Wenn die Liebe dich findet
wanderte in ihren Nacken, als er sich noch näher an sie lehnte und sie sanft auf die Liege zurücklegte. Plötzlich drückte seine Brust sich an ihre. Sie wollte ihn immer noch nicht aufhalten.
Seine Lippen öffneten sich suchend, zwangen sie, ebenfalls den Mund zu öffnen. Nichts an diesem Kuss war leidenschaftslos, Amanda war überwältigt von den Empfindungen, die er in ihr auslöste. Sie spürte ein flattriges Gefühl irgendwo ganz tief in der Magengegend und hielt den Atem an. Dann glitt seine Zunge in ihren Mund! Diese völlig unbekannte Empfindung ließ sie zurückweichen, aber er hielt sie gerade so fest, um ihr zu zeigen, dass er noch nicht fertig war.
Er war so nah, so schön, so aufregend! Sie spürte so viel von ihm – seinen Mund, der von ihr Besitz ergriffen hatte, seine starken Hände, die sie streichelten, seine Brust, die sich an ihre schmiegte. Das war ihre erste Begegnung mit der Leidenschaft. Weiter konnte sie nicht denken, sie konnte nur fühlen, alles in sich aufsaugen, sich wundern über all die neuen Gefühle, von denen sie nie geahnt hatte, dass sie sie je erleben würde.
Devins Hand strich über ihre Wange und ihren Hals, wohlige Schauer jagten Amanda über den Rücken. Die Bartstoppeln an seinem Kinn kratzten sie, aber es machte ihr nichts aus. Als sie ihn stöhnen hörte, war es, als hallte das Geräusch in ihrem ganzen Körper wider – oder war es die Erregung, die sie am ganzen Körper erzittern ließ? Sie wusste es nicht. So viele Empfindungen, alle neu, alle in höchstem Maße aufregend. Es kribbelte in ihrer Brust, die so eng an die seine gepresst war.
Aber der wunderbare Moment endete abrupt, viel zu abrupt, als Devin plötzlich aufsprang. Schwer atmend sah sie ihn an. Sie wünschte, der Kuss hätte länger gedauert. Allerdings, wenn sie überhaupt eine Sekunde hätte nachdenken können, hätte sie es nicht so weit kommen lassen dürfen. Sie hätte nicht einmal zulassen dürfen, dass er überhaupt auf die Idee kam, sie zu küssen. Guter Gott, was hatte sie getan?!
Als er sah, wie rot sie geworden war, beruhigte er sie: »Das war ein sehr starkes Getränk, das ich Ihnen gegen die Schmerzen gegeben habe. Es hat die Nebenwirkung, dass es das Urteilsvermögen beeinträchtigt, die Gedanken vernebelt und man Dinge tut, die man normalerweise nicht tun würde. Wie geht es Ihrem Bein?«
Amanda setzte sich vorsichtig auf und stellte einen Fuß auf den Boden. In ihrem Kopf rasten die Gedanken. Noch mehr Galanterie seinerseits? Wollte er das, was zwischen ihnen geschehen war, auf den Drink schieben? Na gut, wenn er nicht weiter darüber reden wollte, sollte es ihr nur recht sein.
»Gut, wie Sie wissen. Danke. Jetzt sollte ich wohl besser gehen.«
Sie stand auf, vielleicht etwas zu schnell. Ihre Knie waren so wacklig, es erstaunte sie, dass sie sich überhaupt auf den Beinen halten konnte. Ihr Haar fühlte sich verwuschelt an. Sie sah eine einzelne lange Locke, die auf ihre Brust herabfiel. Ihre Wangen und ihr Kinn fühlten sich an, als wären sie abgeschmirgelt worden, ihre Lippen waren leicht geschwollen. Jetzt stand Devin so nah, dass er sie wieder überragte, und sie musste erneut an diesen Kuss denken, obwohl sie wusste, dass sie ihn aus ihrem Gedächtnis streichen musste.
Dabei war er ihr durchaus behilflich. Auf einmal war er wieder ganz der Alte und warnte sie herrisch: »Glauben Sie nicht, dass Ihre Reitstunden damit vorüber sind! Sie werden dieses Mal gleich wieder aufsteigen – nicht um zu reiten, aber um die Angst in den Griff zu bekommen. Und zwar jetzt sofort!«
Amanda setzte sich wieder auf das Bett. »Es gibt nur eine Möglichkeit, und die hat nicht funktioniert.«
»Die erste Runde war ein Misserfolg, aber es war mein Fehler. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass Ihr Herzenswunsch sich nicht erfüllt. Sie werden heute wieder auf ein Pferd steigen, Mandy, ob Sie wollen oder nicht!«
»Was für ein Fehler?«
»Ich hätte Sie nie mit einem verdammten Damensattel beginnen lassen dürfen. Ich zeige es Ihnen gleich.«
Er nahm ihre Hand, führte sie aus dem Büro und die Stallgasse entlang zu seinem Pferd, das angebunden vor dem Stall stand. Ohne Vorwarnung hob er sie in den Sattel. Sie versuchte, ihr Bein um das Horn zu legen, aber es war ein Männersattel. Devin legte ihr rechtes Bein darüber, sodass es auf der anderen Seite herunterhing.
Amanda keuchte, versuchte, ihren Rock hinunterzuschieben, um ihre entblößten Beine zu bedecken. Aber das war mit
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