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Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe

Titel: Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Tränen kamen. Ihre Tante streckte die Hände aus und drängte Geraldine, sich zu ihr aufs Bett zu setzen. „Oh Geraldine, Darling, ich weiß, wie du dich jetzt fühlen musst. Uns beiden bleibt nur noch so wenig Zeit, und ich möchte, dass wir sie miteinander teilen und nicht …“
    â€žNein! Das ist nicht wahr!“, protestierte Geraldine sofort. „Du wirst bestimmt wieder gesund …“
    â€žNein, Geraldine, ich werde nicht wieder gesund“, widersprach Tante May sanft, aber doch bestimmt. Sie drückte Geraldine an sich und strich ihr liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Bitte, versuche, das zu verstehen und zu akzeptieren. Ich habe es geschafft, und ich kann dir nicht sagen, wie viel Frieden und tiefe Dankbarkeit für das, was ich in meinem Leben erleben durfte, ich damit gewonnen habe. Natürlich gibt es immer noch Momente, in denen ich Verzweiflung und Furcht empfinde und leugnen möchte, was mit mir geschieht. Aber das sind flüchtige Gefühle, wie das Aufbegehren eines trotzigen Kindes, das eigentlich gar nicht weiß, warum es sich wehrt.“
    Tante May seufzte. „Meine einzige wirkliche Angst gilt dir. Arme kleine Geraldine. Du hast mit aller Macht versucht, die Wahrheit, die wir beide kennen, zu leugnen. Ich habe dich beobachtet und mit dir gelitten. Und wenn ich dich einerseits so gern vor dem beschützt hätte, was unweigerlich geschehen muss, so wollte ich es doch auch mit dir teilen, dir zeigen, wie leicht und natürlich es für mich ist. Das gehört zu den Dingen, die wir hier im Hospiz lernen: unsere Ängste abzulegen und das, was mit uns geschieht, mitzuteilen und zu akzeptieren in seiner …“
    â€žUnvermeidlichkeit?“, warf Geraldine mit erstickter Stimme ein. Ihre Gefühle sträubten sich gegen das, was Tante May ihr zu sagen versuchte. Am liebsten hätte sie sie angeschrien, dass sie nicht aufgeben dürfe, sondern weiterkämpfen müsse. Andererseits spürte sie aber auch das Bedürfnis ihrer Tante, mit ihr über das, was geschah, zu reden und es mit ihr zu teilen. Sie sprachen sehr lange und intensiv miteinander, und die Ruhe und Gelassenheit, mit der ihre Tante ihr Schicksal annahm, machten Geraldine beschämt und traurig zugleich.
    â€žDanke, dass du mir erlaubt hast, es mit dir zu teilen“, sagte Tante May, als sie schließlich sichtlich erschöpft das Gespräch beschloss. „Viele Menschen, die es geschafft haben, zu akzeptieren, dass sich ihr Leben dem Ende zuneigt, und dem Tod ohne Furcht entgegenzusehen, machen dann die Erfahrung, dass sich ihreFamilie und ihre Freunde weigern oder unfähig sind, dieses Wissen mit ihnen zu teilen. Die Angst vor dem Tod ist etwas ganz Natürliches und wird in unserer modernen Gesellschaft noch verstärkt durch die vielen Tabus, mit denen Sterben und Tod heute belegt sind. Ich möchte diese Erfahrung so gern mit dir teilen, Geraldine. Das ist vielleicht egoistisch, denn ich weiß, was du damals beim Tod deiner Eltern durchgemacht hast.“
    â€žIch habe Angst, dich zu verlieren“, gestand Geraldine. „Angst, allein zu sein …“ Mit diesem ehrlichen Geständnis ihrer Ängste kamen die Tränen, die sie viel zu lange unterdrückt hatte, weil sie sie als ein Zeichen der Schwäche, der Niederlage, betrachtet hatte. Überwältigt von ihren Gefühlen, weinte Geraldine still vor sich hin, während ihre Tante ihr tröstend die Hand hielt.
    Als sie Tante May schließlich verließ, wusste Geraldine, dass sie nun auf dem Weg war, den bevorstehenden Tod ihrer geliebten Tante als unvermeidlich zu akzeptieren. Dennoch gab es da eine trotzige, kindische Seite in ihr, die immer noch dagegen aufbegehrte und das Schicksal anflehte, ein Wunder für sie zu bewirken. Für mich, dachte Geraldine. Nicht für Tante May, sondern für mich.
    Geraldine war viel länger als sonst im Hospiz geblieben. Es war deshalb schon Mitte des Nachmittags, als sie zu dem Cottage zurückkehrte. Das Erste, was sie sah, war Mitch Fletchers Wagen, der draußen vor dem Gartentor parkte. Mitch selber saß im Auto, einen offenen Aktenkoffer neben sich auf dem Beifahrersitz, und war in irgendwelche Unterlagen vertieft.
    â€žEs tut mir leid“, entschuldigte sich Geraldine kurz angebunden. „Ich … bin aufgehalten worden.“ Das Gespräch mit ihrer Tante hatte sie derart aufgewühlt,

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