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Wenn Die Nacht Beginnt

Wenn Die Nacht Beginnt

Titel: Wenn Die Nacht Beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufzufangen, und streifte die Laterne. Sie wackelte, warf wilde Schatten und ließ Jeffreys Gesicht vor meinen Augen tanzen.
    Jeffrey.
    Und ich.
    Meine Finger schlossen sich um die Laterne. Als er mich hochzog, schlug ich ihm die Laterne ins Gesicht.
    Jeffrey schrie auf, presste die Hände an seine Augen und ließ mich los. Ich fiel zu Boden. Eine kleine Flammenstraße zischte hinter der Lache aus Lampenöl über den Fußboden der Hütte, und ich rollte mich weg und stieß mit einer Metallkiste am Boden zusammen. Sie fiel um und brach auf. Angelgeräte. Jeffrey fuhr sich mit dem Hemd übers Gesicht, sah mich und warf sich auf mich. Ich riss ein Fischmesser aus der Gerätekiste, und Jeffrey lachte.
    »Also wirklich, Hannah, was hast du denn damit vor?«
    Ich weiß ehrlich nicht, was ich getan hätte, wenn Peter Blake nicht gerade in der Sekunde durch die Hüttentür gekracht wäre. Die Tür flog wie ein Donnerschlag zurück, und Jeffrey wirbelte herum, aber ich sah noch den Blick auf seinem Gesicht, als er sich auf Peter warf. Ich war mir sicher, dass Peter größer und stärker war, aber Jeffrey war von Sinnen. Ich trat, so nah ich konnte, an die beiden ringenden Männer heran und stieß das Messer in sein Ziel.
    Jeffreys Körper wurde steif und sackte zusammen. Ich sah den überraschten Blick auf Peters Gesicht.
    »In den Rücken gestochen«, sagte ich ruhig und setzte mich ruckartig auf den Boden.
    Wir ließen Jeffrey dort zurück, wo er hingefallen war. Ich glaube, ich sah schlimmer aus, als ich mich fühlte, und Peters Hauptanliegen schien es zu sein, mich in seinen Jeep zu laden und in ein Krankenhaus zu bringen. Es stellte sich heraus, dass Fairnham keines besaß, aber die nächste Stadt, Pittsville, hatte eines. Irgendwo zwischen der Krankenschwester und dem Arzt schlich Peter sich weg. Er muss wohl ein paar Telefonanrufe erledigt haben. Die Polizei besuchte mich im Krankenhaus, und es war schon fast wieder Tag, bevor ich Peter wieder sah.
    Er erschien an der Tür meines Krankenzimmers. Er sah müde aus und war überraschend schmutzig, bis ich mich daran erinnerte, dass er mich zu seinem Jeep getragen hatte, und ich war schließlich mit Schlamm und Schmutz bedeckt gewesen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »So weit ja. Sie sagen, ich kann gehen.«
    »Dann lass dich von mir heimfahren.«
    »Es ist eine lange Fahrt. Ich kann jemanden anrufen. Du solltest …«
    Er lächelte, fast ein Dreiviertellächeln. »Hier verschwinden? Ich glaube nicht. Diesmal nicht.«

JOSEPH HANSEN Ausritt am Morgen
    Der neue Stalljunge hat verschlafen – diese jungen Leute können ja bis Mittags schlafen. Bohannon fährt in eine Levis und seine Stiefel, zieht sich ein Hemd über, steigt über das Fensterbrett hinweg auf die lange Veranda des Ranchhauses und strebt auf das Stallgebäude zu, dessen niedrige Konturen sich klar gegen den grauen Hintergrund der verschlafenen Berge abheben.
    Die Pferde bewegen sich rastlos, poltern und schnauben hinter den geschlossenen Türen der Boxen. »Buck?«, ruft er. »Seashell? Geranium?«, und nennt im Vorübergehen auch die anderen beim Namen. Es sind seine eigenen Pferde sowie solche, die er beherbergt – für Leute aus der kleinen Stadt Madrone am Fuß dieses Canyons am Meer.
    Er klopft mit den Fingerknöcheln an die weiß gekalkten Bretter der Sattelkammertür. »Kelly? Zeit zum Aufstehen.« Keine Reaktion. Er klopft noch einmal. Nichts rührt sich. Er hebt die schwarze Metallzunge an, die als Riegel dient, schiebt die Tür nach innen und streckt seinen Kopf durch die Öffnung. »Kelly? Wach auf.« Aber die Stahlpritsche sieht leer aus. Er tritt in die Kammer. Sie ist tatsächlich leer, aber sie wurde ausgiebig benutzt – das Betttuch ist zerknittert, und die Decken hängen halb auf den Boden. Er schaut sich um in dem schwachen Morgenlicht, das durch das einzige Fenster fällt. Zwei Pferdezeichnungen von George Stubbs hängen an der Wand (sollten es nicht drei sein?). Keine Stiefel unter der Pritsche. Er öffnet die Schubladen der unlackierten Kommode. Nichts. Keine Kleider im Schrank. Er schließt die Augen und flucht. Wieder einer abgehauen.
    Er geht unter dem Vordach des Stallgebäudes zurück und öffnet dabei die oberen Türhälften. Er wendet sich nicht um, aber er weiß, dass die Köpfe der Pferde herausragen, um ihn zu beobachten. Hufe scharren nervös und hoffnungsvoll. Bei der letzten Box angekommen, öffnet er die ganze Tür, nimmt Buck am Zaumzeug und führt ihn hinaus. Er

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