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Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe

Titel: Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Andererseits erlaubten es gerade ihre wehmütigen Gedanken an Tante May nicht, auf seine höfliche Bitte unfreundlich und abweisend zu reagieren.
    Eigentlich gab es keinen Grund, warum er nicht schon am Nachmittag einziehen konnte. Sie würde dann sowieso zu Hause sein und arbeiten, und dennoch hätte sie am liebsten Nein gesagt. Es lag vermutlich daran, dass sie im Grunde gar nicht wollte, dass er bei ihr einzog. Doch sie hatte jetzt keine andere Wahl mehr, und es wäre auch dumm gewesen, sich aus einem bloßen Gefühl heraus diese für sie wichtige Einnahmequelle zu verschließen. Vor ihrer Tante hatte Geraldine ihre finanziellen Sorgen bislang mit Erfolg geheim gehalten, denn sie wollte, dass Tante May all ihre Energien auf den Kampf gegen ihre Krebserkrankung konzentrierte.
    â€žAltmodische Buschrosen. Meine Großmutter hatte sie auch in ihrem Garten.“
    Mitch Fletchers beiläufige, fast schroffe Bemerkung ließ Geraldine verblüfft aufblicken. Mitch Fletcher hatte sich vorgebeugt, um einen der Rosenbüsche genauer zu betrachten.
    â€žSie hatten kein gutes Verhältnis zu ihr?“, fragte Geraldine zögernd.
    Er sah sie durchdringend an. „Im Gegenteil, sie war der einzige ruhende Pol in meiner Kindheit. Ihr Haus, ihr Garten waren meine Zuflucht, wenn es zu Hause wieder einmal zu arg wurde. Sie war die Mutter meines Vaters und hat dennoch nie für ihn Partei ergriffen. Ich glaube, in vieler Hinsicht gab sie sich die Schuld für seine Wankelmütigkeit und Treulosigkeit. Sie hatte ihn allein großgezogen, nachdem ihr Mann, mein Großvater, im Krieg gefallen war. Ihr Garten war ihr Trost, sowohl für den Verlust ihres Mannes wie für die Charakterschwächen ihres Sohnes. Sie starb, als ich vierzehn war.“

    Trotz seines bemüht sachlichen Tons hörte Geraldine den versteckten Schmerz heraus und fühlte unwillkürlich mit Mitch. „Sie müssen sie sehr vermisst haben.“
    Er schwieg so lange, dass sie schon glaubte, er habe ihre Worte gar nicht gehört. Dann sagte er ausdruckslos: „Ja, das habe ich. So sehr, dass ich ihren geliebten Rosengarten zerstörte. Es war ein dummer, sinnloser Akt von Vandalismus, der zudem meinen Vater maßlos erzürnte. Denn damit hatte ich den Wert des Hauses, das verkauft werden sollte, empfindlich vermindert, was einen neuerlichen Streit zwischen meinen Eltern heraufbeschwor.“
    Mitch räusperte sich. „Mein Vater befand sich damals mitten in einer neuen Affäre, was nie ein guter Zeitpunkt war, um ihn aufzubringen. Meine Mutter und ich, wir konnten den Verlauf seiner Affären an seinen Stimmungen ablesen. Zu Beginn einer neuen strahlte er eine Art wohlwollende Fröhlichkeit aus. Wenn sich die Sache weiterentwickelte, wurde er euphorisch, dann fast ekstatisch, sobald er die fragliche Dame tatsächlich erobert hatte. Nun folgte eine Periode, in der er wie in einem Rausch wandelte, und wehe jedem, der sich, und wenn auch unbeabsichtigt, zwischen ihn und seine ausschließliche Konzentration auf das Objekt seiner Begierde stellte! Später, wenn sich die Affäre abkühlte und seine Besessenheit nachließ, wurde er wieder ansprechbar. Das war immer der beste Zeitpunkt, sich an ihn zu wenden.“
    Geraldine lauschte in stummem Entsetzen Mitchs erschreckendem Bericht. Gerade die scheinbare Gefühllosigkeit, mit der er das Verhalten seines Vaters beschrieb, ließ sie ahnen, wie sehr er darunter gelitten haben musste.
    Mitch zuckte mit den Schultern, als wolle er diese unerfreulichen Erinnerungen buchstäblich abschütteln, und sagte dann: „Jetzt, als Erwachsener, weiß man natürlich, dass nie ein Partner allein und ausschließlich für das Scheitern einer Ehe verantwortlich ist. Sicher hat auch meine Mutter ihre Rolle dabei gespielt, obwohl ich mir als Kind dessen nicht bewusst war. Eines aber ist mit klar: Mein Vater hätte niemals heiraten dürfen. Er war einfach nicht der Typ, der einer einzigen Frau hätte treu sein können …“
    Sein Blick fiel in Geraldines Korb, und er hob spöttisch die Brauen. „Rosen? Ein Geschenk für Ihren Liebhaber? Haben Sie da nicht etwas verwechselt? Sollte nicht Ihr Liebhaber Ihnen Rosen schenken und in bester romantischer Tradition die noch taufrischen Knospen am Morgen auf Ihr Kissen streuen? Ah, ich vergaß, er kann ja nie bis zum Morgen bei

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