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Wenn die Demokratie zusammenbricht

Titel: Wenn die Demokratie zusammenbricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Karsten , Karel Beckman
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Bauern abgegrast würde). Da die Wiese also allen gehört und damit niemandem, ist Überweidung die Folge.
    Demokratie funktioniert genauso. Die Bürger werden ermutigt, Vorteile auf Kosten anderer zu gewinnen – oder ihre Lasten auf andere abzuwälzen. Die Menschen stimmen für politische Parteien, die andere für ihre persönlichen Wünsche zahlen lassen (kostenlose Bildung, höhere Sozialhilfe, Subventionen für Kinderbetreuung, mehr Autobahnen und so weiter). In dem Beispiel mit dem Abendessen mag das Ganze nicht allzu sehr ausufern, da die Leute in einer kleinen Gruppe durch soziale Kontrolle gezügelt werden, aber bei Millionen von Wählern in einer Demokratie funktioniert das nicht.
    Politiker werden gewählt, um dieses System zu beeinflussen. Sie verwalten die »öffentlichen« Güter. Sie besitzen diese nicht, also brauchen sie nicht wirtschaftlich zu handeln. Sie haben im Gegenteil einen Anreiz, so viel wie möglich auszugeben, sodass sie den Gewinn haben und ihre Nachfolger die Rechnung zahlen lassen. Schließlich müssen sie die Wähler zufriedenstellen. Das ist für sie wichtiger als die langfristigen Interessen des Landes. Die Folge ist Ineffizienz und Verschwendung.
    Nicht nur sind Politiker stark in Versuchung, das Budget zu überschreiten, sie haben auch einen Anreiz, so viel für sich zu nehmen wie sie können, während sie die Verantwortung für »öffentliche Mittel« innehaben. Schließlich können sie, wenn sie einmal außer Amtes sind, sich nicht mehr so leicht selbst bereichern.
    Dieses System ist für die Wirtschaft verheerend. Wie verheerend genau, dessen haben sich die Menschen erst noch voll gewahr zu werden. Die Rechnung für die Ausgabeorgien, denen unsere demokratischen Regierungen gefrönt haben, muss größtenteils noch bezahlt werden.
    Die hohen Staatsschulden sind die Folge der hohen Haushaltsdefizite, unter denen – nicht zufällig – praktisch alle demokratischen Länder leiden. In den Vereinigten Staaten ist das demokratische Abendessen so außer Kontrolle geraten, dass die öffentliche Verschuldung nun bei über 14.000 Milliarden Dollar steht; das ist grob 50.000 Dollar pro Kopf. In den meisten europäischen Ländern ist die Situation die gleiche. Die öffentliche Verschuldung in den Niederlanden stieg Ende 2010 auf 380 Milliarden Euro oder fast 25.000 Euro pro Kopf. Diese Schulden müssen irgendwann zurückgezahlt werden, vom Steuerzahler. Eine Menge Geld wird bereits vom Steuerzahler abgedrückt, nur um die Zinsen für die Schulden zu bezahlen. In den Niederlanden beliefen sich die Zinsen auf die öffentlichen Schulden im Jahr 2009 auf 22 Milliarden Euro, mehr als für Verteidigung und Infrastruktur ausgegeben wurde. Das alles ist reine Geldverschwendung, die Folge der Vergeudung von Steuergeldern in der Vergangenheit.
    Aber die Fäulnis reicht sogar noch tiefer. Unsere demokratischen Politiker kassieren nicht nur Steuern, die sie anschließend verschwenden, sie haben es auch geschafft, sich die Kontrolle über unser Finanzsystem zu sichern – über unser Geld. Mittels Zentralbanken wie der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank legen unsere demokratischen Regierungen fest, was Geld darstellt (»gesetzliches Zahlungsmittel«), wie viel Geld erzeugt und in die Wirtschaft eingebracht wird und wie hoch die Zinssätze sind. Gleichzeitig haben sie die Verbindung gekappt, die es einmal zwischen Papiergeld und zugrunde liegenden Werten wie Gold gab. Unser gesamtes Finanzsystem – einschließlich all unserer Ersparnisse und unserer Altersversorgung, all das Geld, von dem wir denken, dass wir es besitzen – beruht auf Fiat-Papiergeld, ausgegeben vom Staat.
    Der Vorteil dieses Systems für unsere Regierungen ist offensichtlich. Sie haben einen »Geldhahn«, den sie aufdrehen können, wann immer sie wollen. Kein absoluter Monarch der Vergangenheit hat jemals irgendetwas in der Art gehabt! Demokratische Führer können einfach die Wirtschaft »aufpumpen« (und ihre eigenen Beutel auffüllen), wenn sie ihr Ansehen erhöhen möchten. Sie tun dies mithilfe der Zentralbank, die ihrerseits Privatbanken benutzt, um den Prozess der Geldausgabe durchzuführen. Das System ist so gestaltet, dass Privatbanken die besondere Erlaubnis erhalten, ein Vielfaches des Geldes auszugeben, das ihre Kunden hinterlegt haben

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