Wenn Dich der Falsche richtig liebt
Alice.
„Und Du wolltest ihr nicht glauben. Warum warst Du eigentlich so fest davon überzeugt, dass es stimmte?“, wollte Neal neugierig wissen.
Alice brauchte einen Augenblick um diese Frage zu beantworten. „Ich habe nie daran geklaubt, dass es stimmt, sondern immer gehofft, dass es nicht stimmte. Meine letzte Beziehung war das reinste Desaster und die anderen davor waren auch nicht viel besser, ich wollte einfach nicht wieder verletzt werden und habe versucht jegliche art von Gefühl für dich einfach auszublenden.
Ich wollte nicht wahr haben, dass ich mich in dich verliebt hatte“, gestand Alice unter Tränen.
Neal nahm ihr Gesicht in seine Hände und wischte mit dem Daumen ihre Tränen weg, jede einzelne Stelle, an der er das getan hatte, bedeckte Neal mit einem zärtlichen Kuss. „Hör auf Dich damit zu quälen, du kannst es nämlich nicht rückgängig machen.“
„Rückgängig nicht aber vielleicht anders!“, protestierte Alice, die wütend auf sich selbst war.
„Du gibst dir immer noch die Schuld an dem Unfall.“ „Ich werde einfach das komische Gefühl nicht los das Ich, damit irgendwas zu tun habe“, erklärte Alice.
Irritiert schaute Neal Alice in die Augen. „Das kann doch gar nicht sein. Oder gibt es da vielleicht einen eifersüchtigen Ex Freund, der somit versucht, hat mich aus dem Weg zu räumen, damit er bei Dir wieder freie Bahn hat?“ „Nein natürlich nicht, alle meine Ex Freunde leben ja schließlich in Deutschland“, erwiderte Alice kopfschüttelnd. „Na also dann brauchst Du dir doch gar keine Gedanken machen“, sagte Neal der mit einem Mal an Cunningham denken musste. Unmöglich welchen Grund sollte Cunningham haben mich zu beseitigen, dachte Neal verunsichert. „Neal ist alles in Ordnung?“, fragte Alice.
„Na klar alles bestens“, antwortete Neal und versuchte den Gedanken sofort wieder zu verdrängen.
Kapitel 14
Der Antrag
Noch eine Woche bis Weihnachten und alle New Yorker waren an diesem letzten Adventswochenende auf den Straßen unterwegs um ihre Einkäufe zu tätigen. Es gab kaum ein Ereignis was für die Amerikaner so wichtig war wie das Weihnachtsfest, man liebte es bunt und vor allem kitschig. Der Times Square und die Fifth Avenue erstrahlten in allen Farben des Regenbogens während andere Geschäfte und Kaufhäuser ihre Fenster mit Krippennachbauten schmückten und dann gab es da noch die Christmas Shopping Rabatte, wie etwa bei Bloomingdales. Wie jedes Jahr führte ein Ballett Ensemble im Lincoln Center den Nussknacker auf und auch Weihnachtsmärkte erfreuten sich größter Beliebtheit, zu dem wohl bekanntesten Weihnachtsmarkt zählte der Columbus Circle Holiday Market am westlichen Ende des Central Parks. Doch das absolute Highlight ist und bleibt der größte Weihnachtsbaum New Yorks am Rockefeller Center, seit 1931 hat er dort seinen festen Stammplatz. Millionen Menschen aus der ganzen Welt kommen jeden Mittwoch nach Thanksgiving zur traditionellen Erleuchtungszeremonie bei der, der amtierende Bürgermeister der Stadt die 30.000 Lichter per Knopfdruck entzündet. Üblicherweise hatte der Baum, der eine norwegische Fichte ist, eine Höhe von dreiundzwanzig, bis siebenundzwanzig Zentimeter sowie eine Mindestbreite von zehn Metern und ist damit sogar der größte Baum der USA. Und als wäre das noch nicht genug, thront auf der Christbaumspitze ein drei Meter großer Swarowski Stern besetzt mit 25.000 Kristallen. Auch das Rockefellercenter an sich ist kaum zu übersehen denn rings herum zieren Meter hohe Weihnachtsfiguren und Engel den Weg. Das Einzige was noch fehlte war der Schnee, weil erst dann war, für viele das Weihnachtsfest vollkommen.
An diesem Samstagnachmittag besuchte Tim seinen Freund und Kollegen Neal das erste Mal, seit er aus dem Krankenhaus entlassen wurde und brachte wie üblich für sich Bier und Neals geliebten Wein mit.
„Seit wann stehst Du auf dieses ganze Weihnachtszeugs?“, fragte Tim Neal überrascht, als er seine Wohnung betrat. „Seit diesem Jahr“, erwiderte Neal schelmisch und ergänzte: „Außerdem hat Alice das alle gemacht, während ich im Krankenhaus lag.“
„Typisch Frauen das hätte ich mir auch gleich denken können. Claire verwandelt unsere Wohnung jedes Jahr um diese Zeit zu einem Museum.“ „Das klingt so als wärst Du davon nicht gerade begeistert und ich dachte immer Weihnachten sei die schönste Zeit im Jahr.“
Die beiden Männer gingen ins Wohnzimmer, Neal holte aus der Küche Gläser und
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