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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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Erinnerungen und vergangenen Gefühlen überrollte sie, die ersten Momente und Tage mit Tyler, die Angst, das Gefühl der Bedrohung. Bevor die Flut sie fortzuspülen drohte, schlossen sich ihre Hände um den Griff und drückten die Tür auf.
    Mit dem, was sie dort erwartete, hatte sie nicht gerechnet. Es herrschte Totenstille, all die Leute, die sich den Sturm über hier verschanzt hatten, waren verschwunden. Und dort hinten, neben den zerbrochenen Beinen eines Stuhles, sah sie einen leblosen Körper. Bill lag immer noch hier. Der Geruch von geronnenem Blut, verschüttetem Rum und kaltem Qualm schnürte ihr die Luft ab und ließ sie würgen.
    Wo war Frankie?
    Und noch viel erschreckender war die Frage: Waren noch mehr Marionetten-Männer gekommen? Noch mehr Besessene wie Oliver, die den Piraten etwas angetan hatten?
    Ihr verliebtes Herz dagegen wollte etwas ganz anderes wissen. Was war mit Tyler passiert und wo war er?
    Ein Geräusch ließ sie mit gezücktem Säbel herumfahren. Langsam kullerte ein Krug hinter der Theke hervor über den Boden und blieb nahe eines von Bills leblosen Füßen liegen. Erst jetzt hörte sie das leise Stöhnen, das hinter der Theke hervordrang.
    „Tyler?“ Vorsichtig schlich sie um die Theke herum, rechnete damit, dass jeden Moment etwas dahinter hervorstürzen würde. Die Geräusche wurden etwas lauter, schwollen an und ab. Etwas polterte, gefolgt von einem leisen Ächzen.
    Angespannt spähte sie um die Ecke, bereit zuzuschlagen, sollte sich etwas auf sie stürzen. Sie sah einen bestiefelten Fuß, von dem eine klare Flüssigkeit tropfte, um ihn herum Scherben eines zerbrochenen Kruges. Wer auch immer dort lag, es war nicht Tyler.
    Der Fuß zuckte und verschwand aus ihrem Sichtfeld, ein erneutes Keuchen und Ächzen erklang, dann rutschte der Fuß wieder über den Boden in ihre Richtung.
    „Scheiße“, murmelte jemand, aber die Stimme war so leise, dass Kimberly sich nicht sicher war, es überhaupt gehört zu haben.
    „Wer ist da?“ Ihre Frage war laut und schrill, viel zu hoch, sodass sie zusammenzuckte. Jedes Geräusch war in dieser Halbstille zu laut.
    „Kim?“
    Überrascht ließ sie den Säbel ein Stück sinken, ging weiter um die Theke herum und spähte in den schmalen Gang. Ihre Klinge fiel klirrend zu Boden, als sie ihre Hände unwillkürlich öffnete. „Frankie!“ Sie ließ sich neben ihm auf die Knie sinken, bemüht, dabei den Scherben auszuweichen.
    „Was ist passiert? Wo ist Tyler?“ Mit einem Lappen wischte sie vorsichtig über eine blutende Schnittwunde an seiner Stirn und füllte dann Wasser in einen ganz gebliebenen Krug. „Hier, trink.“
    Frankie stemmte sich hoch, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Theke und griff dankbar nach dem Becher. Er trank einige Schlucke bevor er schnaubend den Kopf schüttelte. „Tyler.“
    „Was ist? Was ist denn passiert?“
    „Er hat mich angegriffen.“ Er nahm ihr den Lappen aus der Hand und drückte ihn gegen den Schnitt, aus dem nur noch vereinzelte Blutstropfen quollen. „Frag mich nicht, warum, das kann ich dir nicht sagen.“
    Automatisch griff sie nach dem Verschluss des Rumfasses und füllte den Becher damit auf.
    „Kopfschmerz mit anderen Kopfschmerzen bekämpfen?“ Sein Grinsen wirkte schief und nur halb belustigt, aber Frankie nahm den Krug dennoch entgegen. „Als du mit dem Captain abgehauen bist, habe ich ihn hierher gebracht. Erschien mir sicherer als draußen mit all den hirnlosen Gestalten.“
    „Marionetten-Männer“, verbesserte sie unwillkürlich und fügte achselzuckend hinzu: „Sie waren besessen.“
    „Wie auch immer. Wir haben uns hier versteckt, um auf dich zu warten. Das heißt, ich habe uns hier versteckt, er war immer noch bewusstlos. Irgendwann ist er aufgewacht. Hat sich ganz hektisch umgesehen und etwas vor sich hingemurmelt. Als er mich gesehen hat, ist er aufgesprungen und wollte weglaufen. Ich habe versucht, ihn aufzuhalten, habe den Weg in den Schankraum blockiert. Ich wollte ihn hier hinter der Theke verstecken, damit wir nicht sofort gesehen werden, wenn jemand hereinkommt. Tja und dann hat er mich angegriffen. Hat mir mit einem der Becher eins übergezogen und ist abgehauen.“
    Kimberly rührte sich nicht. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, kämpfte mit ihren Gedanken, die wieder wild umherwirbelten. Wenn Tyler nichts zu verbergen hätte, wäre er nicht weglaufen. Er weiß, dass ich es weiß. Er weiß, dass ich weiß, was er ist.
    Sie schüttelte heftig den Kopf. Noch hatte

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