Wenn die Liebe dich findet
gegangen wegen einem könnte?!«
»Nein, Sie haben sich selbst etwas bewiesen – dass Sie alles angehen können, selbst Ihre eigenen Ängste, wenn Sie den richtigen Anreiz haben. Finden Sie nicht, dass diese Erkenntnis es wert war?« Sie wollte schon antworten, aber Devin fügte hinzu: »Verdammt, jetzt muss ich also auch noch dafür sorgen, dass Sie eine hervorragende Reiterin werden?!«
Seine offenkundige Verärgerung über den Auftrag ihres Vaters ließ Amandas eigenen Ärger verblassen. »Sie werden es schon irgendwie schaffen«, gab sie mit einem hämischen Lächeln zurück.
»Nein, Sie werden es irgendwie schaffen! Ich glaubte eigentlich schon, Sie wären bereit für einen Ausritt mit Kendall, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.«
»Sie dachten wirklich, ich wäre so weit?«
»Mit Einschränkungen, eine davon ist, dass es ein langsamer Ritt werden müsste. Sie können als Ausrede verwenden, dass Sie sich während des Ritts mit Kendall unterhalten wollen. Die andere Einschränkung ist – da bin ich mit Ihrem Vater einer Meinung –, dass Sie den Damensattel vergessen sollten. Wenn es Ihnen peinlich ist, in diesem Reitrock im Hyde Park gesehen zu werden, schlage ich vor, Sie reiten mit Kendall in Norford aus. Vielleicht sagen Sie ihm auch einfach, dass Sie den Damensattel nicht mögen und warum. Oder wir setzen den Reitunterricht in Norford fort.«
Da Devin schon wieder ganz geschäftsmäßig mit ihr sprach, entgegnete Amanda: »Ich habe heute Nachmittag eine letzte Anprobe, weil ich neue Kleider für die Feierlichkeiten brauche, die eine ganze Woche dauern. Dieses Wochenende fahren wir nach Hause, um mit den Vorbereitungen zu beginnen. Einige Gäste kommen schon Anfang der Woche, aber ich glaube, wir könnten ein paar Stunden in Norford Hall einrichten, wenn Sie auch früher kommen möchten.« Sie grinste. »Keine schlechte Idee, dann haben Sie auch garantiert ein Zimmer im Haus. Die Zimmer sind nämlich schnell vergeben, wenn die Leute kommen.«
»Ich nahm an, das Haus eines Herzogs sei riesig. Ist das nicht so?«
»Natürlich, aber in Norford Hall wurde noch nie eine Party wie diese gefeiert, zumindest nicht, seit die letzte meiner Tanten ausgezogen sind. Auf der Gästeliste stehen schon mehrere Hundert Personen! Wir müssen versuchen, einige bei den Nachbarn unterzubringen.«
Er stieg auf sein Pferd, das Sarah die ganze Zeit angeschaut hatte. »Heute reiten wir einmal rund um das Gelände. Kendall reitet normalerweise einen Hengst. Wir werden sehen, wie Sie sich anstellen, wenn Sie neben einem Hengst reiten. Es ist seine Pflicht, sein Pferd zu kontrollieren. Natürlich habe ich keine Zweifel, dass er das tun wird, aber die Aufgabe für Sie besteht darin, dass Sie nicht nervös werden, wenn der Hengst zu nahe kommt.«
Das klang zwar einfach, war es aber nicht. Devin kontrollierte seinen Hengst nicht ein bisschen, und Amanda konnte gar nicht mehr zählen, wie oft die beiden ihr und Sarah zu nahe kamen.
Dieser verdammte Kerl, er machte es mit Absicht!
Kapitel 37
S ie ist schön, sie ist mutig, und manchmal ist sie sogar richtig amüsant . Amanda bekam dieses Kompliment nicht mehr aus dem Kopf. Ein Kompliment von Devin? Es klang beinahe, als mochte er sie!
Sogar ihr Vater hatte auf dem Rückweg in die Stadt, verschmitzt grinsend, eine Bemerkung dazu gemacht: »Manchmal richtig amüsant?«
Julie war in Gelächter ausgebrochen und hatte ihren Bruder gefragt: »Ist dir das auch aufgefallen? Klang, als würde er das nur widerwillig zugeben. Denn wir wissen, dass du amüsant sein kannst – und wie, Amanda!« Dann fragte sie ihre Nichte: »Hältst du dich zurück, weil du ihn magst?«
Amanda war errötet und hatte gemurmelt: »Ich bin meistens so wütend auf ihn, dass ich sonst gar nichts mehr mitbekomme. Er ist ein guter Lehrer. Er hat mir geholfen, meine Angst zu überwinden. Aber er ist der schrecklichste Mann, den ich je kennengelernt habe, unverschämt, ungehobelt, arrogant, provokant …«
Julie unterbrach sie: »Ich finde, sie protestiert zu viel und vergisst zu erwähnen, wie attraktiv er ist.«
»Ich mag ihn nicht«, beharrte Amanda. »Ich ertrage ihn nur.«
Allerdings fand sie ihn faszinierend, wie hätte es auch anders sein können? Er war anders als alle Männer, die sie bisher kannte. Und es fiel ihr verdammt schwer, ihn aus ihrem Kopf zu bekommen, seit sie mit ihrer Familie nach Norford gekommen war, auch wenn Ophelia sie mit ihrer langen Aufgabenliste gut beschäftigt
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