Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe
Allgemeinmediziner in der kleinen Stadt und hatte auch ihre Tante betreut, bevor diese sich entschloss, in das Hospiz zu gehen. Geraldine war sich nicht sicher, wie der Arzt, der sie durch die gemeinschaftlichen Besuche mit Tante May recht gut kannte, auf ihre Schwangerschaft reagieren und welche Fragen er ihr vor allem zu dem Vater des Kindes stellen würde. In jedem Fall stand ihr Entschluss fest, Mitchs Identität geheim zu halten. Das zumindest glaubte sie, ihm schuldig zu sein. Immerhin hatte er nicht darum gebeten, Vater ihres Kindes zu werden, und hätte es auch ganz sicher nicht gewollt.
Wie sich herausstellte, hatte Geraldine sich umsonst gesorgt. Obwohl sie etwas ins Stocken geriet, als sie ihrem Arzt die Gründe erklärte, warum sie den Vater ihres Kindes nicht nennen wollte, machte er keinen Versuch, sie zu beeinflussen. Stattdessen konzentrierte er sich ganz darauf, mit ihr über ihren Gesundheitszustand zu sprechen. Er warnte sie, dass sie untergewichtig sei und in den vergangenen Wochen und Monaten unter beträchtlichem Stress gestanden habe, und verwies darauf, dass eine Schwangerschaft gerade in den ersten Wochen immer besonders gefährdet sei.
âBedeutet das, ich könnte mein Baby verlieren?â, fragte Geraldine besorgt.
âNicht unbedingt. Ich möchte Sie nur darauf hinweisen, dass Sie auf Grund dieser Belastungen und der Tatsache, dass Ihre körperlichen und seelischen Reserven durch die lange Krankheit Ihrer Tante aufgezehrt worden sind, besonders darauf achten sollten, sich nicht zu überanstrengen.â Er zögerte nachdenklich. âDas Cottage, in dem Sie leben, liegt ziemlich weit drauÃen und sehr abgeschieden. Ich denke, ich muss Sie nicht davor warnen, wacklige Stehleitern zu erklimmen oder achtlos steile Treppen hinauf- und hinunterzuspringen. Normalerweise rate ich den werdenden Müttern, die zu mir kommen, eigentlich nur, ihren gewohnten Alltag weiterzuführen, aber in Ihrem Fall â¦â Er schüttelte den Kopf. âWissen Sie, Sie glauben nicht, wie viele Schwangere plötzlich den überwältigenden Drang verspüren, ihr ganzes Haus zu renovieren. Sollte Ihnen etwas Ãhnliches in den Sinn kommen ⦠lassen Sie es sein!â
Geraldine sah ihn unsicher an. Wollte er andeuten, dass ihr Kind in besonderer Weise gefährdet sei, oder versuchte er nur, sie davor zu warnen, sich zu überanstrengen?
Als habe er ihre Gedanken erraten, fügte der Arzt beruhigend hinzu: âEs ist alles in Ordnung, Geraldine. Ihnen und Ihrem Baby geht es gut, solange Sie nur daran denken, auf sich Acht zu geben. Wie es scheint, wünschen Sie sich dieses Kind.â
âOh ja, sehrâ, versicherte sie sofort.
âGut.â Der Arzt lächelte sie an. âWir haben für unsere Schwangeren regelmäÃige Vorsorgetermine vorgesehen, die im Krankenhaus durchgeführt werden. Darüber hinaus gibt es verschiedene Kurse, an denen Sie teilnehmen können: Geburtenvorbereitung, Schwimmen und so weiter. Heather, unsere Sprechstundenhilfe, wird Ihnen die näheren Einzelheiten mitteilen.â
Sobald Geraldine wieder zu Hause war, setzte sie sich an die Arbeit, die Louise ihr mitgegeben hatte. Als ihr klar wurde, dass es sich um Aufträge für Mitchs Firma handelte, begannen ihre Hände zu zittern.
Mitch. Wo war er jetzt? Was tat er? Mit wem war er zusammen? Dachte er überhaupt noch an sie?
Hör sofort damit auf, warnte sie sich ärgerlich. Derartige Gedanken waren sinnlos und führten zu nichts. Sie durfte sie erst gar nicht aufkommen lassen.
Insgeheim hatte sie gehofft, durch das Baby so abgelenkt zu sein, dass sie endlich aufhören würde, von Mitch zu träumen; dass sie aufhören würde, an ihn zu denken, sich nach ihm zu sehnen, ihn zu lieben. Stattdessen schien es, als habe die Tatsache, dass sie ein Kind in sich trug, ihre leidenschaftlichen Gefühle für ihn nur verstärkt.
Für eine Frau in ihrem Alter war es lächerlich, sich in einen Mann zu verlieben, den sie kaum kannte und der sie in keiner Weise dazu ermutigt hatte. Wenn sie ihn in jener Nacht nicht so hemmungslos angefleht hätte, sie zu lieben, wäre ihr dann überhaupt jemals bewusst geworden, was sie für ihn empfand? Es war zu spät, diese Frage zu stellen. Sie wusste jetzt, dass sie ihn liebte, und selbst wenn es möglich gewesen wäre, hätte sie sich nicht gewünscht, die Nacht mit ihm
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