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Wenn die Liebe erwacht

Wenn die Liebe erwacht

Titel: Wenn die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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seufzte.
    »Ich weiß«, erwiderte sie.
    »Ich hoffe, Sie sind nicht hier, um sich meines Schutzes zu versichern?« fragte er schlau.
    »Nein, aber ich bitte Sie um einen Begleiter, der mich nach Hause bringt. Ich fürchte, Rolfes Männer tun es nicht, ohne vorher mit ihm zu sprechen.«
    »Sie wollen vor seinem Zorn davonlaufen?«
    »Nein … Ich will nur seiner Wut Zeit lassen, um sich abzukühlen, ehe ich mit ihr konfrontiert werde.«
    Heinrich kicherte vor sich hin. »Ganz so schlimm wird es nicht kommen, es sei denn, er muß Sie suchen, um sich Ihre Erklärungen anzuhören. Nein, ich werde Ihnen nicht dabei behilflich sein, vor Ihrem Mann davonzulaufen, aber ich gebe Ihnen einen Begleiter, der Sie zu ihm zurückbringt.« Mit einer lockeren Bewegung seines Handgelenks zitierte Heinrich drei Männer zu sich und erteilte Ihnen Befehle. Zu Leonie sagte er: »Ich schlage vor, daß Sie Rolfe die Wahrheit sagen. Vielleicht wird er Ihnen diese Dummheit ausnahmsweise nachsehen.«
    »Die Wahrheit! Er weiß längst, warum ich nicht wollte, daß er heute an den Kämpfen teilnimmt.«
    »Ach, ich spreche davon, was hinter diesem Grund steckt, meine Liebe. Sagen Sie dem Mann, daß Sie ihn lieben. Es ist erstaunlich, was dieses Eingeständnis bewirken kann.«
    Heinrich entließ sie.
    Leonie ergriff die Gelegenheit, eilig zu verschwinden, ehe Sir Piers es bemerkte und ihr folgte, um ihr weitere Fragen zu stellen. Sich zu einer Liebe bekennen, die sie nicht empfand? Nein, so war es nicht. Aber sie wollte nicht ausgerechnet jetzt darüber nachdenken.
    Als sie in den Stadtpalast zurückkehrte, fand sie Richard Amyas in den Ställen vor. Seine Ungeduld war offensichtlich, und sie konnte ihn mühelos davon überzeugen, daß Rolfe noch eine Weile brauchen würde und er schon vorausgehen sollte, um sich Sir Piers auf dem Turnierplatz anzuschließen. Er machte sich augenblicklich auf den Weg und nahm nur zwei der Krieger mit. Das bedeutete, daß Leonie mit den übrigen acht Kriegern zurückblieb, die von Guy von Brent angeführt wurden.
    Leonie hatte bisher noch nie einen Grund gehabt, mit ihm zu reden. Sie tat es jetzt, und sie wählte einen Ton, der keine Einmischung duldete. Er war nicht wie Piers oder Richard, die das Gefühl hatten, es sei ihre Pflicht, ihre Wünsche zu ergründen. Guy tat ganz einfach, was man ihm sagte, und er befahl, daß einer der Gepäckwagen bereitgemacht wurde. Er schickte Männer mit ihr, um ihre Koffer zu holen.
    Damian machte ihr mehr Schwierigkeiten. Sie wollte nicht, daß er blieb und Rolfe sagte, sie sei abgereist, aber sie konnte Damian auch nicht fesseln und knebeln und ihn mitnehmen. Sie wartete, bis ihre Koffer fortgebracht worden waren, ehe sie zu der Lüge Zuflucht nahm, die den Zeitpunkt hinauszögern würde, an dem Rolfe ihre Verfolgung aufnahm.
    »Der König hat mich gebeten, in die Westminster Hall zu ziehen, bis mein Mann wieder soweit bei Vernunft ist, daß er sich meine Erklärungen zu dem, was geschehen ist, anhört.«
    »Das ist ein weiser Entschluß, Mylady«, erwiderte Damian feierlich. »Sie haben sich also den Schutz des Königs gesichert?«
    »Ja. Bleib bei meinem Herrn, bis er wieder zu sich kommt.«
    Sie sah Rolfe noch einmal an und wußte, daß sein Gesicht, wenn sie ihn das nächste Mal sah, nicht den friedlichen Ausdruck haben würde, der jetzt auf seinen Zügen lag. Ein Schauer lief über ihr Rückgrat. Machte sie durch ihre Abreise alles noch schlimmer? Sie konnte nur beten, daß Rolfe sich mit der Zeit wieder beruhigen würde.

35. KAPITEL

    Leonie brachte ihre Eskorte dazu, von der Hauptstraße abzubiegen und am späten Nachmittag durch die Wälder zu fahren, und das trotz der ernsten Warnungen Guys, der ihr beteuerte, es sei nicht sicher, abseits von der Hauptstraße zu reisen. Doch Leonie hatte keine Angst vor Wegelagerern oder wilden Tieren. Sie erkaufte sich Zeit, denn Rolfe würde auf dem direkten Wege nach Crewel reiten, da er annehmen mußte, das sei ihr Ziel, und der Weg, den sie jetzt eingeschlagen hatten, würde sie um Crewel herum und schließlich von Osten her nach Pershwick führen. O nein, sie wollte nicht noch schlimmere Fehler machen, indem sie ihre Leute in Pershwick gegen ihren Mann aufhetzte, aber er würde es sich hoffentlich zweimal überlegen, ehe er sie dort prügelte.
    In der Nacht schlugen sie ihr Lager im dichten Wald auf. Leonie durfte sich nicht beklagen, denn sie hatte es so gewollt. Wilda dagegen murrte fortwährend.
    Rolfe würde ihr nie

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