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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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über den jungen Viscount herumging, lautete allerdings, dass er gar nicht an einer Ehe interessiert war und ausschließlich nach London gekommen war, um sich zu amüsieren und Spaß zu haben. Das war ja schön und gut, aber auch Devin fand, dass ein Debütantenball nicht die passende Veranstaltung für einen jungen Mann darstellte, der nur auf Abenteuer aus war. Er musste in Erfahrung bringen, ob dieses Gerücht über Brigston der Wahrheit entsprach – vor allem, weil er gesehen hatte, dass Amanda mit ihm tanzte.
    Doch das war nicht der Grund, warum er Carlton gefolgt war. Er hoffte, dass Webb sich bei Blythe ausgiebig genug beschwert hatte und jetzt bereit war, über ein anderes Thema zu sprechen – sich selbst. Aber Devin hätte es besser wissen müssen.
    »So etwas Absurdes habe ich noch nie gehört!«, schimpfte Carlton ohne Umschweife. »Brigston ist hier, um Lady Amanda herumzukriegen, obwohl er sie nicht einmal will!«
    »Lord Robert Brigston?«, hakte Devin nach.
    »Wo steckten Sie denn die ganze Zeit? Natürlich Brigston, der verdammte Mann der Stunde!«
    Devin setzte eine neutrale Miene auf. »Warum haben Sie den Eindruck, dass er nicht heiraten will?«
    »Er hat es mir selbst gesagt!«
    »Heute Abend?«
    »Natürlich heute Abend! Vorher habe ich ihn noch nie gesehen, und ich hoffe, ich sehe ihn danach auch nie wieder. Und ich hoffe nur, dass Lady Amanda nicht auf ihn hereinfällt, wobei ich das nicht glaube. Er verdreht allen Ladys den Kopf, so attraktiv, wie er ist. Aber wenn er gar nicht heiraten will, warum lässt er dann bei allen seinen Charme spielen?«
    Devin musste beinahe lachen. »Lassen Sie mich raten, vielleicht weil er gern charmant ist?«
    Carlton schnaubte verächtlich. »Wenn Sie mich fragen, sammelt er nur Eroberungen, aber sein Vater will das im Keim ersticken und hat ihm befohlen, Norfords Tochter für sich zu gewinnen.«
    Das war nun gar nicht amüsant. »Haltlose Spekulationen, Webb, die Sie besser für sich behalten sollten!«
    Carlton zog beleidigt ab. Devin wusste überhaupt nicht mehr, was er von dem Mann der Stunde halten sollte. Vermutlich würde die Hälfte der Männer hier lieber für eine Weile Junggesellen bleiben und einfach das Leben genießen, bevor sie heirateten und eine Familie gründeten, und hatten nur auf Geheiß ihrer Eltern den Heiratsmarkt betreten. Pflichtbewusste Söhne, die taten, was man von ihnen verlangte, ob es ihnen gefiel oder nicht. Gab Brigston lediglich vor, seine Pflicht zu erfüllen? Seine Eltern wollten nicht, dass er heiratete, sondern dass er eine ganz bestimmte Frau ehelichte: Amanda Locke. Wenn er seine Chancen bei ihr subtil sabotierte, konnte er seinem Vater ehrlich sagen, dass er abgewiesen wurde, und bliebe zunächst einmal von einer Ehe verschont.
    Das galt allerdings nur, wenn man Webb glauben konnte. Der junge Mann war ziemlich aufgebracht, er hatte versucht, Gerüchte in die Welt zu setzen, also war alles, was er behauptete, mit Vorsicht zu genießen. Vor allem, da er ganz offensichtlich grün vor Neid war, weil er wusste, dass er bei Amanda keine Chance hatte, seit Brigston die Bühne betreten hatte. Es wäre nicht einmal weiter verwunderlich, wenn der neue Klatsch Carltons Werk war.
    Auf dem Rückweg zum Rand der Tanzfläche, wo er Blythe erwarten wollte, erblickte Devin den Mann, über den alle sprachen: blondes, kurz geschnittenes Haar, blaue Augen, lässige Körperhaltung. Er stand allein da und beobachtete die Tanzenden, ein Champagnerglas in der Hand und einen nachdenklichen Ausdruck im Gesicht. Vielleicht war er betrunken? Das könnte ebenfalls eine Erklärung für einige der neuen Gerüchte sein.
    Devin blieb neben ihm stehen, er überragte ihn ein ganzes Stück. Er schwieg, wartete darauf, ob Lord Robert das Gespräch beginnen würde.
    »Eine herrliche Auswahl an Schönheiten hier, nicht wahr?«, äußerte Robert Brigston nonchalant und nickte in die Richtung der tanzenden Pärchen. »Ihre Freundin ist auch ziemlich ansehnlich. Privatbesitz?«
    »Privatbesitz?«
    »Gehört sie Ihnen?«
    »Wollen Sie raus vor die Tür gehen?«
    Der junge Lord lachte übertrieben. »Privatbesitz, ich wusste es doch! Kein Grund, schlechte Laune zu bekommen.«
    Devin wusste, dass der junge Lord ihn mit Absicht provozieren wollte, und setzte in nachdenklichem Ton nach: »Wissen Sie, auch wenn Sie wirklich noch nicht heiraten wollen: Es ist nicht der richtige Weg, sich so zu benehmen, dass Ihr Ruf für alle Zeiten Schaden nimmt. Warum sind Sie

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