fühlte sich wärmer an – oder täuschte das? -, es schien vor Energie zu vibrieren.
    Von einem Augenblick zum anderen wurde das Vibrieren zu Beben, die Holy Devil erzitterte und das Seil, das Tyler gehalten hatte, klatschte schlaff über ihnen ins Wasser. Eine schwarze Kugel fiel an ihnen vorbei und erst jetzt hörte Kimberly das leise Zischen um sie herum, das Eintauchen wie von kleinen Steinen. Oder Kugeln.
    Tyler schloss die Augen und sackte zusammen.
    Kimberly brauchte einen Moment, um zu verstehen, dann löste sie den Druck um Tylers Oberkörper und nutzte den Schwung der Bewegung, um sie beide nach oben zu schieben. Die Luft, die sie einsog, war laut und stank nach Schwarzpulver. Trümmerteile schwammen neben ihnen im Wasser und über ihnen schrien die Piraten wild durcheinander.
    Und nicht weit von ihnen war das andere Schiff.
    Wieso hatte Kimberly es nicht bemerkt? Wieso hatten die anderen es in der Dämmerung nicht gesehen? Für diese Fragen blieb keine Zeit, das spanische Schiff beschoss nicht nur die Holy Devil , die gegnerischen Piraten zielten mit ihren Pistolen auch auf Kimberly und Tyler, aus dessen Schulter Blut ins Wasser strömte.
    „Halt durch“, murmelte sie, verknotete einen Teil des Seils um ihre Taille, das um Tylers Bauch gebunden war, und legte ihre Lippen auf seine. Sie blies so viel Luft in hinein, wie sie nur konnte und hoffte, dass es reichte. Zu zweit war es etwas ganz anderes als wenn sie allein schwamm und es war wichtig, dass die Leine möglichst kurz war.
    Der

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