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Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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angemessen vorbereitet werden. Das wird einige Zeit dauern. Nur ein Narr würde mit nicht mehr als einer halb ausgegorenen Vorstellung, was zu tun ist und wohin man gehen muß, wieder in dieses Unwetter hinausstürzen. Und Sie sind kein Narr, Lieutenant. Also geben Sie mir Ihren Mantel. Ich kann Ihnen helfen, aber es wird etwas länger dauern als zwei Minuten.«
    Jack seufzte, befreite sich aus seinem schweren Mantel und reichte ihn dem >Houngon<.
    Minuten später hatte es Jack sich in einem der Sessel bequem gemacht und hielt ein Glas Remy Martin in den Händen. Er hatte Schuhe und Socken ausge zogen und auch sie an die Heizung gestellt, denn sie waren gründlich durchnäßt. Zum erstenmal in dieser Nacht wurden seine Füße allmählich warm.
    Hampton setzte sich in den zweiten Sessel und sah Jack über einen Kaffeetisch hinweg an. »Wenn ich wissen soll, wie ich vorzugehen habe, müssen Sie mir alles erzählen, was...«
    »Zuerst habe ich ein paar Fragen«, sagte Jack.
    »In Ordnung.«
    »Warum wollten Sie mir nicht helfen, als ich heute bei Ihnen war?«
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt. Ich hatte Angst.«
    »Haben Sie jetzt keine Angst?«
    »Mehr denn je.«
    »Warum sind Sie dann jetzt bereit, mir zu helfen?«
    »Schuldgefühle. Ich schäme mich.«
    »Es ist mehr als das.«
    »Nun ja. Wissen Sie, als >Houngon< bitte ich regelmäßig die Götter des Rada, für mich Wunder zu wirken und Segnungen in Erfüllung gehen zu lassen, die ich über meine Kunden und andere ausspreche, denen ich helfen will. Und natürlich ist es das Werk der Götter, wenn meine Zaubertränke so wirken wie beabsichtigt. Als Gegenleistung obliegt es mir, mich gegen das Böse zu stellen und die Handlanger des Congo und Petra zu bekämpfen, wo immer ich ihnen begegne. Statt dessen habe ich eine Zeitlang versucht, mich vor meinen Verpflichtungen zu drükken.«
    »Wenn Sie sich jetzt wieder geweigert hätten, mir zu helfen... würden dann diese gütigen Götter des Rada weiterhin Wunder für Sie wirken und die Segnungen in Erfüllung gehen lassen, die Sie spenden? Oder würden sie Sie im Stich lassen und Ihnen die Macht entziehen?«
    »Es ist höchst unwahrscheinlich, daß sie mich im Stich lassen würden.«
    »Aber möglich?«
    »Vielleicht, ja.«
    »So sind Sie, wenigstens in gewissem Maße, durch Eigeninteresse motiviert. Gut. Das gefällt mir. Dabei fühle ich mich wohl.«
    Hampton senkte den Blick, starrte einen Augenblick in seinen Brandy, sah dann Jack wieder an und sagte: »Es gibt noch einen Grund, warum ich helfen muß. Der Einsatz ist höher, als ich dachte, als ich Sie heute nachmittag aus dem Laden wies. Um die Carramazzas zu vernichten, hat Lavelle nämlich die Pforten der Hölle geöffnet und eine Horde dämonischer Wesen herausgelassen, damit sie für ihn morden. Es war eine wahnsinnige, törichte,  schrecklich hochmütige und dumme Handlung, die er da begangen hat, auch wenn er vielleicht der größte Bocor der Welt ist. Er hätte die geistige Substanz eines Dämons heraufbeschwören und den auf die Carramazzas loslassen können; dann hätte keine Notwendigkeit bestanden, die Pforten überhaupt zu öffnen, keine Notwendigkeit, diese abscheulichen Geschöpfe in körperlicher Gestalt auf diese Existenzebene zu holen. Es ist Wahnsinn! jetzt sind die Pforten nur einen Spaltbreit geöffnet, und Lavelle hat sie unter Kontrolle. Soviel spüre ich bei einem vorsichtigen Einsatz meiner eigenen Macht. Aber Lavelle ist ein Irrer und könnte sich in einem Anfall von Wahnwitz entschließen, die Pforten, nur so zum Spaß, weit aufzureißen. Oder vielleicht wird er müde und schwach; und wenn er schwach genug wird, sprengen die Kräfte auf der anderen Seite die Pforten gegen seinen Willen. In jedem Fall kommen gewaltige Massen monströser Geschöpfe hervor, um die Unschuldigen, die Sanftmütigen, die Guten und die Gerechten hinzuschlachten. Nur die Bösen werden überleben, aber sie werden feststellen, daß sie sich in einer Hölle auf Erden befinden.«

3
    Rebecca fuhr die >Avenue of the Americas< bis fast zum Central Park hinauf, kehrte dann verbotenerweise mitten auf der leeren Kreuzung um und fuhr wieder in Richtung Zentrum, ohne sich wegen anderer Autofahrer Gedanken machen zu müssen.
    Daveys Erschöpfung hatte sich schließlich als stärker erwiesen als seine Furcht. Er war auf dem Rücksitz fest eingeschlafen.
    Penny war noch wach, aber ihre Augen waren blutunterlaufen. Sie wehrte sich energisch gegen den Schlaf/ denn sie schien ein

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