Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)
Menschen, dem ich noch vertraue?“
Seine Augen glitten prüfend über ihr Gesicht und der Bernstein wurde wärmer und sanfter. „Das kann überall passieren, dazu muss ich nicht erst zu ihm . Oliver war nicht dort und wurde besessen. Und was ist mit den Marionetten-Männern, von denen du erzählt hast? Wir sind nirgends sicher. Das weißt du.“
Sag’s ihm, wisperte die Stimme in ihr. Sag ihm, dass du bei ihm die gleiche Angst gefühlt hast wie bei dem Stein. Sag ihm, dass Crow dachte, er sei böse. Sag’s ihm!
„Ich … ich habe einfach kein gutes Gefühl dabei. Wir wissen nicht, was passieren wird.“ Feigling!
„Eben deshalb sollten wir es versuchen. Vielleicht können wir es so beenden. Vielleicht können wir den Stein mit dem Dolch zerstören, töten so den Dämon und alles ist wieder gut.“
„Das wäre zu einfach. Warum haben die Menschen früher es dann nicht getan? Sie haben den Dämon dort eingeschlossen und sie hatten die Waffe“, widersprach sie.
„Vielleicht haben sie den Dolch erst danach geschaffen? Für die Generationen nach ihnen, falls jemand versuchen sollte, den Dämon zu befreien?“
„Möglich.“ Eine Erinnerung erschien vor ihrem inneren Auge, all die Momente, in denen sie mit dem Stein in Berührung gekommen war. Es waren nicht viele. Aber nur ein einziges Mal hatte er wie ein Portal funktioniert und bei diesem Mal hatte sie Aelyza bei sich gehabt. Ein Zufall?
„Woran denkst du?“
„Daran, dass ich noch einmal zu ihm muss, wenn ich wissen will, wie alles zusammenhängt und funktioniert.“
„Du denkst, er würde dir etwas erzählen?“, fragte Tyler überrascht.
„Nein. Nein, eigentlich nicht. Aber vielleicht … ich weiß nicht.“
Tyler schüttelte heftig den Kopf. „Auf keinen Fall. Wenn es sein muss, werde ich gehen, aber ich lasse nicht zu, dass du dich noch einmal in seine Nähe begibst.“
Kimberly lachte freudlos. „Wird das ein Streit unter den größten Sturköpfen auf dieser Insel? Dann werden wir wohl noch ewig hier stehen. Ich werde nicht nachgeben und du wohl auch nicht.“
„Das ist nicht witzig.“
„Und ob. Wir alle schweben in größter Gefahr und haben nichts Besseres zu tun, als darüber zu streiten, wer unserem lieben Dämon als nächster einen Besuch abstatten darf. Einen, von dem wir nicht wissen, wie wir wieder zurückkommen können. Nicht wissen, wie er reagieren wird. Nicht wissen, was dabei mit uns passiert. Nicht wissen, ob es überhaupt irgendetwas nutzen wird. Wer sagt, dass er etwas sagen wird? Wer sagt, dass er nicht lügen wird?“
„Kimberly“, setzte er warnend an, aber sie ließ sich nicht unterbrechen.
„Weißt du was? Wahrscheinlich ist gerade die komplette Mannschaft zu Marionetten-Männern geworden und löscht ganz Tortuga aus, damit wir weiterfahren und Captain Barrons Plan in die Tat umsetzen können. Der uns übrigens alle umbringen wird.“
„Kim…“
Ihre Stimme begann zu beben. „Und hey, das beste weißt du ja noch gar nicht. Habe ich dir schon erzählt, dass Barron mein Vater ist, und es mir nie gesagt hat? Ist das nicht schön? Aber das ist total egal, denn hey, nicht einmal seine Tochter ist ihm so wichtig, dass er sich um ihr Leben sorgt. Warum auch immer er all das tut, der Grund ist ihm wichtiger als seine eigene Tochter und – “
Tyler packte ihre Schultern und verschloss ihre Lippen mit seinen, brachte sie durch einen Kuss zum Schweigen. Er war verzweifelt und grob und schmeckte nach Hoffnungslosigkeit, nach Mitgefühl und Kummer und unterdrückter Leidenschaft, aber er war ehrlich. Nicht so wie damals, im Krankenzimmer, als er sie hatte testen wollen.
Kimberly war viel zu überrascht, um sich zu wehren und die Tränen, die ihr jetzt über die Wangen liefen, vermischten sich mit dem Kuss.
Seine Arme hielten sie fest, als ihre Beine nachzugeben drohten und seine Stärke vertrieb den Schwindel, der durch die Hysterie Besitz von ihr ergriffen hatte. Einen Moment noch zögerte sie, dann ließ sie sich ganz in seine Umarmung fallen, gab auch den letzten Widerstand auf und schmolz unter seiner Berührung dahin. Seine Hände wanderten über ihren Körper, zaghaft erst, dann immer stürmischer. Sie schoben ihre Bluse hoch, fuhren die Konturen ihrer Bauchmuskeln nach und näherten sich zögernd ihren Brüsten, die sie ihm entgegenreckte. Kimberly grub ihre Finger in sein Haar und zog ihn näher zu sich heran, während er ihre Bluse abstreifte und begann, ihren Körper mit kleinen, heißen Küssen zu
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