Wenn der Keks redet, haben die Krümel Pause
Hörsaal der Universität hineingefahren und hat dann ganz aus Versehen Lehramt studiert.
Im weiteren Berufsleben sitzt der Gottlehrer also an der Schule fest und wünscht sich mehr Anerkennung. Die Schüler sind ihm lästig und behindern ihn auf seinem Weg zur Selbstverwirklichung. Schüler sollten nicht versuchen, den Gottlehrer auf seinen Berufsstand aufmerksam zu machen. Die Anrede «Eure Majestät» wird empfohlen.
Im besten Falle wandert so ein Gottlehrer irgendwann nach Papua-Neuguinea aus, um bei einem Ureinwohnerstamm zu leben und dort Erleuchtung zu erlangen. Manche Menschen haben eben nicht nur eine Macke …
Eine etwas erträglichere Meise hat der faule Lehrer.
Der Faule
Faule Lehrer sind dadurch zu erkennen, dass ihr Unterricht immer gleich verläuft, sie zu Beginn erst mal ins Schulbuch schauen und überlegen, was man denn machen könnte. Der Faule kann gar nicht auf andere Mittel als ebendieses Buch zurückgreifen, weil er zum Unterricht normalerweise überhaupt nichts anderes mitbringt. Selbst wenn er einen Stift braucht, leiht er sich diesen von einem Schüler in der ersten Reihe. Zur Freude der Schüler gibt dieser Lehrer auch selten Hausaufgaben, die über die Beantwortung eines kurzen Multiple-Choice-Fragebogens hinausgehen. Das wäre für ihn sonst viel zu viel Vorbereitungs- und Korrekturarbeit gewesen.
Hier muss man allerdings vorsichtig sein: Es gibt auch faule Lehrer, die extrem viele Hausaufgaben geben und die Schüler mit unzähligen Referaten den Unterricht gestalten lassen, damit sie es selber nicht mehr tun müssen.
Der normale Faule allerdings ist dankbar für jede Gelegenheit und jedes Angebot der Schüler zur Zeitverschwendung und im Sommer häufig während der Unterrichtszeit mit seinen Schülern im Eiscafé zu finden. Er ist zudem der einzige Lehrer, der weiß, wie man den Fernseher und den DVD -Player der Schule benutzt, denn sein Unterricht besteht neben von Schüler gehaltenen Referaten und monotonem Vorlesen aus dem Schulbuch nur aus dem Einlegen von Filmen.
Dass diese nicht immer was mit dem unterrichteten Thema zu tun haben mussten, merkte ich, als wir «Das Leben des Brian» guckten, obwohl wir im Unterricht gerade über die Funktionsweise von internationalen Finanzmärkten redeten oder zumindest so taten, als ob. Der Faule hat die Lebensweisheit «Always look on the bright sight of life» aber schon so sehr verinnerlicht, dass er das nicht mehr bemerkte. Kein Wunder, er hat den Film wahrscheinlich auch schon Hunderte Male gesehen.
Ebenfalls nicht verwunderlich: der Faule ist im Gegensatz zum Engagierten bei den Schülern sehr beliebt ist. Hat der Faule dann auch noch immer einen lustigen Spruch auf Lager und langweilt nicht, hat er eh gewonnen.
Der engagierte Lehrer hat es da schwerer, obwohl er sich eigentlich mehr Mühe gibt.
Der Engagierte
Der Engagierte macht hier ein Projekt, da eine Arbeitsgemeinschaft, schlägt Schülern immer unheimlich interessante Unterrichtsreihen vor und liebt seinen Job. Häufig spricht der Engagierte etwas affektiert und hat stets ein Lachen auf dem Gesicht. Gibt es etwas zu organisieren oder eine Möglichkeit, ein Thema auch außerschulisch zu vertiefen – der Engagierte ist dabei. Er findet alles «super wichtig» und «super spannend» und ist immer «busy» – also beschäftigt. Kein Wunder, denn er leitet nicht nur Projekte wie die Rettung des amerikanischen Weißkopfseeadlers, sondern er ist auch privat endlos aktiv, tanzt, schwimmt, kocht, macht Yoga oder isst zumindest regelmäßig Joghurt.
Der Engagierte fällt außerdem dadurch auf, dass er stets versucht, andere für sein Tun zu begeistern.
Und mit dem letzten Punkt haben die Schüler so ihre Probleme: Die meisten wollen nicht begeistert werden. Als Schüler hat man gar nicht die Wahl, ob man an etwas teilnehmen will oder nicht. Der engagierte Lehrer erklärt die zusätzliche Abendveranstaltung bestehend aus einer Vorlesung zur Malerei der urchinesichen Yao-Minderheit zur Pflichtveranstaltung. Ob als Kompensation dann an anderer Stelle Unterricht ausfällt? Unsinn! «Die Schüler wollten doch unbedingt zu diesem Vortrag», behauptet der Engagierte dann, und schon sind die Schüler wieder machtlos. Dem Engagierten geht man also besser aus dem Weg, will man sich nicht gerade für einen zusätzlichen Sprachkurs in einer nordschwedischen Mundart begeistern, die für das weitere Leben natürlich «unglaublich nützlich» und sowieso «super spannend» ist.
Mit der Zeit
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