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WENN DIE LUST ENTLAMMT

WENN DIE LUST ENTLAMMT

Titel: WENN DIE LUST ENTLAMMT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLINE CROSS
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weitergehen würde.
    „Das ist komisch“, sagte Mallory plötzlich.
    „Was ist komisch?“, fragte er, als er an dem baufälligen alten Gebäude vorbeifuhr, in dem sie wohnte, um den einzigen Parkplatz zu nehmen, der einige Häuser weiter entfernt war.
    „Meine Wohnung ist dunkel.“
    „Sollte sie das nicht sein?“
    „Nein. Ich lasse immer eine Lampe neben dem Sofa brennen, wenn ich gehe. Falls ich spät zurückkomme, so wie heute Abend. Ich muss wohl vergessen haben, sie heute Morgen anzuknipsen. Entweder das oder …“ Sie zuckte die Achseln und tastete nach dem Türgriff. „Vielleicht ist ja auch nur die Birne durchgebrannt.“
    „Du hast wahrscheinlich recht“, sagte Gabriel, aber im selben Moment nahm er ihren Arm und drehte sie zu sich herum, wobei er ihr die Hausschlüssel aus der Hand nahm. „Aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass du nicht recht hast, bleibst du schön hier sitzen.“
    „Und du?“
    „Ich sehe nach dem Rechten.“ Er nahm eine Taschenlampe aus dem Handschuhfach und befestigte sie an seinem Gürtel. „In der Zwischenzeit …“, er hob eine Hand, um Mallorys Protest im Keim zu ersticken, „… möchte ich, dass du die Türen verriegelst. Und versprich mir, dass du unter keinen Umständen das Auto verlässt.“ Er bedachte sie mit einem Blick, der schon die härtesten Soldaten hatte erzittern lassen.
    „Sonst passiert was genau?“, konterte sie völlig ungerührt.
    Wie meistens, wenn er mit ihr zusammen war und sie solche Bemerkungen machte, wusste er nicht, ob er fluchen oder lachen sollte. „Sonst werde ich mir Sorgen um dich machen, statt mich auf eine eventuell gefährliche Situation zu konzentrieren.“
    „Du liebe Güte.“ Sie kaute nervös auf der Unterlippe, straffte aber dann die Schultern. „In Ordnung. Ich verspreche es. Solange du mir schwörst, dass du vorsichtig sein wirst. Und wenn du in fünf Minuten nicht wieder da bist, rufe ich die Polizei.“
    „Ich bin immer vorsichtig.“ Er küsste sie kurz auf den Mund. „Außerdem bin ich für solche Situationen ausgebildetworden, vergiss das nicht. Höchstwahrscheinlich werde ich in weniger als einer Minute zurück sein, weil gar nichts los ist.“
    „Die berühmten letzte Worte“, sagte sie leise, als er ausstieg.
    Er wartete eine Sekunde, nickte zufrieden, als er die Türen zuklicken hörte, und richtete dann seine ganze Aufmerksamkeit auf das augenblickliche Problem.
    Wer auch immer in Mallorys Wohnung eingebrochen war, er war schon längst fort, als Gabriel ankam und die Eingangstür nur noch in einer Angel hängen sah.
    Aber das ist auch das einzig Gute an der ganzen Angelegenheit, überlegte Mallory, als Gabriel sie zwei Stunden später zu seinem Haus brachte.
    Offenbar waren die Eindringlinge so wütend darüber gewesen, dass es bei ihr nicht zu stehlen gegeben hatte, dass sie die ganze Wohnung gründlich demoliert hatten. Das Sofa und die Matratze waren aufgeschlitzt worden, der spärliche Inhalt ihrer Küchenschränke war auf den Boden geworfen worden und die Tische von dem Wohltätigkeitsladen, auf die sie so stolz gewesen war, waren nur noch als Brennholz zu verwenden.
    Und noch viel beunruhigender war, dass der Einbrecher in ihrer Unterwäsche herumgewühlt und sie überall auf dem Boden verstreut hatte.
    Während alle, sowohl Gabriel als auch die Polizisten und der Vermieter, sich einig waren, dass die Zerstörung wie das Werk von Jugendlichen aussah, fürchtete Mallory, dass hier jemand gewütet hatte, der genau wusste, was er tat. Der Gedanke verursachte ihr Übelkeit, und sie fragte sich, ob sie jemals wieder den Mut aufbringen würde, in dieser Wohnung zu leben.
    Aber sie gab sich die größte Mühe, sich ihren inneren Aufruhrnicht anmerken zu lassen. Immerhin schien es nicht fair, Gabriels Freundlichkeit und seine Unterstützung mit Tränen oder einem hysterischen Ausbruch zu belohnen.
    Offenbar gelang es ihr nicht so gut, ihre Gefühle zu verbergen, denn als Gabriel das Licht in seinem Schlafzimmer anknipste, runzelte er die Stirn und sah sie eindringlich an. „Geht es dir gut?“
    Sie raffte sich zu einem müden Lächeln auf. „Es ist alles okay. Obwohl ich sicher bin, dass du nicht dasselbe von dir behaupten kannst. Das meint man wohl, wenn man sagt, man solle vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht.“
    Er zog sie behutsam ins Zimmer und stellte die Reisetasche, die Mallory hastig gepackt hatte, auf den Boden neben das Sofa. „Was meinst du damit?“
    „Ist das nicht

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