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Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Titel: Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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Carrera geführt wird. Wer wäre besser als Spender geeignet, als Patienten, die sich nicht wehren können und denen sowieso niemand glaubt, selbst wenn sie den Mund aufmachen?«
    »Was Sie da beschreiben, klingt ein bisschen arg nach Science-Fiction, ach was, einem Horrorfilm.«
    »Ich weiß, was Sie meinen: Soylent Grün ist Menschenfleisch . Aber schauen Sie sich nur mal die Ausbildung der Kaibiles an – denen wurde beigebracht, dass der Zweck jegliche Mittel heiligt. Jeder, der nicht zu ihnen gehört, gilt als minderwertig. Bedenken Sie die Gräuel, die der Einheit vorgeworfen werden. Fast eine Viertelmillion Menschen, die einfach verschwanden. Ohne jede Spur, bis auf ein paar Massengräber.
    »Ich verstehe allerdings immer noch nicht, weshalb Alvarado und seine Familie ausgerechnet jetzt zur Zielscheibe werden. Warum zwanzig Jahre warten?«
    »Ich glaube nicht, dass es sich um jemanden aus seiner Vergangenheit oder aus Guatemala handelt, sondern dass jemand dahintersteckt, der sich in jüngerer Zeit über eine Spende mit der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit infiziert hat. Oder aber einen ihm nahestehenden Menschen daran verloren hat und das hilflos mitansehen musste.«
    Jake berichtete Yates von der Krankheit, ihrem Ursprung und den furchtbaren Konsequenzen. Yates überlegte. »Diese Julia – Sie sagten, der Vater habe sich davongemacht. Könnte er vielleicht dahinterstecken?«
    »Ich konnte ihn noch nicht ausfindig machen. Laut Seuchenschutzbehörde gibt es einen leichten Anstieg der Ausbrüche von Creutzfeldt-Jakob. Aber es lässt sich schwer sagen, ob deswegen Anlass zur Sorge besteht, da es sich um eine jener Krankheiten handelt, die immer wieder sporadisch auftreten. Sie haben gesagt, ein kritischer Punkt sei noch nicht überschritten, wollten dem aber noch einmal genauer nachgehen.«
    »Und Sie wollen jetzt nicht die Ressourcen dafür, jeden einzelnen dieser Patienten und der dazugehörigen Familien aufzuspüren.« Das war eine Feststellung, keine Frage.
    Caitlyn hatte gesagt, Yates könne man nichts vormachen. »Nein, Sir. Das nicht. Wenn jemand hinter Alvarado her sein sollte, dann ist er bereits in Guatemala.«
    »Tierney kann gut alleine auf sich aufpassen.«
    »Ja, Sir, das kann sie.« Jake wartete ab.
    Yates tippte die Fingerspitzen aneinander. »Bedenkt man seine rasche Einbürgerung und was zwischen den Zeilen in den offiziellen Berichten steht, würde ich sagen, Alvarado hat für die CIA gearbeitet.«
    »Sollte ich recht haben, dann werden die Regierung und die CIA versuchen, das alles zu vertuschen. Und Caitlyn wäre auf sich allein gestellt.« Jake stand auf. »Es gibt einen Direktflug von Dulles nach Guatemala City. Ich könnte zum Abendessen dort sein.«
    »Und wie kommen Sie von dort nach Santo Tomás?«
    »Da fällt mir schon was ein.« Besser, der Assistant Director erfuhr keine Einzelheiten.
    »Na schön, ich sorge für die Bewilligung. Sie können fliegen. Falls der Bundesstaatsanwalt zustimmt. Das Letzte, was ich gebrauchen kann, ist noch mehr Ärger mit dem Justizministerium.«
    »Kein Problem, Sir. Darum habe ich mich bereits gekümmert«, log Jake. Er streckte Yates über den Tisch hinweg die Hand hin. »Danke Ihnen, Sir.«
    »Ich werde Ihnen dasselbe sagen, was ich schon Tierney gesagt habe. Wenn Sie sich dort die Hände dreckig machen, darf auch nicht der kleinste Spritzer davon beim FBI landen. Es ist mir egal, ob Sie dafür Alvarado und seine Tochter zurücklassen müssen – es war schließlich seine Entscheidung, Tierney abzuschütteln und auf eigene Faust dorthin zu fliegen, damit sind wir aus dem Schneider. Wenn allerdings zwei Agenten Unruhe in einem Land stiften, mit dem wir gerade wieder freundschaftliche Beziehungen aufbauen, sähe das gar nicht gut aus. Manchmal ist es besser, die Vergangenheit ruhen zu lassen.«

21
    Das Mittagessen war fürstlich, und Maria schlug mit wenig damenhaftem Appetit zu, wie ihre Mutter bemängelt hätte. Michael schien das nichts auszumachen; sie erwischte ihn mehrmals dabei, wie er während des Essens zu ihr herüberschaute. Und sein Vater strahlte sie beide an.
    Nachdem abgeräumt worden war, bestand Dr. Carrera darauf, dass Michael sich wieder in den Rollstuhl setzte. Michael verdrehte die Augen, gab jedoch nach, ohne dass es seiner guten Laune Abbruch getan hätte.
    »Maria, ich führe dich ein wenig herum«, sagte er und drehte sich einmal im Kreis, sodass Helda zurückspringen musste.
    »Nur im Haus, Michael«, gab sein Vater ihnen mit auf

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