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Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Titel: Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: peterson
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dem Büsche mit biegsamen, lange haltbaren Zweigen wuchsen.
    » Dort gibt es ganz in der Nähe auch eine Stelle, an der goannas leben. Ich werde aus ihnen eine Medizin für die Kopfschmerzen eurer Mutter machen.«
    » Bist du denn ein Arzt?«, fragte Lischen erstaunt.
    Jane schüttelte den Kopf. » Nein, ein Arzt bin ich nicht«, erwiderte sie. » Aber ich glaube, ich weiß, was ihr helfen könnte. Ngalyipi wäre auch gut, wenn wir welches finden.«
    » Was sind goannas und ngalyipi?«, fragte Karl, während er sich neugierig über einen Busch beugte, der von roten Spinnen übersät schien. » Diese Blüten sind äußerst ungewöhnlich. Könnt ihr kurz warten, ich möchte sie zeichnen.«
    » Goannas sind Tiere wie die da«, sagte Jane und zeigte auf eine zierliche, braune Eidechse, die aus dem Schilfbüschel flüchtete, von dem sie die breiten Blätter abzupfte. Geschickt begann sie, daraus ein dichtes Netz zu flechten. » Ich werde ein paar von ihnen fangen und in diesem yammaru mit nach Hause nehmen. Ihr Fett ist ein gutes Mittel gegen Kopfschmerzen.«
    Alle drei Schumanngeschwister erstarrten vor Entsetzen. Dorothea fasste sich als Erste: » Du willst diese Tiere kochen?« Sie traute sich nicht vorzustellen, was ihre Mutter dazu sagen würde.
    » Nicht kochen, nur das Fett auslassen«, erklärte Jane, ohne zu bemerken, welche Gefühle sie in ihren Begleitern geweckt hatte. » Sie sind noch ziemlich klein, deshalb werde ich ein paar von ihnen brauchen.«
    » Das wird Mama niemals erlauben!« Lischen sprach aus, was sie alle dachten. Jane sah überrascht von ihrer Tätigkeit auf. » Wieso denn nicht? Sind sie für sie tabu?«
    » Nein, natürlich nicht.« Dorothea überlegte, wie sie Jane taktvoll erklären sollte, dass ihre Mutter ganz bestimmte Ansichten darüber hatte, was in ihren Kasserollen und Töpfen zubereitet wurde und was nicht. Amphibien gehörten ganz sicher zu Letzteren. » Weißt du, Jane, vielleicht wäre es besser, wenn du die Eidechsen am Leben lässt. Ich könnte mir vorstellen, dass Mama lieber eine Arznei aus Pflanzen nehmen würde.– Was ist denn ngalyipi?«
    » Es wächst um Bäume.« Die junge Aborigine machte eine kreisende Handbewegung, um zu demonstrieren, dass es sich offenbar um ein Schlinggewächs handelte. » Es hat gelbe Blüten. Man zerdrückt die Stängel und Blätter und macht daraus einen Umschlag für den Kopf. Aber goanna -Fett ist besser!«
    » Trotzdem denke ich, dass Mama die Umschläge lieber wären«, sagte Dorothea. Sie bezweifelte im Stillen, dass ihre Mutter sich überhaupt auf » Eingeborenenkram« einlassen würde, aber sie wollte Jane nicht kränken, indem sie das laut äußerte. » Was sind das für Berge?«, fragte sie stattdessen und wies auf die bläulich schimmernde Bergkette am Horizont. » Kennst du ihren Namen, Jane?«
    » Die Engländer nennen sie Mount Lofty Ranges. Für uns ist das Yurrebillas Rumpf«, sagte Jane so ernsthaft, dass niemand lachte.
    » Ein seltsamer Name für eine Bergkette«, bemerkte Karl, klappte seinen Zeichenblock zu und studierte mit zusammengekniffenen Augen die fernen Strukturen. » Wer oder was ist Yurrebilla?«
    » Es ist eine Traumzeitgeschichte.«
    » Erzählst du sie uns? Bitte, Jane, ich liebe Geschichten«, bettelte Lischen.
    » Ich bin keine gute Geschichtenerzählerin«, wehrte sie ab.
    » Ach, bitte, bitte!«
    » Jetzt hast du uns so neugierig gemacht, da musst du sie uns schon erzählen«, stimmte Karl mit ein. » Dort drüben ist ein netter Schattenplatz.«
    » Es war vor langer, langer Zeit«, begann Jane in einem eigentümlichen Singsang. » Das Land war noch nicht lange aus den Wassern gestiegen, und unsere Vorfahren warteten noch darauf, geboren zu werden. Damals war das Land bewohnt von Riesen, und der größte von ihnen, ein unbezwingbarer Kämpfer, war Yurrebilla. Aber auch Yurrebilla wurde alt, und seine Kräfte schwanden. Zuerst bemerkte das niemand. Er war schlau genug, es geheim zu halten. Immer noch war er stark genug, es mit jedem einzelnen seiner Feinde aufnehmen zu können.
    Eines Tages kam ein Zauberer zu ihnen. Niemand wusste, woher er kam, aber er war ein sehr, sehr mächtiger Zauberer. Er verriet ihnen, wie sie Yurrebilla besiegen könnten. Sie sollten sich aufteilen: Ein Teil würde den großen Krieger herausfordern und ihm in der Ebene zum Kampf gegenübertreten. Der andere Teil jedoch sollte sich versteckt halten und Yurrebilla von hinten angreifen.
    So geschah es: Yurrebilla tötete so viele der

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