Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)
antwortete nicht, denn welche Sechzehnjährige wäre so früh an einem Samstagmorgen auf? In ein paar Stunden würde er zurückschreiben und sehen, ob es ein Treffer war.
Ein leises Geräusch lenkte seine Aufmerksamkeit vom Bildschirm weg. Er sah eine verschlafene Elfe durchs Wohnzimmer in die Küche schlurfen, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Noah schmunzelte. Offenbar war Miss Samara Lyons kein Morgenmensch.
Zwischen diesem Eindruck und dem folgenden verging keine Sekunde. Samaras Nachtkleidung bestand aus einem bauchfreien Shirt, auf dem vorne ein Frosch abgebildet war und hinten die Worte Küss mich und warte ab, was passiert standen. Die Shorts, die ihren entzückenden Po bedeckten, waren so kurz, dass Noah sehr viel sonnengebräunte Haut zu sehen bekam. Sein Schwanz reagierte prompt. Verflucht, gab es denn keinen Moment, in dem ihn diese Frau nicht erregte?
Er blickte ihr nach und betete sich stumm eine seiner Grundregeln vor: Keine privaten Beziehungen mit einer Agentin … selbst wenn besagte Agentin nur vorübergehend für ihn arbeitete.
Noah sah auf den Bildschirm und erinnerte sich an die Gründe, weshalb nichts zwischen ihnen sein durfte. Die Arbeit war das Wichtigste für ihn und würde es stets sein. Nichts anderes zählte.
Das Schlurfen näherte sich. Samara kam mit einem Kaffeebecher in der Hand aus der Küche zurück. Bisher hatte sie nicht einmal Noahs Existenz wahrgenommen, und zu seiner Verwunderung störte ihn das. War er denn unsichtbar?
»Guten Morgen«, sagte er.
Alles geschah auf einmal: Samaras Kaffeebecher flog in die Luft, sie stieß einen schrillen Schrei aus, packte eine Vase voller Seidenrosen und schleuderte sie in seine Richtung.
Noah sprang auf und schaffte es knapp, der fliegenden Vase auszuweichen. Seine Reaktion war durch den Schreck verlangsamt. »Verdammt, Samara, was hast du für ein Problem?«
»Noah, du Idiot!« Sie funkelte ihn wütend an. »Musst du mich zu Tode erschrecken?«
»Dich erschrecken? Ich habe bloß Guten Morgen gesagt. Was ist daran erschreckend?«
Die Augen immer noch vor Wut funkelnd, stemmte sie die Hände in die Hüfte, und Noah hauchte einen Fluch. War ihr nicht klar, dass ihre Brüste in dieser Pose besonders betont wurden? Sie waren nicht groß, aber wunderschön rund und fest. Die Spitzen zeichneten sich durch den dünnen Stoff ab, und Noah lief das Wasser im Munde zusammen, als er sich vorstellte, das Shirt hochzuziehen und ihre Brüste zu schmecken. Seine Hände kribbelten bei der Vorstellung, sie zu umfassen und an ihnen zu saugen.
Ihre schmalen Arme verschränkten sich vor ihrem Oberkörper und raubten Noah die Sicht. »Kannst du bitte aufhören, auf meine Brüste zu starren, und mich ansehen?«
»Ich sehe dich an. Zieh dir einen BH an, wenn du nicht willst, dass ich auf deine Brüste starre.«
»Ich trage im Bett keinen BH .«
»Ich sehe hier nirgends ein Bett.« Und dafür dankte er Gott, denn wäre hier eines, hätte er Samara wohl schon daraufgeworfen.
Nach einem letzten strengen Blick wandte Samara sich ab, ging in die Küche und kam mit einem Lappen zurück. Sie kniete sich hin und begann, die Kaffeepfütze aufzuwischen.
Noah kannte die menschliche Natur gut genug, um zu erkennen, dass er sie in Verlegenheit gebracht hatte, und das bereitete ihm ein schlechtes Gewissen. Er ging zu ihr, nahm ihren Arm und zog sie hoch. »Geh dich anziehen. Ich kümmere mich darum.«
Ohne ihn anzusehen, nickte sie und rannte buchstäblich in ihr Schlafzimmer, wo sie die Tür hinter sich zuknallte.
Am liebsten hätte Samara sich ins Bett geworfen und den Kopf unterm Kissen vergraben. Stattdessen zog sie ihr T -Shirt aus und einen BH an. Dann streifte sie sich das T -Shirt wieder über den Kopf und fluchte murmelnd. Ihre Brüste waren klein, also was sollte das Theater? Sie verzichtete häufiger auf einen BH und dachte sich nichts dabei, na und?
Gütiger Himmel, war sie so eingerostet, dass sie die Zeichen nicht mehr erkannte? Er hatte nicht auf ihre Brüste gestarrt, weil er empört war, dass sie keinen BH trug, sondern aus purem Verlangen. Der Mann wollte sie. Trotz all seiner Warnungen und seiner Versuche, ihr die Schuld zu geben, war das in seinem Blick definitiv Begehren gewesen.
Sie fuhr sich mit der Bürste durchs Haar und lächelte ihrem Spiegelbild zu. Der Tag ließ sich sehr viel besser an als erwartet!
Bei ihrer Rückkehr ins Wohnzimmer stellte sie fest, dass der verschüttete Kaffee aufgewischt war und Noah in der Küche. Sie
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