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Wenn die Mandelblueten bluehen

Wenn die Mandelblueten bluehen

Titel: Wenn die Mandelblueten bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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entgegnete sie dann frostig. "Ich habe den Eindruck, Ihnen ist nicht ganz klar, mit wem Sie reden."
    "Es tut mir Leid, Signora Morosini, aber Mr. Eastwood war unnachgiebig in diesem Punkt." Daisy hoffte, man hörte ihr nicht an, wie elend sie sich fühlte. "Vielleicht möchten Sie darüber mit Ihrem Schwiegersohn reden, wenn er wieder hier ist, aber bis dahin muss ich darauf bestehen, dass Francesco regelmäßig an seinen Schulstunden teilnimmt."
    "Sie bestehen darauf? Sie?" Die grauen Augen wirkten jetzt hart wie Granit. "Sie unverschämtes Mädchen!"
    "Ich bin kein Mädchen, Signora, sondern eine erwachsene Frau." Und ich lasse mich nicht herumkommandieren, fügte Daisy im Stillen hinzu.
    "Ich verstehe." Der gehässige Gesichtsausdruck der älteren Frau war erschreckend. "Und ich vermute, Sie haben Angelica und Signor de Sica dazu aufgehetzt, sich mir ebenfalls zu widersetzen?"
    "Es ist keine Frage des Widerstands. Vielmehr geht es darum, Mr. Eastwoods Anweisungen seinen Sohn betreffend
    auszuführen. Francescos Unterricht ist wichtig. Dem stimmen Sie doch sicher zu?"
    "Ist das Ihr letztes Wort?" Ohne eine Antwort abzuwarten, fügte Claudia Morosini hinzu: "Sie werden den heutigen Tag noch bitter bereuen, Miss Summers! Dafür sorge ich schon."
    Sie rauschte hinaus, den Duft teuren Parfüms zurücklassend.
    Daisy stand blass und zitternd da und wartete, aber Signora Morosini kam nicht mehr zurück.
    Als Slade am Abend anrief, berichtete Daisy ihm ausführlich von dem Gespräch, und er lobte sie für ihre Standhaftigkeit, woraufhin sie die unangenehme Episode aus ihrem Gedächtnis verbannte.
    Claudia Morosini hatte am darauf folgenden Samstag ihren Chauffeur und ihre Zofe geschickt, um Francesco abzuholen, den Jungen jedoch vor der Schlafenszeit wieder zurückbringen lassen. Das wiederholte sich nun jede Woche. Nach den Besuchen bei seiner Großmutter war der Junge immer schwierig, aber allmählich wurde ihm klar, dass sie, Daisy, sein schlechtes Benehmen und seine Launenhaftigkeit nicht hinnahm. Und da er ein intelligentes Kind war, lernte er schnell, sein Verhalten zu ändern.
    Nun hatte bereits die erste Juniwoche begonnen. Sie hatte sich einige Tage zuvor von Slades Hausarzt gründlich untersuchen lassen, und dieser hatte sie für völlig gesund erklärt.
    Angelica kümmerte sich immer weniger um Francesco, sie, Daisy, immer mehr, und Slade wurde zurückerwartet, da er die geschäftlichen Probleme zufriedenstellend gelöst hatte.
    Daisy stand am Fenster und blickte auf den großartigen Garten und den riesigen Swimmingpool, dessen Wasser in der Nachmittagssonne glitzerte. In zehn Minuten würde Francesco mit dem Unterricht fertig sein, und sie hatte ihm versprochen, dann mit ihm eine Stunde im Becken zu verbringen, wo sie ihm das Schwimmen beizubringen versuchte. Sie war richtig entsetzt gewesen, als sie erfahren hatte, dass der Kleine nicht schwimmen konnte, ja sogar Angst vor dem Wasser hatte.
    Wie Angelica und Isabella ihr erzählt hatten, hatte man alles versucht, um den Kleinen von seiner nahezu krankhaften Furcht zu heilen. Slade hatte sich persönlich darum gekümmert, aber es hatte nichts genützt.
    Sie hatte sich alle Einzelheiten erzählen lassen und anschließend diverse Telefonate geführt. Eine Woche später bereitete sie mit Marios Hilfe den Pool vor, während Francesco bei Signor de Sica war. Nach dem Unterricht schlug sie dem Jungen vor, das übliche Glas Milch und den dazugehörigen Keks draußen zu genießen.
    Als Francesco sah, dass der Pool sich in einen Spielplatz verwandelt hatte, war sein Gesicht ein Bild für die Götter. Im Wasser schwammen kleine und große Gummitiere und bunte Schwimmreifen, dazu ein kleines Floß und ein farbenfrohes Schlauchboot. Außerdem hatte sie drei Rutschen organisiert, die am flachen Ende des Beckens standen, und einen kleinen Gartentisch mit vier niedrigen Stühlen sowie einen Sonnenschirm aufgestellt.
    Francesco war hingerissen. Er brauchte zwar mehr als eine Stunde, um sich ins Wasser zu wagen, aber Daisy drängte ihn nicht, sondern saß mit ihm am Beckenrand und plauderte mit ihm über dies und das, während sie die Füße ins Wasser hängen ließen und gemeinsam lachten.
    Dann hatte sie ihn noch mehr zum Lachen gebracht, indem sie ins Becken geglitten und hergeschwommen war, wobei sie so tat, als müsste sie den Tieren aus weichen, und einen Scheinkampf mit einer Seeschlange mit langem Schwanz und dümmlichem Gesicht ausfocht.
    Francesco ist wirklich ein

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