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Wenn die Eltern alt werden

Wenn die Eltern alt werden

Titel: Wenn die Eltern alt werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Dietrich
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Kinder selbst grob ihre Pflicht verletzt haben. So eine Pflichtverletzung kann durchaus bereits Jahre oder Jahrzehnte zurückliegen. Wenn Eltern beispielsweise ihre Kinder nicht selbst großgezogen haben, sondern dies ihren Eltern, den Großeltern der Kinder, überlassen haben, können die Kinder ablehnen, für die Pflege der Eltern zu zahlen.
    Wenn allerdings ein Kontaktabbruch zwischen Ihnen und Ihrer Mutter oder Ihrem Vater kein Fehlverhalten der Eltern war, sondern zum Beispiel durch eine psychische Krankheit verursacht wurde, können Sie als Kind trotz dauerhaft fehlendem Kontakt zur Unterhaltszahlung herangezogen werden.
Fazit
    Die finanziellen Grenzen der Pflegeversicherung sind eng. Schon jetzt ist absehbar, dass es für mehr und mehr zu Pflegende immer weniger Geld geben wird. Aus diesem Grund werden auch mehr und mehr Kinder zur Kasse gebeten, wenn es darum geht, die Pflege ihrer Eltern zu finanzieren. Doch eine Aufforderung, Ihre Vermögensverhältnisse offenzulegen, ist noch keine Zahlungsverpflichtung. Mit unserer Übersicht in diesem Kapitel haben wir Ihnen detailliert beschrieben, was auf Sie zukommen kann, wie Sie reagieren sollten, welche Rechte und Pflichten Sie und Ihre Angehörigen haben und in welchem Umfang Sie verpflichtet werden können, zu zahlen – und wann nicht.

Versicherungen für Senioren
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    Lange Jahre waren Senioren keine besondere Zielgruppe von Banken und Versicherungsunternehmen. Das hat sich geändert. Weil die Gruppe der über 60-Jährigen größer wird. Und wohl auch, weil heutzutage viele ältere Menschen über mehr Geld verfügen als früher. So gibt es immer mehr spezielle Versicherungen für Menschen jenseits der 60. Doch was davon ist sinnvoll? Was die Vertreter selten erzählen: Manche Versicherungspolice sollte sogar besser gekündigt werden. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Kapitel.

Versicherungs-Check: Diese Versicherungen brauchen Ihre Eltern
    Wenn beide Elternteile im Ruhestand sind, wird die Anzahl notwendiger Versicherungen immer überschaubarer. Hier geben wir Ihnen einen kurzen Überblick.
    Eine private Haftpflichtversicherung ist weiterhin unverzichtbar, denn Schäden bei anderen kann man in jedem Alter anrichten – und zwar in nahezu unbegrenzter Höhe. Wenn Ihre Eltern einen Hund oder ein Pferd besitzen, ist auch eine Tierhalterhaftpflicht nötig. Wer einen Öltank hat, braucht eine Gewässerschadenhaftpflicht (siehe Seite 87) Eine Kfz-Haftpflicht ist für Autobesitzer ohnehin Pflicht, Senioren können hier aber Prämien sparen (siehe Seite 86).
    Weiterhin unverzichtbar sind für Hausbesitzer auch die Wohngebäudeversicherung sowie für Mieter und Hausbesitzer eine Hausratversicherung, für Wohnungsbesitzer und Vermieter von Immobilien auch die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht (siehe Seite 88).
    Bei einer Unfallversicherung jedoch gilt ein »Ja, aber«: Einerseits steigen die Beiträge stark an, zudem gewähren etliche Versicherer Senioren keinen Versicherungsschutz mehr. Andererseits sind gerade Senioren unfallgefährdet. Hier könnten spezielle Unfallversicherungen für die Generation 50plus mit sogenannten Assistance-Leistungen sinnvoll sein (siehe Seite 104).
    Viele Senioren reisen gern. Doch nicht alle Reiseversicherungen sind auch sinnvoll (siehe Seite 107).
    Sehr sinnvoll sind allerdings Zusatzpolicen wie die Zahnzusatzversicherung oder eine stationäre Zusatzversicherung sowie eine Pflegezusatzversicherung. Sie sind aber entweder teuer oder werden für über 65-Jährige nicht angeboten (siehe Seite 117).
    Eine Rechtsschutzversicherung ist keine notwendige Versicherung. Zudem sinkt im Ruhestand das Risiko, in Rechtsstreitigkeiten verwickelt zu werden – mit einer Ausnahme: im Straßenverkehr. Insofern ist ein Verkehrsrechtsschutz für Senioren weiterhin sinnvoll (siehe Seite 120).
    Sterbegeldversicherungen sind oft zu teuer (siehe Seite 121).
    Eine (private) Rentenversicherung ist keine klassische Versicherung, sondern eine Wette auf ein langes Leben (siehe Seite 123). Und: Was tun, wenn die private Krankenversicherung im Rentenalter zu teuer wird (siehe Seite 127)?
    Folgende Policen sollten gekündigt werden: eine Berufsunfähigkeitsversicherung.So nötig sie im Erwerbsleben ist, für Rentner ist sie überflüssig. Ebenso verhält es sich mit einer Risikolebensversicherung. Ausnahme: Für einige Jahre soll noch eine nicht schuldenfreie Immobilie abgesichert werden. Das ist bei einigen Versicherungen längstens bis zum 70. Lebensjahr

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