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Wenn dein Lächeln mich umarmt

Wenn dein Lächeln mich umarmt

Titel: Wenn dein Lächeln mich umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stein
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Gesellschaft eing e laden. Hunderte von bunten Lämpchen erhellten den Garten der riesigen Villa, die außerhalb der Stadt an der Elbe lag. Eigens für diesen Abend hatte der Geschäftsmann eine Band engagiert. Ein langes Büfett, unter der Regie eines Sternekochs, ließ kaum einen Wunsch offen. Gegessen wurde an kleinen, runden Tischen, die lose verteilt auf der Terrasse und im Garten sta n den.
    Nach dem Essen bat Bernhard Frontheimer seine Gäste in den Musiksalon. "Herr von Werntal hat sich freundlicherweise bere i terklärt, für uns zu spielen", sagte er. "Es freut mich außerorden t lich, meine Party mit einem Konzert eines Pianisten von Weltkla s se krönen zu können."
    Torben hatte sich mit ihrem Gastgeber abgesprochen. Er wollte nichts Klassisches spielen, weil das nicht in den Rahmen der Party gepasst hätte, sondern ein paar Stücke, aus bekannten Musicals. Er begann mit 'Can you feel the love tonight' aus dem König der L ö wen.
    "Sebastian hat uns so viel von Ihrer wunderbaren Stimme vo r geschwärmt, Stefanie" meinte Gisela Frontheimer, die Gattin ihres Gastgebers. "Es wäre schön, wenn Sie etwas für uns singen wü r den."
    "Eine gute Idee, sich Ihrem zukünftigen Publikum vorzuste l len", bemerkte Sebastian Molhagen. "Wie wäre es mit dem Tite l song Ihrer Single CD?"
    Stefanie kämpfte ihr Lampenfieber nieder. "Ich würde gern ein Lied singen, das ich schon früher in Begleitung von Torben g e sungen habe", erwiderte sie.
    "Warum nicht!" Mit einer großartigen Geste wies Molhagen zum Flügel.
    Jetzt nur nicht die Nerven verlieren, dachte Stefanie. Wenn sie Karriere machen wollte, durfte sie sich nicht von ihrem Lampe n fieber beherrschen lassen. Sie trat an den Flügel und flüsterte mit Torben. Er nickte und begann die ersten Ta k te von 'Over the Rainbow' zu spielen.
    Stefanie dachte an den Nachmittag vor vielen Jahren, als sie elf Jahre alt gewesen war. Für einen Moment schloss sie die Augen, dann begann sie zu singen. Sie vergaß die Leute um sich herum, hörte nur noch die Musik und sah durch das Panoramafenster des Musiksalons die Sterne und den Mond am nachtdunklen Himmel.
    Durch die offenen Terrassentüren wurde ihr Lied in den Garten getragen und von dort weit über die Elbe hinweg.
    Als die letzte Note verklungen war, blieb es für Sekunden so ruhig im Musiksalon, dass man das Fallen einer Stecknadel hätte hören können. Der brausende Beifall, der plötzlich einsetzte, übe r fiel Stefanie wie ein Orkan. Unsicher schaute sie sich um.
    "Du hast wunderbar gesungen, Liebling." Torben nahm sie in die Arme. "Einfach wunderbar." Er küsste sie auf beide Wangen.
    Seinen Platz am Flügel hatte einer der anderen Gäste eing e nommen. Unsicher spielte er ein paar Takte von 'Moon River'. Lachend erhob er sich. "Es ist Jahre her, seit ich Klavierunterricht hatte", meinte er, "ich wollte nur mal sehen, ob ich es noch kann."
    "Es ist eben nicht jeder zum Pianisten geboren", flüsterte St e fanie ihrem Freund amüsiert zu.
    "Habe ich nicht gesagt, dass Stefanie eine Jahrhundertentde c kung ist", prahlte Molhagen. "Ich habe eine Nase für Tale n te." Er führte die junge Frau zu einem etwa dreißigjährigen, dunkelblo n den Mann. "Das ist Simon Stein, Stefanie. Er würde gern als Ihr Agent arbeiten."
    "Alles Geschäftliche regeln wir morgen, Stefanie", sagte Simon Willenbrink. "Ich freue mich, mit Ihnen zu arbeiten. Sie haben eine ganze große Karriere vor sich."
    Nun hatte sie also auch einen Agenten! Es sah aus, als wären die Würfel gefallen und ihre Karriere tatsächlich nicht mehr au f zuhalten. Irgendwie machte das Stefanie Angst. "Lass uns tanzen, Torben", bat sie, sobald sie ein paar Minuten für sich hatten.
    "Was ist mit dir?" Torben nahm ihr Gesicht in seine Hände. "Was bedrückt dich, Liebling?" Er spürte ihre innere Unruhe. "Ich kann nur wiederholen, was auch Herr Willenbrink gesagt hat: Du hast eine ganz große Karriere vor dir."
    "Und ich sollte mich darüber freuen." Sie schmiegte sich an ihn. "Vermutlich bin ich nur einfach müde."
    "Und trotzdem möchtest du tanzen? – Wir könnten uns auch auf eine der Bänke unten an der Elbe setzen und beobachten, wie der Mond am Himmel entlang zieht."
    "Das würde ich noch viel lieber", gestand sie.
    "Komm." Er nahm ihre Hand. "Lassen wir den Trubel für ein paar Minuten hinter uns."
    Molhagen stieß heftig den Atem aus, als er die jungen Leute durch den Garten zur Elbe gehen sah. Es hätte sein Abend sein sollen, nicht der des Pianisten.

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