Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)
weißes Stoffbündel aufs Bett. Cara
zitterte am ganzen Leib. Sie wußte, dass die Mississippi Queen in wenigen Minuten in St. Louis anlegen würde. Sie hatte
unglaubliche Angst davor an Land zu gehen und vor dem was sie dort
erwarten würde. Die ganze Nacht hatte sie wach gelegen und
inbrünstig gehofft, der Kapitän möge endlich die Kabine stürmen
und Devalier in Eisen legen. Doch nichts geschah. Cara befürchtete
mittlerweile, dass der Kapitän ihre Botschaft überhaupt nicht
verstanden hatte. Und selbst wenn, welchen Grund sollte er haben sich
einzumischen? Der Steckbrief war alt und vergilbt. Konnte er die
Ähnlichkeit zwischen Devalier und dem Gesuchten überhaupt erkennen?
Wäre es nicht viel einfacher für den Kapitän einfach wegzuschauen
und Devalier mit seiner Mulattin ziehen zu lassen? Kopf und Kragen zu
riskieren wegen des vagen Verdachts einer billigen Niggerschlampe?
Cara versuchte die heißen
Tränen zu unterdrücken, die in ihr aufstiegen.
„Nun mach schon! Zieh
das Zeug an! Er hasst es wenn man zu spät kommt!“ Mit „er“
ist wohl mein neuer Besitzer gemeint , dachte Cara verbittert und
nahm sich eisern vor, lieber in den Mississippi zu springen, als den
Fuß an Land zu setzen, um sich versklaven zu lassen. Lieber
ersäufe ich mich wie eine Ratte, als dass ich Eigentum eines weißen
Schwanzes werde!
Widerwillig faltete sie
das Stoffbündel auseinander. Angewidert betrachtete sie das
prächtige Baumwollkleid, das dazugehörige Schnürkorsett samt
Strümpfen, Hüftgürtel und Strapsen. Alle Kleidungsstücke waren in
weiß gehalten.
„Geschmack hat er!“,
hörte sie Devalier neben sich grunzen. „In diesen weißen Dingern
siehst du bestimmt verdammt heiß aus!“ Lüstern schwenkte er die
Korsage und den weißen Hüftgürtel vor ihrer Nase.
„Ich hätte nicht übel
Lust, dich darin nochmal selbst zu ficken – so zum Abschied!“
Cara schloss die Augen, damit sie ihren Ekel und ihre noch größere
Wut vor ihm verbergen konnte. Sie durfte ihn jetzt auf keinen Fall
verärgern! Er musste bis zum Schluss glauben, dass sie klein
beigegeben hatte, damit sie oben an Deck die notwendige
Bewegungsfreiheit hatte, um in den Fluss springen zu können. Der
Sprung über die Reling war nicht zu machen, wenn er sie am Arm
festhielt.
„Nun mach schon! Zieh
dich an! Die geben schon das Anlegesignal!“
Cara atmete tief durch
und zog sich vor seinen Augen das Mieder an. Ihr Busen wurde
regelrecht nach oben gequetscht. Dann zog sie die feinen, weißen
Baumwollstrümpfe vorsichtig über ihre langen Beine, legte den
Hüftgürtel an und befestigte die Strümpfe mit den dafür
vorgesehenen Bändern daran.
„Heilige Mutter
Gottes!“, stöhnte Devalier bei ihrem Anblick, als sie in der
aufreizenden Wäsche vor ihm stand. Ihr Busen quoll schier aus dem
Mieder und zwischen dem Hüftgürtel und den weißen Strümpfen war
nichts zu sehen als ihre nackte, samtbraune Haut. Sein brennender
Blick lag auf ihrer nackten Scham. „Es ist mir egal, ob mich der
Scheißkerl dafür umbringt, - aber ich will dich noch einmal haben!“
Schon spürte sie seinen heißen Atem an ihrem Hals, als er sie aufs
Bett warf und grob zwischen ihre Beine griff. Cara kostete es
unglaubliche Mühe, seine suchenden Finger in ihrem Schritt zu
ertragen. Sie hasste seinen heißen Atem an ihrem Hals und seinen
ekelhaften Geruch.
Gleich würde es vorbei
sein, kämpfte sie ihren Hass nieder. Warte auf deine Chance, Cara!
Sie wird kommen! Ruhig Blut. Es geht vorbei!
Doch ein weiteres Mal
schien ihr das Glück hold zu sein. Im Gang hörte sie die schweren
Schritte eines Matrosen, der an alle Kabinentüren klopfte und laut
rief: „Endstation St. Louis! Landgang in zwei Minuten.“
Fluchend rollte sich
Devalier von Cara herunter und warf einen letzten keuchenden Blick
auf sie. Ihr Anblick war atemberaubend. „Verflucht, wenn ich dich
so auf einer Auktion in einem Bordell präsentieren würde, bekäme
ich das Zweifache von dem, was mir der Perverse geboten hat!“,
sagte er mehr zu sich selbst, als zu Cara.
Diese war bei seinem
Worten wie gelähmt. Hatte Devalier eben Perverser gesagt?
Doch bevor sie nachfragen
konnte, hatte sich Devalier schon abgewandt und nach dem Gepäck
gegriffen. „Ich bringe das hier nach oben. Wenn ich zurückkomme,
bist du fertig angezogen! Und wage es ja nicht, die Kabine ohne mich
zu verlassen!“
Cara nickte stumm und zog
sich das weiße Baumwollkleid über den Kopf. Während sie sich
fertig anzog, ging sie
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