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Wenn der Acker brennt

Wenn der Acker brennt

Titel: Wenn der Acker brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Maerker
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wieder. Er ging auf sie zu.
    »Frau Weingard?«
    »Danke, dass Sie gekommen sind«, erwiderte Christine. Sie war verblüfft, dass er plötzlich vor ihr stand, nachdem er das Telefongespräch so abrupt beendet hatte. Sie war sicher gewesen, einen zweiten Versuch starten zu müssen, um ihn dazu zu bringen, mit ihr zu reden. Nur wegen der geringen Chance, dass er zufällig in der Lobby auftauchen würde, hatte sie noch einen Kaffee bestellt.
    »Ich denke nicht, dass wir uns viel zu sagen haben.« Er taxierte sie mit einem schnellen Blick, ließ sie spüren, dass er sich auf nichts einlassen würde.
    »Ich habe nicht vor, Ihre Zeit lange in Anspruch zu nehmen.«
    »Was genau wollen Sie?«
    »Wie ich bereits sagte: Herr Denninger meint, dass Sie mir etwas über Amata Lachner erzählen können.«
    »Möglich, dass ich es kann, aber ich will nicht. Wenn das alles war, ist unsere Unterhaltung hiermit zu Ende.«
    Geht es vielleicht auch ein bisschen weniger überheblich?, dachte Christine und wollte ihn schon in die Kategorie arroganter Rockstar einordnen, als er den Klavierdeckel anhob, seine Finger über die Tastatur glitten und dem Instrument wie nebenbei eine leise Melodie entlockten.
    Sie hatte Rick Linden bisher nur auf Fotos gesehen, am Vormittag in der schweren Lederjacke mit dem Helm auf dem Kopf hatte sie nicht viel von ihm erkennen können. Die schmale Jeans, das tiefblaue Hemd in der Farbe seiner Augen, alles fügte sich jetzt zu einem harmonischen Gesamtbild. Sie zuckte kurz, als er sich ihr wieder zuwandte, sein Haar aus der Stirn strich und sie direkt ansah. »Woher kennen Sie Georg Denninger?«
    »Ich kenne ihn nicht, ich habe ihn nur zufällig getroffen. In Sinach, in der Apotheke.«
    »In der Apotheke, alles klar. Ich nehme an, da hing ein Tourneeplakat von A.L.M .?«
    »Stimmt.«
    »Könnte es vielleicht auch sein, dass in der Apotheke über mich gesprochen wurde? Dass Sie dort etwas gehört haben, was Ihnen interessant genug erschien, um in meinem Leben herumzuwühlen?«
    »Nein, es geht doch auch gar nicht um Sie«, verteidigte sie sich.
    »Einen Moment, bitte«, entschuldigte er sich, als sein Telefon läutete. »So etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht. Danke, Johann«, sagte er und steckte das Telefon wieder in seine Hemdtasche.
    »Was ist?«, fragte Christine, als er sie mit einem verächtlichen Blick ansah.
    »Warum waren Sie vorhin am Friedhof?«
    »Das hatte nichts mit Ihnen zu tun.«
    »Ach, hatte es nicht? Deshalb haben Sie auch mein Motorrad fotografiert.«
    »Ich wusste nicht, dass es Ihnen gehört. Ich hatte mein Auto dort geparkt. Es war reiner Zufall.«
    »Ersparen Sie uns das, Frau Weingard. Ich weiß, dass Sie Fotografin sind.« Es hatte nur wenige Minuten gedauert, bis Johann herausgefunden hatte, dass sie für den Maron Verlag in Paris arbeitete.
    »Ich veröffentliche Fotobände, richtig. Aber die meisten zeigen ausschließlich Landschaftsaufnahmen.«
    »Der Verlag gibt auch ein Musikmagazin heraus.«
    »Sie denken, es geht mir um eine Reportage?«
    »Ich denke, dass unsere Begegnung in Sinach nicht zufällig war.«
    »Woher hätte ich denn wissen sollen, dass Sie dort sind?«
    »Irgendjemand wird es Ihnen schon gesagt haben.«
    »Ich kann nur wiederholen, dass ich mich nicht für Sie interessiere.«
    »Gut, dann müssen wir uns ja nicht länger miteinander befassen.«
    »Es war nicht meine Idee, mit Ihnen zu reden.«
    »Richtig, Georg Denninger hat es Ihnen vorgeschlagen«, entgegnete er mit ironischem Unterton.
    »Aber so war es.«
    Ein junger Mann kam in die Lounge und steuerte auf sie zu.
    »Sie bekommen Unterstützung«, erklärte Christine, als sie in dem Mann Johann Morgen, den Gitarristen von A.L.M ., erkannte.
    »Unterstützung wofür?«
    »Um mich von Ihnen fernzuhalten.«
    »Bilden Sie sich nur nichts ein. Das schaffe ich gerade noch allein. Zwischen uns ist alles geklärt.«
    »Hallo, Johann Morgen«, stellte sich Johann vor und reichte Christine die Hand.
    »Christine Weingard«, antwortete sie höflich und erwiderte sein Lächeln.
    »Du musst dich nicht mit ihr anfreunden. Wir werden sie nicht wiedersehen. Leben Sie wohl«, verabschiedete sich Rick, packte Johann am Arm und zog ihn fort.
    »Wieso brüskierst du sie derart? Sie hat dir nichts getan«, wunderte sich Johann über Ricks Verhalten.
    »Die Leute von der Presse gehören nicht zu meinen Freunden, das weißt du.«
    »Aber sie war weder aufdringlich noch unhöflich. Das mit der Optikerin war sogar eine recht

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