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Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christy Reece
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auf?«
    Kochender Zorn brodelte in Noah. Seit Samara ihn aufgefordert hatte, sie gehen zu lassen, rang er mit seiner Wut auf sie und sich selbst. Zu wissen, dass die eine Verbindung, die er noch zu ihr hatte, nun verloren war, machte ihn höllisch angespannt. Dies war kein guter Zeitpunkt, Noah McCall zu verärgern.
    Er knallte Ethan mit dem Rücken ans Fenster, schlang eine Hand um seinen Hals und drückte zu. »Ich sagte dir bereits, als ich dich hereinholte, dass Egos bei LCR keinen Platz haben. Du hast dich direkten Anweisungen widersetzt, was dich fast das Leben gekostet hat, und dabei eine laufende Operation gefährdet. Deshalb rege ich mich auf.«
    Ohne die winzigste Gefühlsregung sah Ethan ihn an, und in dem Moment wusste Noah, dass er ihn verloren hatte. Ethan bedeutete nichts und niemand mehr etwas. Was immer bei der Operation mit Shea und Cole vor Monaten schiefgegangen war, hatte das Fass zum Überlaufen gebracht.
    Nein, verflucht, ich muss es noch einmal versuchen!
    Noah wich zurück und atmete ruhig ein und aus. »Nimm dir Urlaub. Ich lasse jemand anderen auf Samara aufpassen. Du musst wieder einen klaren Kopf kriegen, die Dämonen besiegen, die dich daran hindern, deinen Job zu machen. Und komm nicht zurück, ehe du das nicht geschafft hast.«
    »Nein.«
    »Was?«
    »Du hast mich verstanden. Dir gefällt nicht, wie ich Operationen handhabe. Tja, schade.«
    »Du gibst auf?«
    »Nein, verdammt! Ich gebe nie auf, gar nichts.«
    Noah konnte nur den Kopf schütteln. »Ethan, du hast vor langer Zeit dein Leben aufgegeben. Ich dachte, Shea würde das ändern. Zwar weiß ich nicht, was zwischen euch passiert ist oder wie sie bei Cole enden konnte, aber das muss ich auch nicht.«
    Noah wartete, ob die Erwähnung von Shea und Cole irgendeine Reaktion bewirkte. Doch bis auf ein fast unsichtbares Flackern in Ethans Augen tat sich nichts.
    »Du bist nicht für Coles Tod verantwortlich. Ich habe den Bericht gelesen. Er hat seinen Tod selbst verschuldet.«
    »Erzähl das seiner Witwe.«
    »Shea kennt die Wahrheit, selbst wenn sie sich hartnäckig weigert, es zuzugeben.« Noah sank auf den Stuhl hinter seinem Schreibtisch. »Die Last, die du seit Jahren mit dir herumträgst, ist im Laufe der Zeit schwerer statt leichter geworden. Die meisten Menschen, die solche Reue mit sich rumschleppen, werden gestärkt, indem sie anderen helfen, und lindern so ihren Kummer. Das ist bei dir nicht der Fall, stimmt’s?«
    Immer noch keine Antwort.
    Noah schloss kurz die Augen, um nicht in Ethans steinerne Miene blicken zu müssen. Diesen Mann aufzugeben fiel ihm alles andere als leicht. Aber er hatte ihm ein Ultimatum gestellt, und sie beide wussten, was es bedeutete. »Na gut, Ethan. Du hast, was du willst. Wenn du nicht gehst, bist du gefeuert.«
    Ein kleines, bitteres Lächeln zeigte sich auf Ethans Gesicht. »Ich habe dir schon vor Jahren, als du mich angeheuert hast, gesagt, dass du es irgendwann bereuen wirst.«
    »Ich habe es keine Sekunde bereut. Du hast sehr viele Menschen gerettet und einiges aus deinem Leben gemacht. Das Einzige, was ich bereue, ist, dass ich dir nicht helfen konnte, deinen Wert zu erkennen.«
    »Das war wohl nicht dein Job.« Mit diesen rätselhaften Worten schritt Ethan zur Tür. Als er stehen blieb und sich noch einmal umdrehte, schöpfte Noah für einen Moment Hoffnung. »Übrigens, danke, dass du mir das Leben gerettet hast … und danke auch, dass du mir eine Chance gegeben hast.«
    »Aber es muss doch nicht so enden.«
    »Doch, das muss es.« Ethan zog die Tür hinter sich zu.
    Verdammt. Verdammt. Verdammt! Konnte dieser Tag noch schlimmer werden? Noah sah auf die Fotos herab, die Ethan ihm dagelassen hatte, und empfand unwillkürlich Stolz. Obwohl es nur Momentaufnahmen waren, zeigten sie deutlich die Präzision und Geschmeidigkeit ihrer Bewegungen, mit denen sie den Widerling überwältigte. Ethan hatte recht: Noah unterschätzte Samara.
    Auf einem der Bilder stand ein großer blonder Mann neben Samara. Sie beide lachten, und Noah fühlte einen unangenehmen Stich. Er wusste, wer das war. Kyle Macklin. Klug, erfolgreich und ledig. Genau der Mann, den eine Frau wie Samara brauchte. Der Typ Mann, der ihr mit Freuden helfen würde, ihr gebrochenes Herz wieder zu kitten. Ein Mann, der sein Leben mit ihr teilen und ihr eine Familie bieten konnte.
    Noah sollte froh sein, dass sie jemanden hatte. Samara verdiente nur das Beste.
    Gedankenverloren zerknüllte er das Foto in seiner Hand.
    Mit den Händen

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