Wenn die Liebe dich findet
streiften, und aus unerfindlichen Gründen bekam sie eine Gänsehaut am Arm. Sie sah ihn nicht an und hatte es auch nicht vor, aber sie fühlte seine Gegenwart.
Was hatte er sie doch gleich gefragt? Sie ärgerte sich über sich selbst, weil sie so aufgeregt war, und konzentrierte sich auf seine Frage.
»Ich muss nicht etwas ausprobieren, von dem ich weiß, dass ich es gern tue. Da Sie mich daran erinnert haben, habe ich vor, nächste Woche zu Hause zum Angeln zu gehen. Dort liegt auch meine Angelrute, vergessen im Schrank – bis heute.«
»War das ein Danke, das ich da gehört habe?«
Sie lachte auf. »Ich glaube schon.«
Nach ein paar Momenten bemerkte er ihre Verwandten. »Was machen die denn da?«
»Sie liefern sich ein Rennen.« Amanda blickte zu Preston und Julie, die um die Rennbahn galoppierten. »Die Schwestern meines Vaters fordern ihn ab und an heraus.«
»Und er verliert mit Absicht?«
Jetzt sah sie Devin an. »Was meinen Sie damit?«
»Er hält sein Pferd zurück. Seines ist ganz eindeutig das schnellere der beiden, aber er hält sich neben deiner Tante, statt sie abzuhängen und einzustauben.«
Sie schaute wieder zu ihrem Vater auf seinem großen Wallach und erkannte, dass Devin recht hatte. »So ist er eben. Ich schätze, er lässt sie hin und wieder gewinnen, weil er sie liebt. Ich habe das Gefühl, dass er das auch schon vorher so gemacht hat.«
Preston tat es heute aber nicht, obwohl er es eigentlich vorgehabt hatte. Da Devin jedoch dastand und zusah, preschte er im letzten Moment vor und gewann das Rennen. Amanda nahm an, es lag an Devin. Ihr Vater wollte sicher nicht, dass Devin sagte, er hätte absichtlich verloren, so direkt und offen, wie er war, und ohne die Umstände zu kennen.
Julie verärgerte dies. Ihr Ton war extrem schroff, als die beiden zum Zaun hinübergaloppierten und sie Devin anfuhr: »Ich habe ein Hühnchen mit Ihnen zu rupfen, Cupido!«
Devin lachte laut auf. »Noch mehr Hühner?«
Julie ignorierte das. »Sie sehen aus wie ein vernünftiger Mann. Und Sie glauben wirklich, dass meine Nichte diesen jungen Herrn, an dem sie interessiert ist, nur dadurch für sich gewinnen kann, dass sie mit ihm reiten geht?«
»Nein, Ma’am.« Devin grinste Julie an. »Ich bin sicher, dass sie ihn durch vieles für sich gewinnen kann. Sie ist schön, sie ist mutig, und manchmal ist sie sogar richtig amüsant. Meine Sorge galt der Zeit nach der Hochzeit, denn Pferde sind seine Leidenschaft, aber ganz sicher nicht ihre. Stellen Sie sich die Enttäuschung vor, wenn ihr das keinen Spaß macht, nicht einmal ab und zu, was er auf der Welt am liebsten tut.«
Julie schnaubte und entgegnete scharf: »Ich kann mich nicht erinnern, so etwas jemals von einem Mann gehört zu haben. Sehen Sie sich das Mädchen doch an! Sie wird jeden Mann glücklich machen, auch diesen Pferdeliebhaber, und ganz ohne Mühe. Aber Sie haben sie immerhin wieder auf ein Pferd gebracht, was auch nicht schlecht ist.«
Julie ritt zum Gatter zurück, das ein Stallbursche für sie öffnete. Preston wandte sich an Devin, bevor er hinter Julie herritt: »Das war meine Schwester Julie Locke St. John, die Ruppigste aus meiner gesamten Verwandtschaft.«
»Ich habe die Lady bereits kennengelernt, bin also durchaus vertraut mit ihrer Art.«
»Ach ja, haben Sie?«, fragte Preston überrascht. »Sie müssen mir irgendwann davon erzählen. Es wird Sie wahrscheinlich nicht wundern, dass ich mit Julie einer Meinung bin, was die Sache angeht, einen Ehemann über sein Reiterherz zu gewinnen. Mandy hat mir allerdings versichert, dass sie die Stunden für sich nimmt und nicht für einen zukünftigen Ehemann. Aber egal, aus welchem Grund sie damit angefangen hat: Sie haben ihr geholfen, ihre Angst zu überwinden, und dafür danke ich Ihnen von ganzem Herzen. Ich bin sicher, sie wird eine hervorragende Reiterin.«
Amanda war noch immer erstaunt über die Komplimente, die Devin ihr gemacht hatte, gleichzeitig war sie jedoch schockiert darüber, was er zu ihrer Tante über die Ehe mit Kendall gesagt hatte.
Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Devin sein Pferd mitgebracht hatte und dass ein Pfleger gerade die bereits gesattelte Sarah herführte.
Als Devin ihr aufs Pferd helfen wollte, fragte sie: »Sie meinen also, ich würde Kendall verlieren, wenn ich nicht mit ihm reiten gehe?«
»Nein, ich meine nur, er könnte es sich anders überlegen, wenn er erfährt, dass Sie nicht mit ihm reiten werden.«
»Ich bin durch diese Hölle
Weitere Kostenlose Bücher