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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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aufnehmen konnte, oder ob ihr Schädel vorher voll neuer Fragen zerbersten würde.
    „Die Geschichte ist älter als alles, was wir kennen. Die Überlieferung ist lückenhaft und wüsste ich nicht, was bereits alles geschehen ist, hätte ich sie für ein Märchen gehalten. Eine Geschichte, um Kindern Angst einzujagen. Aber ich fürchte, das ist sie nicht. Sie ist wahr.“
    Und dann erzählte er ihr von jener Zeit, in der die Dämonen fleischliche Hüllen besaßen und über die Menschen herrschten. In denen sie Männer und Frauen wie Bedienstete, wie Sklaven und wie Haustiere hielten und in denen kein Mensch sich dem widersetzte. Bis auf eine Gruppe, die sich selbst die Reinen nannte. Verborgen vor den Blicken der Dämonen wuchs ihre Zahl und ein paar entdeckten Kräfte in sich.
    Sie entwickelten die Macht, Dämonen durch Zauber ihrer Seele zu berauben und diese einzusperren. Die Rebellion begann leise, unbemerkt und brach schließlich so plötzlich hervor, dass die Dämonen überrumpelt wurden. Jene Menschen, die sich mit den Dämonen vereinigt hatten, waren zu blind vor falscher Liebe, zu besorgt um ihre Halbblüter, um sich dem Kampf anzuschließen. Dennoch gelang es den Menschen, die Dämonen aus ihren fleischlichen Hüllen zu locken und so gelang es den Reinen, sie fortzusperren. Es war ein gefährliches Unterfangen, weil die körperlose Seele die Menschen zu Marionetten-Männern formen konnte, doch es glückte.
    Neues Leben entstand und wuchs und irgendwann gerieten die Dämonen in Vergessenheit. Ihre Existenz herrschte nur noch in jenen Büchern, die die Reinen damals niedergeschrieben hatten. Als Warnung.
    Was lange verborgen geblieben war, war jedoch, dass die Nachkömmlinge der Reinen und der Anbeter der Dämonen ebenfalls Kräfte in sich trugen. Dass das Dämonenblut der dunklen Kinder von Generation zu Generation weitergegeben wurde und dass auch das besondere Blut der Reinen bis heute durch die Adern mancher Menschen fließt.“
    „Und ich…“, setzte Kimberly an, doch ihr Mund war zu trocken, um weitersprechen zu können.
    „Du stammst von ihnen ab. Du bist eines der reinen Kinder. Und deshalb wird der Dämon auch niemals gewinnen, denn du wirst ihn besiegen.“ Etwas anderes schob sich vor seinen Kummer, jene wahnsinnige Entschlossenheit, die Kimberly so hasste. Es war die Beharrlichkeit, sein Vorhaben durchzusetzen, koste es, was es wolle.
    „Wieso bist du dir so sicher?“
    „Weil Catherine es gesehen hat. Weil sie deine Energie gespürt hat, genau wie bei Melinda. Und weil sie euch manchmal noch einen anderen Namen gegeben hat, einen, der in dem Buch steht, das du für mich geholt hast. Einen, der mit der Geschichte zu tun hat und mit der Waffe, die die Dämonen zu vernichten vermag. Sie nannte euch Aelyza.“
    Kimberlys Herz blieb stehen, ihr Blut gefror in ihren Adern und sie fühlte sich schwindelig. Alles schwankte auf einmal, als sich weitere Puzzleteile zusammenfügten. Catherine. Sie war Crow. Sie musste es sein, es passte.
    Dann ist sie wirklich meine Großmutter gewesen.
    Ihr Hals schwoll zu, ein dicker, schmerzend heißer Klumpen hatte sich dort festgesetzt und schnürte ihr die Luft ab. Klebrig-warme Tränen verklebten ihre Augen und blieben in ihren Wimpern hängen, als sie sie fortblinzeln wollte.
    „Du wirst erkennen, wenn ein dunkles Kind in der Nähe ist“, fuhr der Captain fort, als hätte er nichts bemerkt. „Das liegt in deinem Blut. Und du solltest vorsichtig sein, denn die Dunklen haben nur ein Ziel, wenn sie erst gerufen worden sind: Sie werden solche wie dich töten. Damit die Dämonen wieder auferstehen können.“
    „Warum hast du mir das nicht früher gesagt?“, würgte sie hervor. „Dann wäre alles anders gewesen. Gavin wäre vielleicht…“
    „Ich hatte gehofft, es würde niemals so weit kommen. Ich dachte, ich könnte die Macht des Steins nutzen, ohne dass der Dämon so stark wird. Ich will doch nur … du wirst es verstehen. Ich kann es dir nicht sagen, aber du wirst es verstehen.“
    „Vater, bitte – “ Sie erstarrten beide, als sie ihn so ansprach, doch ihre flehende Stimme erreichte ihn nicht mehr. Er hatte sich wieder in sich zurückgezogen, wollte nicht länger über die Vergangenheit nachdenken und krallte sich noch mehr an sein Vorhaben. An die Hoffnung, dass es gelingen würde.
    „Crow … Catherine ist tot“, wisperte sie dann.
    Der Captain sah überrascht auf, nickte dann aber schwer. „Ich weiß. Ich war dort.“ Dann richtete er sich auf

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