Wenn die Liebe dich findet
lachen. »Das glaube ich nicht!«
»Was noch, außer Stickerei?«
Diesmal erinnerte sie ihn nicht daran, dass er nicht ihr Heiratsvermittler war. Sie ärgerte sich über sich selbst, dass sie auf diese einfache Frage nicht antworten konnte. »Darüber muss ich erst nachdenken – falls wir hier von mir sprechen.«
»Nein, müssen Sie nicht. Zum Beispiel tanzen Sie gern.«
»Eigentlich nicht.«
Devin hob eine Augenbraue. »Was machen Sie dann hier?«
Sie grinste. »Soll das ein Witz sein? Das hier ist der Heiratsmarkt im großen Stil.«
»Touché. Krocket?«
»Ich liebe es – na ja, sagen wir, ich liebe es, meinen Bruder darin zu schlagen.«
»Dann mögen Sie also Wettkämpfe?«
»Nein, nur mit ihm.«
»Rivalität unter Geschwistern?« Er schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich ein klassisches Hobby, also weiter …«
»Stopp!« Sie sah ihn vorwurfsvoll an. »Im Ernst, ich bin kein gutes Beispiel, und meine Neugier haben Sie schon gestillt.«
»Wissen Sie, Amanda, Sie können sich meiner guten Tat nicht so einfach entziehen, nur indem Sie Nein sagen. Ich habe Sie bereits unter meine Fittiche genommen, Sie bekommen meine Hilfe, ob es Ihnen passt oder nicht.«
»Den Teufel werden Sie tun!«
»Sie können mir also genauso gut sagen, ob Ihnen einer dieser Männer hier gefällt – oder ob Lord Goswick immer noch Ihre erste Wahl ist.«
Amanda presste die Lippen aufeinander. Er sah sie abwartend an, doch dann grinste er und zog seine eigenen Schlüsse. »Goswick ist es also, und Sie wissen, wo Sie meine Farm finden. Sie werden über sich selbst lachen, dass Sie überhaupt gezögert haben, sobald ich Sie wieder in den Sattel gebracht habe.«
»Ich habe darüber nachgedacht.«
»Das Gefühl hatte ich auch.«
Sie knirschte mit den Zähnen wegen seines selbstgefälligen Tons. Er wusste es, weil er es zu einer Herausforderung für sie gemacht hatte. Sie konnte nicht widerstehen hinzuzufügen: »Ich sagte nachdenken, nicht dass ich schon eine Entscheidung getroffen habe! Es ist ja nicht so, dass ich es nicht oft bereut hätte, nicht mehr zu reiten. Aber mein Vater hat eine Menge Kutschen in Norford Hall. Wenn es ums Reiten geht, ziehe ich es vor, mich auf einem komfortablen Sitz zu bewegen. Aber Sie haben …« Sie brach ab.
Devins bernsteinfarbene Augen leuchteten auf einmal auf, ein Lächeln umspielte seine Lippen. Der Griff seiner Hände um ihre Hand und ihre Taille wurde fester. Sie hielt den Atem an, ihr Puls begann zu rasen. Was zum Teufel ging plötzlich in ihrem Körper vor sich? Ihr Gesicht und ihr Hals wurden heiß, aber nicht aus Verlegenheit.
Sie wandte den Blick von ihm ab. Was war nur los? Denk nach! Nein, denk nicht darüber nach, denk an etwas anderes!
»Was habe ich?«, hakte er nach.
Sie griff die Frage dankbar, fast verzweifelt auf, aber sie hielt den Blick von ihm abgewandt, als sie antwortete: »Sie haben gesagt, ich solle es versuchen. Aber wie soll das funktionieren, wo Sie doch nur Rennpferde züchten, die überhaupt nicht dafür infrage kommen? Ich wette vielleicht auf ein schnelles Pferd, aber ich setze mich doch nicht darauf!«
Er antwortete nicht sofort, und sie sah ihn erneut an – um festzustellen, dass er überrascht war. »Sie besuchen Pferderennen?«
»Ja, mit meiner Tante Julie, wenn ich in der Stadt bin.«
Er blickte sie skeptisch an. »Ich habe Sie nie dort gesehen, und ich verpasse nur sehr wenige Rennen.«
»Na ja, natürlich haben Sie uns nicht gesehen! Wir genießen das Rennen von der komfortablen Kutsche meiner Tante aus, und sie schickt einen Lakaien, der für uns setzt. Das ist das einzige Spiel, das ihr Spaß macht, und ich bin ganz ihrer Meinung: Es ist sehr aufregend, vor allem, wenn wir auf das richtige Pferd gesetzt haben.«
»Gewinnen Sie denn oft?«
»Öfter, als ich verliere.«
»Ich bin wirklich erstaunt. Das ist ein Interesse, das ich bei einer jungen Lady nicht erwartet hätte.«
»Warum denn nicht? Wir spielen doch auch beim Whist oder beim Krocket um Geld, obwohl das nicht halb so lustig ist wie beim Pferderennen. Aber wissen Sie, ich hätte das nie als Interesse bezeichnet, wahrscheinlich, weil ich vor meiner ersten Saison in London noch nie bei einem Rennen war. Aber zurück zu meiner Frage: Haben Sie ein passendes Pferd für den Reitunterricht?«
»Ich habe mich schon darum gekümmert. Ich ließ mir ein ideales Pferd aus Lancashire bringen.«
Das gefiel Amanda wiederum gar nicht. So sicher war er sich also gewesen, dass sie bei ihm
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