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Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Titel: Wenn der Hunger erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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auf seine nackten Füße auf dem verblichenen Linoleumboden, lang und dunkel, aber genauso perfekt gebaut wie der Rest seines Körpers. Dann ließ sie den Blick nach oben wandern, über seine festen muskulösen Schenkel, den gewölbten Unterleib, und er hob beide Arme, um sich mit den Fingern durchs zerwühlte Haar zu fahren. Sie konnte nicht anders als mit weit aufgerissenen Augen das Ausbeulen seiner Bizeps anzustarren. Er war so perfekt geformt, als ob ein meisterhafter Bildhauer ihn aus einem Marmorblock gehauen hätte wie Michelangelos David , und dann hätten die Götter ihm ihren Atem eingehaucht.
    Aber er war kein Engel.
    Und trotzdem … ein Teufel war er auch nicht.
    „Ich meine das ganz ernst, Ian. Sie sind nicht böse, ganz egal wie … physisch Ihre Träume sein mögen.“
    „Ach ja? Wie können Sie da so sicher sein? Sie kennen mich überhaupt nicht. Sie haben keine Ahnung, zu was ich alles fähig bin. Sie wissen nicht, wovon ich träume, was ich alles mit einer Frau in meinem Bett machen würde.“ Er blieb stehen, drehte sich zu ihr um, sah sie an, die Augen so tiefblau, dass sie beinahe schwarz wirkten. „Oder vielleicht wissen Sie das doch.“
    Es war nicht leicht, die auflodernde Begierde zu ignorieren, die heiß durch ihre Venen floss. Nicht wenn er hier um sie herumschlich und nichts anderes anhatte als diese nicht ganz zugeknöpfte Jeans. Sie konnte das dunkle seidige Haar sehen, das in dem V seines leicht geöffneten Hosenlatzes verschwand, und eine Welle der Lust fuhr so heftig und süß durch ihren Körper, dass ihr schwindelig wurde und sie sich auf dem Tisch abstützen musste.
    Seine Mundwinkel zuckten – nur für einen Moment, doch sie starrte ihn so intensiv an, dass es ihr nicht entging.
    Scheiße . Er wusste Bescheid.
    Das war gar nicht gut. Sie war längst Hals über Kopf verliebt, und es wurde mit jeder Sekunde schlimmer, die sie in diesen verdammten Bergen verbrachte. Aber sie war es Elaina schuldig. Verflucht, sie war es sich selber schuldig. Sie würde das hier nicht vermasseln. Nicht schon wieder. Sie hatte diese eine Chance auf Erlösung, die würde sie ergreifen, und wenn es sie umbrächte.
    Was eine ziemlich wahrscheinliche Möglichkeit ist , murmelte etwas in ihrem Hinterkopf.
    Ian trat auf sie zu, bis er direkt vor ihr stand, Knie an Knie, seine beiden Füße schlossen ihre Füße ein, und er blickte auf sie herab. Er beugte sich vor, stützte die rechte Hand auf dem Tisch neben ihr ab, schloss sie praktisch ein. „Ich habe immer noch den Geschmack von Ihrem Blut im Mund“, krächzte er. „So was ist doch nicht normal.“
    „Für die meisten Menschen nicht, nein. Aber Sie sind eben nicht wie die anderen, Ian. Das versuche ich Ihnen ja die ganze Zeit zu sagen. Deshalb habe ich meine ganzen Ersparnisse für ein Flugticket ausgegeben, um hierherzukommen.“
    „Aber ich bin doch bloß ein kleiner Subunternehmer in der Baubranche, um Gottes willen. Kein bescheuerter Vampir.“ Ungeduld und ein Hauch von Wut hoben die Verständnislosigkeit in seinem Gesicht noch hervor.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe nie behauptet, Sie wären ein Vampir.“
    „Aber wieso habe ich denn dann …“ Er deutete mit dem Kinn auf ihren Hals.
    „Ich weiß auch nur, was man mir gesagt hat. Laut Elaina …“
    „Du lieber Gott“, schnell trat er einen Schritt zurück. „Ich will diesen ganzen Scheiß nicht mehr hören, was meine tote Mutter Ihnen angeblich erzählt hat.“
    „Aber ich sage die Wahrheit. Das schwöre ich.“
    „Na, dann erklären Sie …“
    „Ich kann nicht …“
    „… wie es möglich ist, dass ich allein in meinem eigenen Bett mit dem Geschmack von Ihrem verdammten Blut im Mund aufwache!“, brüllte er.
    „Aber ich …“
    „Und jetzt endlich keine Lügen mehr! Ich will wissen, wie das passiert ist, Molly!“
    Sie haute mit der flachen Hand auf den Tisch. Sie hatte genug davon, sich von ihm anschreien zu lassen … und nicht zu wissen, wie sie ihn dazu bringen konnte, ihr zuzuhören. „Ich weiß auch nicht, wie das möglich ist! Ich schwöre. Ich habe vorher noch nie von Ihnen geträumt. Mir ist auch noch nie irgendetwas Derartiges passiert – mit jemandem einen Traum zu teilen, der auf irgendeine unbegreifliche Art tatsächlich passiert. Ich weiß nur, was Elaina mir gesagt hat, und das versuche ich Ihnen die ganze Zeit zu erzählen, aber Sie wollen ja nicht zuhören! Sie hat mich zu Ihnen geführt, mir gesagt, wo ich Sie finden kann. Sie wollte, dass ich

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