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Wenn die Liebe erwacht

Wenn die Liebe erwacht

Titel: Wenn die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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um sie zu suchen. Wir brauchen nur noch die Wiese zu überqueren und sind in Sicherheit.«
    »Ich fühle mich erst wieder sicher, wenn wir sie los sind. Das war doch keine so gute Idee, Derek. Unsere Opfer haben sonst keine so große Eskorte.«
    Sie traten auf die Lichtung und blieben dicht beieinander. Aber sie hatten noch nicht den halben Weg über die freie Fläche zurückgelegt, als ein Reiter langsam hinter den Bäumen herauskam, auf die sie zuliefen.
    »Sag mir, daß das dein Herr ist, Derek.« Die Stimme war von Furcht erfüllt.
    »Natürlich ist er es nicht. Er ist nicht so groß. Aber geratet jetzt nicht in Panik«, warnte Derek die anderen. »Das ist ein Ritter in vollständiger Rüstung. Sie hatte keinen solchen bei sich.«
    »Warum sitzt er da und starrt uns an?« fragte Osgar voller Unbehagen. »Warum rührt er sich nicht?«
    »Warte, jetzt kommt er«, rief Derek. Er stellte Leonie auf die Füße und stieß sie zu den anderen. »Haltet sie fest. Es kann sein, daß ich mit ihm kämpfen muß.«
    »Du willst gegen ihn kämpfen?«
    »Mit eurer Hilfe«, zischte Derek in dem Moment, als das große Streitroß vor ihnen stehenblieb. »Wie können wir Ihnen zu Diensten sein, Mylord?«
    »Zeigt mir, wen ihr dort habt.«
    »Das ist nur die Gemahlin meines Herrn, die ausgerissen ist. Wir werden oft ausgeschickt, um sie zu suchen und zurückzubringen. Sie neigt zu Verwirrungszuständen.«
    »Seltsam. Sie sieht meiner eigenen Frau sehr ähnlich. Mir würde es gar nicht gefallen, wenn ich den Eindruck hätte, die Herrin von Kempston würde roh behandelt.«
    Derek schien vollständig die Sprache verloren zu haben.
    Der große Ritter auf dem Streitroß musterte den groben Kerl und wartete auf eine Antwort.
    »Ich glaube, wir machen Bekanntschaft mit dem neuen Herrn von Kempston«, flüsterte Derek.
    »Aber Kempston gehört jetzt dem Schwarzen Wolf. Du meinst …«
    »Ja, ich glaube … ich glaube, daß es seine Frau ist, die wir geschnappt haben.«
    »Gott sei uns gnädig, seht euch ihre Augen an!« rief der dritte Mann aus. »Sie kennt ihn!«
    Osgars Bruder rannte davon, ehe die Worte ausgesprochen waren. Das gewaltige Streitroß schnitt ihm innerhalb von Sekunden die Flucht ab, und eine Klinge, die aufblitzte, streckte ihn nieder. Dann ertönte ein Kriegsschrei, bei dem einem das Blut gerinnen konnte, und die drei anderen Männer rannten fort, jeder in eine andere Richtung.
    Aber es war nur eine Frage von Sekunden, bis das Schlachtroß zwei von ihnen eingeholt hatte und das Schwert gezogen worden war.
    Osgar lief in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren, und er wäre in den Schutz der Bäume entkommen, ehe das Pferd die Lichtung überqueren konnte, doch aus dem Wald ritt ein anderer Ritter auf ihn zu und beförderte ihn mit einem Speer ins Jenseits.
    Leonie konnte sich nicht von der Stelle rühren. Die Leichen ihrer vier Entführer waren um sie herum verstreut, aber sie spürte keine Erleichterung. Sie war in Sicherheit – und war es doch nicht. Eine neue Feuerprobe stand ihr bevor.
    »Erledige das, Piers, und dann schick die Männer wieder zu ihrem Lager.« Als Rolfe das sagte, ritten weitere seiner Leute auf die Lichtung hinaus. »Wenn einer von diesen Männern noch am Leben ist, will ich wissen, wohin sie sie bringen wollten.«
    »Wirst du … ?« setzte Piers an.
    »Ich komme gleich nach … mit meiner Frau.«
    Leonie hatte den Knebel entfernt, aber sie war derart vor Entsetzen erstarrt, daß sie kein Wort herausbrachte.
    Rolfe stieg ab und trat vor sie hin. Sein Gesicht war unter seinem Helm verborgen, und sie konnte nicht erkennen, was er dachte. Das Schweigen hielt sie in seinem Bann.
    Endlich fragte er: »Haben Sie dir etwas angetan?«
    Wie kalt und förmlich er war! »Sie … hatten es vor, aber als sie eure Pferde hörten, sind sie zu sehr erschrocken.« Sie sah ihn jetzt flehend an. »Mylord, ich würde mit euch reden …«
    »O, wir werden miteinander reden, Mylady. Daran besteht kein Zweifel.«
    Leonie schnappte nach Luft, als er ihren Arm packte und sie auf sein Pferd zerrte. Er stieg auf und zog sie vor sich auf den Sattel. Sie ritten in die Wälder und … nicht zum Lager, sondern in die entgegengesetzte Richtung.
    Leonie fühlte sich elend, und sie fürchtete sich. Sie wollte nicht, daß Rolfe ihr etwas antat. Aber er würde sie schlagen. Warum sonst hätte er sie von den anderen fortbringen sollen?
    Es kam ihr vor, als würde er nie mehr stehenbleiben, und sie wollte doch nur, daß es

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