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Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Titel: Wenn der Hunger erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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nächster Satz ließ ihn innehalten. „Und was wollen Sie Molly erzählen?“
    Darüber sollte er jetzt besser nicht nachdenken, beschloss Ian und steckte die Hände noch tiefer in die Taschen. „Da ich sie jetzt nicht erreichen kann, werde ich ihr gar nichts erzählen.“
    Und dafür wird sie dich hassen.
    Er sollte überhaupt nicht an sie denken, sonst würde er noch verrückt werden.
    „Und was soll ich ihr sagen?“, brummte Scott.
    „Sagen Sie ihr, ich bitte sie, nach Hause zu gehen.“
    „Das ist alles?“, höhnte der Watchman kopfschüttelnd.
    Ian fielen tausend Dinge ein, die er ihr gern mitteilen würde, aber er konnte es nicht. „Sagen Sie ihr, sie hat erledigt, weshalb sie hergekommen ist, und jetzt wird es Zeit, mit ihrem normalen Leben weiterzumachen.“
    Das klang ziemlich abgedroschen, wie er sehr wohl wusste, aber was sollte er sonst sagen?
    Scott schien seine Entschlossenheit zu spüren und fluchte vor sich hin. „Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun, Merrick“, warnte er ihn dann leise. „Falls nicht, werden Sie sich in der Hölle wiederfinden.“
    „Da bin ich doch sowieso zu Hause“, meinte Ian leichthin, drehte sich mit finsterem Lächeln um, öffnete die Tür und verschwand in der Nacht.

18. KAPITEL
    Freitagnacht
    Aubrey Rodgers fuhr auf dem Highway nach Hause, im Radio lief ein Song von Coldplay. Die Scheinwerfer durchschnitten eine tintenschwarze Nacht. Sie summte leise mit, klopfte im Rhythmus der Musik auf das Lenkrad ihres Honda, aber ihre Gedanken waren ganz woanders, bei dem Mann, der ihr vor dem Nate’s über den Weg gelaufen war. Als sie Ian Buchanan auf dem Parkplatz erblickte, war sie sicher gewesen, dass er auf Beutezug war. Er hatte diesen Raubtierblick in seinen dunkelblauen Augen – den sie während der zwei Monate ihrer gelegentlichen Treffen im letzten Jahr sehr geschätzt hatte. Diese zwei Monate waren großartig gewesen – ihr ganzer Körper wund von seinem sexuellen Heißhunger, aber sie hatte sich lebendiger gefühlt als je zuvor in ihrem ganzen Leben.
    Aubrey war nicht überrascht gewesen, ihn vor der Bar zu sehen. Wenn jemand einen Grund hatte, zu trinken, dann Ian. Sie hatte gehört, was Kendra Wilcox zugestoßen war, und sie hätte ihn gern getröstet, obwohl ihr klar war, dass sie für ihn nicht mehr bedeutete als eine Gelegenheit, seine Trauer für einen Moment zu vergessen.
    Er hatte verkniffen gelächelt, als sie in ihren unbequemen hochhackigen Schuhen auf ihn zu klapperte und hoffte, sich nicht zum Narren zu machen – und in diesem Augenblick war der zweite Mann aus Ians Transporter gestiegen. Aubrey zögerte einen Moment, denn Ian war eigentlich nicht der Mann, der sich viel mit anderen Leuten abgab. Wenn er in eine Bar ging, kam er allein, auch wenn er meist nicht mehr allein wieder rausging. Der Fremde war nicht weniger attraktiv gewesen, aber kein Stück freundlicher als Ian. Die beiden wirkten, als würde sie etwas Wichtiges unterbrechen. Er war ein paar Schritte beiseitegetreten und hatte mit seinem Handy telefoniert, damit Ian sich ungestört mit ihr unterhalten konnte. Sie wechselten ein paar Worte, aber das Gespräch war merkwürdig und oberflächlich. Offensichtlich hatte er nicht das geringste Interesse daran, sich von ihr trösten zu lassen, und sie konnte sich gerade noch davon abhalten, ihm wütend vors Schienenbein zu treten. Stattdessen hatte sie versucht, sich nichts anmerken zu lassen, als er erzählte, dass sie mit Freunden verabredet seien. Also verabschiedete sie sich, ging in die Bar und beobachtete durchs Fenster, wie Ian und der andere Mann das Motel nebenan betraten.
    Scheißkerl . Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, mit was für einer Sorte „Freunde“ sie verabredet waren.
    „Arroganter Wichser“, murmelte sie vor sich hin und hasste die Tatsache, dass sie bei diesem Typ immer noch weiche Knie bekam. Nachdem ihre kurze Affäre vorbei war, hatte sie mit ein paar Freundinnen bei einer Flasche Tequila beschlossen, dass Männer wie Ian Buchanan das sexuelle Pendant zu Schokolade waren. Auch wenn du weißt, es ist schlecht für dich, gierst du doch danach.
    Aubrey bog um eine Kurve und wollte gerade die Musik lauter stellen, als plötzlich ein Mann mitten auf der Straße vor ihr auftauchte, nur ein paar Meter entfernt. Sie schrie auf, riss das Lenkrad so scharf herum, dass der Wagen nur noch auf zwei Rädern fuhr und von der Straße abkam. Die Schnauze versank im Straßengraben, der Wagen überschlug sich und prallte,

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