Wenn der Keks redet, haben die Krümel Pause
Binnennachfrage ankurbeln?
[zur Inhaltsübersicht]
«Wenn der Keks redet, haben die Krümel Pause!» – Die Lehrer
Homo unterrichtens
Jeder Unterricht hängt vor allem von einer Person ab: dem Lehrer. Dabei wünscht man sich natürlich immer nur die besten Pädagogen, die diese Gesellschaft hervorbringen kann. Aber wie haben sich eigentlich der Berufszweig des Lehrers und unser Bildungssystem entwickelt? Zur Beantwortung dieser Frage muss man tief in die Vergangenheit zurückschauen, bis hin zur Entstehung des Menschen. Nachdem sich der aufrechte Gang bei unseren Vorfahren durchgesetzt hatte und einige Entwicklungsstadien durchlaufen waren, bildete sich neben dem Homo sapiens der sogenannte Homo unterrichtens, der unterrichtende Mensch. Auch dieser nutzte das Gehen auf zwei Beinen, da er so die Arme frei hatte, um mit einem damals noch sehr primitiven Zeigestock den anderen Steinzeitmenschen die Umgebung zu erklären.
Bis heute glauben ja viele, der Neandertaler wurde von unseren Vorfahren, also dem Homo sapiens, verdrängt und verschwand schließlich von der Bildfläche. Die Wahrheit sah vermutlich anders aus. Der Neandertaler verlegte seinen Wohnort in das vom Neandertal nicht sehr weit entfernte Düsseldorf, von wo aus er sich in alle anderen Landeshauptstädte ausbreitete. Dort gründeten die ehemaligen Neandertaler, die schon bald von ihren äußeren Merkmalen her kaum noch von den übrigen Menschen zu unterscheiden waren, die sogenannten Bildungsministerien. Einige Zeit später entwickelte sich innerhalb der Ministerien die Bürokratie, und kurz darauf erfand ein besonders müder Zeitgenosse das Beamtentum und die ersten Schulen. Bis heute hat sich an diesem System nicht viel geändert, und selbst die Sprache der dort beschäftigten Beamten ist zwar komplexer, aber nicht verständlicher geworden.
Ob die Weiterentwicklung des einzelnen Menschleins in einen Homo unterrichtens einem Genfehler, einer Krankheit oder schlicht der Evolution geschuldet ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Mit Sicherheit lässt sich aber sagen, dass der unterrichtende Mensch immer derjenige innerhalb einer Menschengruppe war, der den neuartigen Faustkeil zwar nicht entwickelt und auch noch nie benutzt hatte, den anderen aber erklärte, wie und wann man ihn gebrauchte. Einer, der von der Praxis keine Ahnung hatte und vieles nur vom Hörensagen her kannte, darüber aber sehr ausführlich referieren konnte. Ein Lehrer eben.
Ihr dürft mich Gott nennen
Wenn man über die Qualität einer Schule spricht, lautet die erste Frage häufig: «Wie sind denn eure Lehrer so?» Eigentlich ist diese Frage recht sinnlos, weil nicht zu beantworten. Zwar haben sie alle irgendwie den gleichen Beruf gewählt, aber den einen typischen Lehrer gibt es eigentlich nicht. Ein Lehrerkollegium kann man gut mit einem Wurf Hundewelpen vergleichen, bei dem der Vater ein schwarzer und die Mutter ein weißer Hund gewesen ist. Dementsprechend sind manche Welpen ganz weiß, andere ganz schwarz, einige gefleckt, gepunktet, gescheckt oder kariert und mit Blümchenmuster verziert.
Genauso verhält es sich bei Lehrern: Alle sind verschieden, obwohl sie den gleichen Ursprung haben. Bei den Hunden waren es die Eltern, bei den Lehrern der gleiche Studiengang oder zumindest der gleiche Berufswunsch. Oder eben doch die jeweiligen Eltern, wenn diese gesagt hatten: «Unsere Tochter wird Lehrerin.» Das ist keine Seltenheit in diesem Berufsfeld. Ich habe von Klassenkameradinnen gehört, denen man in einer Berufsberatung sagte, Lehrerin sei der ideale Job für Frauen, weil man da Familie und Beruf besonders gut unter einen Hut bringen könne. Außerdem habe man nie Betreuungsprobleme, weil man, wenn die lieben Kleinen Ferien hätten, ja selber auch frei habe.
Wenn das der ausschlaggebende Punkt bei der Berufswahl war, erklärt sich die fehlende Motivation der einen oder anderen Lehrkraft ganz von selbst. Vermutlich sind diese Lehrerinnen auch von ihren Eltern zwangsverheiratet worden. Das sollte das Bildungsministerium mal überprüfen.
Berufsberatungen sind übrigens völliger Unsinn. Meiner Schwester hat man nach einem beruflichen Einordnungstest mal mitgeteilt, sie hätte die idealen Fähigkeiten, um Winzerin zu werden. Eine gute Idee! Mit einem kleinen Wermutstropfen: Meine Schwester mag keinen Alkohol. Aber das ist ja für diesen Beruf von keiner großen Bedeutung. Persönliche Vorlieben sind bei der Berufswahl ja nun wirklich vernachlässigenswert.
Wie
Weitere Kostenlose Bücher