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Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Titel: Wenn der Hunger erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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sein Aussehen ihm noch etwas bedeuten würde. Das war nicht das Problem. Nein, es war die Vorstellung, ständig mit diesem brennenden Hunger im Bauch herumlaufen zu müssen, die ihm zu schaffen machte. „Aber du wirst viel von der Kraft und den gesteigerten Fähigkeiten deiner eigentlichen Abstammung behalten“, fuhr Quinn fort, „und zwar zu jeder Zeit.“
    Mistkerl.
    „Genug geschwatzt.“ Shrader sprang völlig ohne Anstrengung auf, in einer einzigen fließenden Bewegung. Ian fragte sich, ob dieser Kerl nicht den leisesten Schmerz spürte. Höhnisch warf er Ian ein Raubtierlächeln zu. „Nach meinem erfrischenden Nickerchen bin ich bereit, dich endgültig fertig zu machen, Buchanan.“
    „So unterhaltsam das auch klingen mag, ich glaube doch, es reicht für heute“, bemerkte Quinn nach einem Blick in Ians wilden Gesichtsausdruck.
    Shrader wischte sich das Haar aus dem Gesicht, verschränkte die Finger und ließ die Knöchel knacken. „Und ich glaube, er muss mal was Anständiges zu sich nehmen, sonst taugt er nichts auf dem Übungsplatz, weder heute noch morgen oder übermorgen.“
    „Was meint er damit?“, fragte Ian, dem ein unbehaglicher Gedanke kam.
    Shrader verdrehte die Augen. „Es ist völlig wurscht, was für ein zäher Kämpfer du bist, du bist einfach zu schwächlich. Solange du dich nicht vernünftig ernährst, kannst du gegen diesen beschissenen Casus keine zwei Runden durchhalten.“
    „Ernährst?“, fauchte Ian, der natürlich ganz genau wusste, wovon der Kerl sprach.
    „Da gibt’s doch was, wonach du dürstest, oder nicht?“ Shraders braune Katzenaugen hielten seinem Blick stand.
    „Du meinst Blut“, sagte Ian rundweg, aber mit ausgetrocknetem Mund … sein Puls raste in seinen Ohren. Es waren fast zwei Tage seit dem zweiten gemeinsamen Traum mit Molly vergangen, und der Blutdurst war mit jeder Sekunde größer geworden.
    „Blut ist ein Teil davon“, warf Quinn ein.
    „Was soll das heißen, ein Teil davon?“
    „Du kannst es nicht einfach bloß trinken“, sagte Shrader, offenbar angewidert von seiner Unwissenheit. „Na ja, du könntest schon, aber du bist kein Vampir, deshalb wirst du es wohl nicht wollen.“
    „Dann erklär’s mir.“ Ian musste die Worte herauspressen.
    „Wonach du dürstest, ist Blut und Sex. Wenn du ein Merrick bist, ist die Gier nach beidem zu einem einzigen primitiven Bedürfnis verschmolzen. Deshalb hatten die männlichen Merrick ohne Partner früher dieses Abkommen mit den Zigeunern. Wenn du mit einer Frau bloß ins Bett gehst, geht dir dabei keiner ab. Aber wenn du ihr Blut trinkst, während du sie vögelst …“ ein tiefes Lachen drang aus Shraders Brust „… na, sagen wir mal, dann wird dein Merrick richtig Spaß haben.“
    „Und solange das nicht passiert ist“, fügte Quinn hinzu, „hast du nicht die Kraft, den Merrick in dir wirklich hervortreten zu lassen. Falls es eine Gelegenheit gibt, den Durst zu stillen, werden dir lediglich Reißzähne wachsen, aber sonst bist du nicht fähig, die Verwandlung vorzunehmen. Normale Nahrung erhält nur deinen menschlichen Körper. Der Merrick lebt von Blut.“
    „Das ist korrekt.“ Scott war plötzlich hinter ihnen aufgetaucht. „Es muss sein, und zwar jetzt.“
    Ian drehte sich um und ballte die Fäuste, denn da standen Scott und Molly nebeneinander, als wären sie die besten Freunde auf der Welt. Während er sich hier draußen vermöbeln ließ, hatten es sich Scott und Molly in der Bibliothek gemütlich gemacht, wo sie das Tagebuch seiner Mutter studierten und das Kreuz untersuchten. Bei der Vorstellung, dass die beiden ganz allein im Haus waren, wurde Ian heiß, und das hatte nichts mit der Rekordhitze hier in den Bergen zu tun … das war pure Eifersucht.
    Zuerst blickte Molly ihm in die Augen, dann ließ sie ihren Blick über seinen Körper gleiten, als wäre er etwas außerordentlich Leckeres, das sie gern mal in den Mund nehmen würde. Er war mit Sicherheit nicht die Art Mann, die vor einer Frau auf die Knie fällt. Aber als ihre Zunge über die weiche Unterlippe glitt, während sie auf seinen staubbedeckten Unterleib starrte, wäre er beinahe zu Boden gesunken. Und was dann passieren würde, das wusste er ganz genau. Er würde sie zu sich hinabziehen und das Gesicht in dem weichen Dreieck zwischen ihren süßen Schenkeln vergraben und ihren warmen, weiblichen Duft einatmen.
    Zum Teufel, in einem anderen Leben wäre er ihr zu Füßen gekrochen und hätte um alles gefleht, was sie ihm zu

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