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Wenn die Seele nicht mehr leiden kann - Gewalt in der Ehe (German Edition)

Wenn die Seele nicht mehr leiden kann - Gewalt in der Ehe (German Edition)

Titel: Wenn die Seele nicht mehr leiden kann - Gewalt in der Ehe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita R. Naumann
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Bauch zu schützen und mich gleichzeitig vor dem nächsten Schlag zu ducken, der jedoch nicht kam. Ich zitterte vor Schreck, während mir die Tränen kamen und ich kein Wort herausbrachte.
    Er ging um mich herum und schrie: „Bleib liegen, du fette Nutte! Das ist deine Strafe! Wenn du dich bewegst, bring ich dich um! Ich kann es kaum erwarten, bis du dieses Kind endlich ausstößt. Dann schmeiß ich dich raus und besorg ihm eine neue Mama!“
    Dann verließ er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Zwei Stunden lang wagte ich nicht, mich vom Fleck zu rühren. Bis er wieder hereinkam, als sei nichts gewesen, mich umarmte und mir zu meinem zwanzigsten Geburtstag gratulierte.
    In der folgenden Zeit war ich wie in Trance. An den schlechten Tagen schlich ich auf Katzenpfoten und genoss die Tage, an denen alles so war, wie es sein sollte. Angesichts des Säuglings in meinem Bauch konnte ich nichts anderes denken, als dass mein Leben verpfuscht war. Ich sah mich bereits selbst als alleinerziehende Mutter ohne Job. Gleichzeitig schämte ich mich bei dem Gedanken, kleinlaut zu meinen Eltern zurückkehren und zugeben zu müssen, dass mich meine Entscheidung geradewegs in die Hölle geführt hatte. Ich klammerte mich an die Hoffnung, dass sich alles zum Guten wenden würde, sobald das Baby auf der Welt sein würde. Das würde Mati vielleicht die Augen dafür öffnen, was für eine wunderbare Frau und Mutter ich war.
    Wie einfältig war ich doch gewesen, als ich glaubte, Mati Tamm war der Mann meines Lebens.

    Viertes Kapitel

    Meine Schwangerschaft verlief überraschend problemlos, abgesehen von einer Beckenlockerung, quälenden Schmerzen und einer Harninfektion, die in die Nieren wanderte und mich vorübergehend außer Gefecht setzte. Mati war viel unterwegs und blieb auf Distanz zu mir, was vermutlich daran lag, dass ich mich in ein von Hormonen strotzendes heulendes Monster verwandelt hatte. Dass ich deutlich an Gewicht zugelegt hatte, war sicherlich gut für mich, denn wer wagt schon einen Nahkampf mit einem Sumoringer?
    Nachdem ich am 20. April um sieben Uhr morgens einen Blasensprung hatte, gab es kein Zurück mehr. Ich lag in einem Knautschsessel im Schlafzimmer und schrie nach meiner Mama und einer Rückenmarksbetäubung. Unsere Wohnung war Tipp Topp sauber und aufgeräumt, nachdem ich mich tagelang abgerackert hatte.
    Um 02.01Uhr kam David zur Welt. Er war 51 Zentimeter groß und wog 3175 Gramm. Mati weinte vor Glück, und ich selbst war von Liebe zu diesem kleinen Bündel in meinen Armen überwältigt. Es ist ein fantastisches Erlebnis, jemand mit solcher Kraft und Leidenschaft lieben zu können. Da er ein wenig Gelbsucht hatte, wirkte sein Gesicht, als hätte er einen Sonnenbrand. Mit seinen kurzen, struppigen Haaren sah er aus wie ein kleiner Troll. Er hatte die größten Augen, die ich bei einem Baby je gesehen habe, und einen kleinen, entschlossenen Mund. Seine winzige Nase war so süß, dass man am liebsten hineingebissen hätte. Mein Gott, wie sehr mein Herz für dieses kleine Wesen schlug!
    Nach einer Woche wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Alle, die schon einmal mit einem Neugeborenen nach Hause gekommen sind, wissen, dass es in der nächsten Zeit fast ausschließlich darum geht, einen Rhythmus beim Stillen zu finden und sich allmählich daran zu gewöhnen, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war. Durch die Beckenlockerung taten mir immer noch die Hüften weh. Dass man mich während der Geburt aufgeschnitten und mit über dreißig Stichen wieder zusammengenäht hatte, machte die Sache auch nicht besser.
    Eines Tages besuchte uns einer von Matis Kumpeln. David war damals gut zwei Wochen alt, und ich hatte ihn gerade behutsam in seinen Kinderwagen gelegt, um ihn mit in die Pizzeria zu nehmen, wo wir etwas essen wollten. Mati war etwas mürrisch, doch nicht so sehr, dass ich mir deshalb große Sorgen machte. Als wir über die Straße wollten, geriet ich etwas ins Hintertreffen, weil der Belag aus geschmolzenem Schnee und Kies es schwer machte, den Wagen zu schieben. Als ich auf der anderen Straßenseite angekommen war, fuhr Mati mich an:
    „Beeil dich, dreckige Hure!“ Da ich die Situation nicht richtig einschätzte, entgegnete ich: „Du könntest ruhig etwas freundlicher sein.“ Außerdem stieß ich ihn leicht in die Seite und glaubte in meiner Einfalt, jetzt, da ich einen Sohn geboren hatte, könnte mir nichts mehr passieren.
    Da packte er mich am Kragen meiner schwarzen Lederjacke und warf

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