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Wenn der Wetterhahn kräht

Wenn der Wetterhahn kräht

Titel: Wenn der Wetterhahn kräht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Verrückter,
Professor?«
    »Er hat Angst, daß wir lesen könnten,
was Elisa Alicia Quatrefages in ihrem Tagebuch über ihn geschrieben hat.«
    »Über ihn?« Trotz ihrer Schmerzen mußte
Helen lachen. »Das soll Paraguay sein? Na ja, über Geschmack läßt sich ja
bekanntlich nicht streiten. Aber wie hast du es denn geschafft, ihn zu
enttarnen, Peter?«
    »Das brauchte ich gar nicht. Das hat er
draußen am Woeful Ridge auf beeindruckende Weise selbst getan. Ich muß zugeben,
daß ich mir über Olson schon seit geraumer Zeit meine Gedanken gemacht habe,
aber ich konnte einfach nicht glauben, daß er die Fähigkeit oder Energie besaß,
eine kriminelle Organisation dieser Größenordnung aufzuziehen. Doch der heutige
Einsatz am Woeful Ridge hat mich davon überzeugt, daß er zumindest die Energie
besitzt. Er hat die Bürgerwehr zusammengetrommelt, einen gepanzerten Wagen
aufgetrieben und sogar ein SEK zusammengestellt.«
    »Das ist ja geradezu grandios!«
    »Es war sogar mehr als grandios. Jetzt
wissen wir wengistens etwas mehr über seine Denkweise. Es hat ihm nicht
gereicht, ein paar Schläger anzuheuern, um die Drecksarbeit für ihn zu
erledigen, als sich ihm die Gelegenheit bot, schnell an Geld zu kommen, indem
er den Binks-Besitz niederbrennen und plündern ließ. Er ist nicht einmal davor
zurückgeschreckt, seine halbe Polizeimannschaft zu korrumpieren. Er hat sich
seine eigene paramilitärische Organisation aufgebaut. Und ihr müßt zugeben, daß
es eine verdammt gute Idee war, das sogenannte Überlebenscamp als Tarnung zu
benutzen.«
    »Und in Roland Childe hat er den
perfekten Helfershelfer gefunden«, stimmte Helen zu. »Ein Psychopath mit einer
ausgesprochenen Vorliebe für Mantel-und-Degen-Abenteuer war genau der richtige
Mann, mit dem er ein Waffendepot aufbauen, Männer ausbilden und Verbrechen
planen und ausführen konnte.«
    »Ja«, sagte Ottermole. »Und Wilbur
konnte alles vertuschen, er durfte nur nicht mit der Drecksarbeit in Verbindung
gebracht werden.«
    »Und Elisa Alicias Rolle bestand darin,
ihn zu inspirieren, als Vermittlerin tätig zu sein und die Beute zu verkaufen«,
fügte Helen hinzu. »Ich kann verstehen, warum eine Frau, die nach Abenteuern
sucht, sich von so einem Mann angezogen fühlt. Ich vermute, auf seine Art ist
er ziemlich beeindruckend, und er entspricht ganz bestimmt ihrer Vorstellung
von einem perfekten männlichen Wesen. Er ist zwar nicht sehr dunkelhäutig, und
ich vermute, daß er auch nicht sonderlich gut reiten kann, aber man kann
schließlich nicht alles haben. Nennt sie Sie tatsächlich Paraguay, Chief
Olson?«
    Wahrscheinlich tat sie dies in der Tat,
denn der Mann begann sofort wieder loszupoltern. »Ich weiß überhaupt nicht,
wovon Sie reden. Das wird euch allen noch verdammt leid tun, das könnt ihr mir
glauben!«
    »Das glaube ich kaum«, widersprach
Peter. »Ich würde sagen, wir haben Sie ganz schön in die Enge getrieben. Childe
wird früher oder später auspacken, wissen Sie, falls er nicht schon längst
damit angefangen hat. Diese psychisch labilen Typen halten nie sehr lange
durch, wenn man sie erst einmal mit der Realität konfrontiert. Die Männer vom
SEK wahrscheinlich auch nicht. Sie haben einen Kardinalfehler begangen, indem
Sie dieselben Männer benutzt haben, die Swope und mich neulich angegriffen und
den Wagen des Sprengel-Anzeygers zertrümmert haben. Sie werden einem
Verhör sicher nicht lange standhalten. Übrigens, Ottermole, wer wird die Kerle
in die Mangel nehmen?«
    »Keine Ahnung, Professor. Vielleicht
werden die Leute vom Stadtrat einen neuen Polizeichef einsetzen, falls sie
jemanden finden können, der nicht zu dieser Überlebenskämpfertruppe gehört.
Staatsanwältin Wetzel weiß sicher, was zu tun ist.«
    »Dann wollen wir ihr die Entscheidung
auch überlassen, aber vielleicht sollten wir sie schnell anrufen und ihr
mitteilen, daß noch mehr Arbeit auf sie wartet.«
    »Das kann ich übernehmen«, sagte
Cronkite Swope. »Ich glaube, ich weiß schon, was Sie als nächstes sagen werden,
Professor.«
    »Hmja, da haben Sie
höchstwahrscheinlich recht. Nehmen Sie das Telefon in der Küche, dann sind Sie
ungestört, falls Olson wieder anfangen sollte zu brüllen. Wie ich eben schon
sagen wollte, Olson, ich fand es äußerst verdächtig, daß das Waffendepot
leergeräumt und zerstört worden war. Da der Angriff angeblich top-secret war,
konnte dies nur bedeuten, daß jemand die Information hatte durchsickern lassen,
und dieser jemand konnten nur

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