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WENN DIE LUST ENTLAMMT

WENN DIE LUST ENTLAMMT

Titel: WENN DIE LUST ENTLAMMT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLINE CROSS
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Denn die eine Nacht, die sie zusammen verbracht hatten, hatte ihr eine ganz neue Seite an ihm gezeigt – und auch eine ganz neue Seite an sich selbst.
    „Ich bin sicher, dass er es kaum erwarten kann, zurückzukommen“, fuhr Lilah fort. „Aber mir werden seine kleinen Überraschungen fehlen, die er dir immer geschickt hat. Das ganze Büro war immer sehr neugierig darauf, was er sich wohl als Nächstes einfallen lässt.“
    Mallory holte tief Luft. Ihre erste „kleine Überraschung“, eine wunderschöne, aber auch praktische Aktentasche, war am Tag nach seiner Abreise geliefert worden, und zwar zusammen mit einer Karte ohne Unterschrift, die nur von ihm sein konnte, weil der Text lautete: „Hast du deine göttlichen High Heels schon in Bronze gegossen?“
    Seitdem hatte sie ein Fläschchen ihres Lieblingsparfums erhalten, eine neue Monatskarte für den Bus, ein wunderhübsches Nachtlicht, einen Geschenkgutschein für Starbucks, einen Strauß Lilien in einer reizenden Porzellanvase und einen kleinen Kühlbehälter mit einem Dutzend köstlicher Häppchen von einem der besten Restaurants in Denver.
    Obwohl keines dieser Geschenke besonders teuer gewesen war, war es offensichtlich, dass Gabriel sich Gedanken gemacht hatte, bevor er sie auswählte, und das bedeutete ihr sehr viel mehr als alles andere. Noch nie hatte einem Mann so viel an ihr gelegen, dass er sich Zeit nahm – sie wagte das Wort kaum zu denken –, sie zu umwerben. Es gab ihr das Gefühl, etwas Besonderes zu sein und ihm wirklich etwas zu bedeuten.
    Und auch jetzt brauchte sie nur an ihn zu denken, um immer mehr von ihrem Widerstand dahinschmelzen zu fühlen.
    Sie legte den Kugelschreiber hin und sah Lilah an. Sie hatte niemandem gesagt, wer ihr die Geschenke geschickthatte, und so konnte Lilah unmöglich wissen, dass es Gabriel war. Es sei denn, er hatte sich Dominic anvertraut.
    Aber selbst wenn Lilah nur geraten hatte, würde Mallory ihr nichts vormachen. Ihre noch so junge Freundschaft war ihr zu wichtig, um sie durch eine Lüge aufs Spiel zu setzen. Außerdem wäre es eine Erleichterung für sie, sich einer anderen Frau anvertrauen zu können. „Wie lange weißt du schon, dass die Geschenke von ihm kommen?“
    „Ich war von Anfang an ziemlich sicher“, gab Lilah zu.
    „Oh. Ich nehme an, das bedeutet, dass er jeder Frau Geschenke macht.“
    „Nein, keineswegs. Ich glaube nicht, dass er je einer Frau so viel Aufmerksamkeit geschenkt hat wie dir. Normalerweise ist es genau umgekehrt. Die Frauen schmeißen sich ihm an den Hals.“
    „Und wieso …“
    Lilah zuckte die Achseln und lächelte. „Ich habe euch beide zusammen gesehen, und ich habe gemerkt, wie er dich ansieht, wenn er sich unbeobachtet glaubt. Und außerdem schmückte die hübsche Vase, in denen er dir die Blumen schickte, bis jetzt ein Regal in seinem Büro.“
    „Oh.“ Es war albern, aber der Gedanke, dass er ihr tatsächlich etwas gegeben hatte, was ihm gehörte, war irgendwie beunruhigend aus Gründen, über die sie lieber nicht nachdenken wollte. „Wissen es also alle?“
    „Nein, wie denn auch? Ich habe bestimmt nichts gesagt.“
    Mallory atmete erleichtert auf. „Gut.“
    „Aber warum die Geheimniskrämerei, wenn ich fragen darf?“
    „Natürlich darfst du. Ich wollte nicht heimlichtuerisch sein, nur … diskret. Es ist alles noch so neu für mich –der Job, unsere Beziehung. Zum ersten Mal mache ich mir über mehr Gedanken als über die Wettervorhersage für denWintersport in den Alpen oder darüber, ob ich Mr. Kenneth lieber erst dann wieder mit der Schere an meine Haare heranlassen sollte, wenn er sich mit seinem Freund wieder vertragen hat. Zum ersten Mal in meinem Leben will ich nicht, dass alle über mich und meine Angelegenheiten tratschen.“
    Lilah nickte. „Klingt irgendwie logisch.“
    „Ich weiß nicht. Zuerst schien alles so klar zu sein. Da war mein Bedürfnis, unabhängig zu sein, und da war Gabriel, der sich verpflichtet fühlte, das Durcheinander, das mein Vater angerichtet hat, irgendwie zu einem sauberen Abschluss zu bringen. Aber jetzt …“
    Lilah beendete ihren Satz: „Aber jetzt glaubst du, dass es ihm um mehr geht als nur darum.“
    „Ja.“ Mallory spürte wieder Panik in sich aufsteigen und gleichzeitig ein nie gekanntes Hochgefühl.
    „Ich bin sicher, dass du recht hast. Und ich will dir auch sagen, warum.“ Sie legte den Kopf leicht zur Seite. „Wie viel weißt du eigentlich über Gabriel?“
    Mallory überlegte. „Was alle

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