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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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…«
    »Verlieren wir keine Zeit«, unterbrach Devin ihn und warf einen Geldbeutel auf den Schreibtisch. »Damit zahle ich den Kredit von William Pace zurück.« Er holte den Schuldschein aus der Tasche, riss ihn in Stücke und warf die Schnipsel ebenfalls auf den Schreibtisch. »Sie hätten meinem Freund Ihre Bedingungen erklären müssen. Sie werden nie wieder jemanden zu ihm nach Hause schicken! Falls Sie ihm jemals auch nur ein Haar krümmen, bringe ich Sie um!«
    Der Geldverleiher schien nicht geneigt, diese Drohung ernst zu nehmen. »Ich ließ ihm nur die Nachricht überbringen, dass die Raten sich erhöht haben. Zwei Kredite für denselben Kunden sind riskant, wissen Sie.«
    »Wir wissen beide, dass das nicht die ganze Wahrheit ist.«
    Der Mann zuckte nur mit den Achseln. »Vielleicht hat mein Helfer ihn ein bisschen zu hart angefasst. Er hat den Auftrag, dafür zu sorgen, dass jene, die von meiner Großzügigkeit profitieren, mir mein Geld in angemessener Zeit zurückzahlen.«
    »Pace liegt im Bett und kann sich kaum rühren. Er wäre fast gestorben!«
    Gator erbleichte. »Wie kann das sein? Halten Sie mich für verrückt? Da könnte ich mein Geld ja gleich verbrennen!«
    »Dann sollten Sie sich vielleicht einen neuen Helfer suchen. Zwei Messerstiche im Rücken ist versuchter Mord.«
    »Nein!« Gator sprang auf. »Ich schwöre Ihnen, er hat Pace nur ein bisschen geschlagen und aus der Kutsche geworfen! Lektion gelernt – mein Mann war sofort wieder zurück und hat mir davon erzählt. Den restlichen Abend war er bei mir. Wenn jemand Ihren Freund mit einem Messer angegriffen hat, dann nicht hier. Verdammte Räuber! Ich wusste, ich hätte in ein besseres Stadtviertel ziehen sollen, jetzt, wo ich es mir leisten kann!«
    »Denken Sie daran: Halten Sie sich von Lord Pace fern!« Devin blickte den Kredithai drohend an. Als er aus dessen unappetitlichem Büro hinausmarschierte, rasten die Gedanken in seinem Kopf. Er hatte nicht wirklich geglaubt, dass Gator so dumm wäre, einen seiner Kunden umzubringen. Wahrscheinlich hatten Straßenräuber Will angegriffen. Die einzige andere Möglichkeit bestand darin, dass jemand vorsätzlich versucht hatte, William zu töten. Aber sein Freund hatte keine Feinde, und ebenso wenig Donald, in dessen Kutsche er an jenem Abend unterwegs gewesen war. Nein, Devin war sich sicher, dass es Räuber gewesen sein mussten.

Kapitel 32
    D er junge Mann kam in das große Wohnzimmer und ließ sich in den dick gepolsterten Sessel fallen. Seine Mutter Marianne hob den Blick von dem Buch in ihrem Schoß. Aber sie hob nicht den Kopf. Er hasste das. Es machte den Eindruck, als wollte sie ihm auf keinen Fall ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenken.
    Überall an ihr glitzerten Juwelen. Selbst wenn sie die Räume ihrer Suite in dem Haus ihrer Vorfahren nicht verließ, schmückte sie sich mit Juwelen. Natürlich waren diese das Einzige, was ihn davor bewahrte, wegen seiner Schulden im Gefängnis zu landen. Aber sie gab sie ihm nicht gern, von Jahr zu Jahr war sie ärgerlicher geworden, wenn sie ihm mit einer ihrer Kostbarkeiten aushelfen musste – bis sie ihm eines Tages in einem Wutanfall die Wahrheit gesagt hatte und wie er von dieser Wahrheit profitieren konnte.
    Diese Wahrheit hatte ihn tief getroffen, er war am Boden zerstört gewesen. Aber sie hatte sie ihm erzählt, ohne mit der Wimper zu zucken, als wäre es nichts Besonderes.
    »Zehn Jahre nachdem dein Bruder geboren wurde, hatte ich eine Affäre.«
    »Ich bin zehn Jahre jünger als mein Bruder«, mehr brachte er nicht heraus, so schockiert war er.
    »Genau. Aber das kann dir jetzt zum Vorteil gereichen. Ich habe kürzlich erfahren, dass dein leiblicher Vater im Sterben liegt. Obwohl er jünger ist als ich! Aber er hat ein sehr ausschweifendes Leben geführt und zahlt jetzt den Preis dafür. Ironischerweise hat er seine gesamte Familie überlebt – abgesehen von dir.«
    »Wie konntest du nur!«
    Sie zuckte mit den Achseln. »So etwas passiert eben. Dein Vater – äh, also der Earl – weiß von meinem Seitensprung, natürlich, und er hat mir verziehen.«
    Das war mehr, als er auf einmal verkraften konnte. Der Mann, den er sein Leben lang für seinen Vater gehalten hatte, war gar nicht wirklich sein Vater? Sein großer Bruder, den er vergöttert und dem er nie etwas geneidet hatte, war nur sein Halbbruder? Und Mariannes Ehemann, der Earl, hatte es die ganze Zeit über gewusst? Es war ein Wunder, dass der Earl ihn in all den Jahren nie

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