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Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Titel: Wenn der Hunger erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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Blick wanderte zwischen den beiden hin und her, während es ihm kalt den Rücken runterlief. Sein Instinkt sagte ihm, dass er überhaupt nicht mögen würde, was immer sie vor ihm verbargen.
    Scott schaute ihn einen Moment lang an, Frustration und Zorn lagen in seinem Blick, bevor er sich wieder Shrader zuwandte. „Ja“, sagte er mit tiefer Stimme … grimmig. „Hier draußen erreichen wir gar nichts. Ich wollte es nicht so weit kommen lassen, aber ich glaube, jetzt haben wir keine andere Wahl mehr. Ruf Kellan zurück und sag ihm, wir sind auf dem Weg.“
    „Zum letzten Mal, was für ein verdammtes Treffen?“, stieß Ian hervor. Er hasste es, wie sie um den heißen Brei herumredeten, ihn offenkundig im Dunkeln tappen lassen wollten.
    Scott marschierte schon los. „Ich erkläre Ihnen alles, wenn wir da sind“, rief er ihm zu. „Springen Sie unter die Dusche und seien Sie in einer Viertelstunde bereit.“
    Ian rührte sich nicht vom Fleck. Er war entschlossen, sich auf nichts einzulassen, solange man ihm nicht verriet, worum es ging. „Ich gehe nirgendwohin, wenn Sie mir nicht verraten, was los ist.“
    Scott warf ihm einen Blick über die Schulter zu. „Ich habe jemanden zu Hilfe gerufen.“
    „Jemanden? Wer soll das sein?“, drängte Ian. „Wenn das kein Feind ist, wieso kommt er dann nicht hierher?“
    „Weil das gar keine gute Idee wäre“, schnaubte Shrader und warf Scott einen fragenden Blick zu.
    Ian atmete tief durch, bekämpfte die aufsteigende Furcht. „Warum?“
    Scott drehte sich um, kam wieder auf ihn zu und hielt erst an, als sich ihre Nasen fast berührten. „Ich weiß, dass Sie so was nicht leiden können, Buchanan. Ich weiß, dass Sie am liebsten uns allen erzählen würden, wie der Hase läuft, aber Sie werden mir trotzdem vertrauen müssen.“
    „Nicht in diesem Leben.“ Ian verzog hämisch die Lippen.
    Die beiden starrten sich an, keiner wollte nachgeben, während die Sekunden langsam dahinschlichen … bis der Watchman einen Schritt zurücktrat und tief durchatmete. Als er endlich sprach, stieß er weder Drohungen aus, noch bot er irgendwelche Erklärungen an. Stattdessen zog er die einzige Karte, von der er wusste, dass Ian ihr nichts entgegenzusetzen hatte. „Tun Sie es für Molly, wenn Sie wollen, dass sie am Leben bleibt. Denn dies könnte Ihre letzte Chance sein, sie doch noch zu retten.“

17. KAPITEL
    Quinn und Shrader blieben mit Molly zurück in Ravenswing, während Ian mit Scott in seinem Kleinlaster hinunter nach Henning fuhr. Er verschwendete keine Energie mehr auf weitere Nachfragen, weil er ja doch keine Antworten bekommen würde, und Scott rückte von sich aus mit nichts heraus, außer ihm zu verraten, wo das Treffen stattfinden sollte. Während der Watchman sich in seinem Sitz zurücklehnte und die Augen schloss, ließ Ian sich alles noch mal durch den Kopf gehen. Er suchte nach irgendeiner Lösung, irgendeiner Methode, diese ganze Sache zu einem Ende zu bringen, ohne dass er jemandem die Reißzähne in den Hals schlagen musste. Irgendetwas musste er doch tun können, verdammt … aber was? Warum fand er die Antwort nicht? Er hatte das Gefühl, die Lösung war zum Greifen nahe, aber er bekam sie einfach nicht zu fassen.
    Trotz der kurvenreichen Bergstraßen kamen sie gut voran. Die glühende Sonne stand noch am Himmel, als sie auf den Parkplatz rollten, den sich das Mountain Inn Motel mit dem Nate’s teilte, eine der örtlichen Kneipen. Als er aus dem Wagen stieg, kam Aubrey Rodgers mit einem koketten Lächeln auf ihn zu, was ihm gar nicht passte. Letztes Jahr hatte er mit dieser Frau eine kurze Affäre gehabt, und jede Sekunde in seiner Nähe würde sie jetzt in Lebensgefahr bringen. Ian tat sein Bestes, um sie so schnell wie möglich loszuwerden. Er war schließlich ein gezeichneter Mann, vom Tode geküsst. Man merkte ihr an, dass sie verletzt war, weil er sie so knapp abfertigte, aber das war immer noch besser, als dass sie mit ihm zusammen gesehen wurde.
    Zum Glück gab es sonst niemanden auf dem Parkplatz, der Zeuge ihres kurzen Gesprächs werden konnte, aber während er dem in Gedanken versunkenen Scott über den heißen Asphalt zum Motel folgte, dann eine Metalltreppe hinauf in den zweiten Stock, ärgerte er sich fortwährend über das Pech, dass ihm ausgerechnet Aubrey über den Weg laufen musste. Sie lebte nicht einmal in Henning, wie standen da die Chancen? Er hatte sie seit Monaten nicht gesehen, aber plötzlich: Bumm! Und sie stand vor ihm. Sein

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