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Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Titel: Wenn die Sinne erwachen - Teil 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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die entgegengesetzte Richtung ritt, machte sie sich keine weiteren Gedanken. Als er jedoch eine halbe Meile später plötzlich hinter ihr in Begleitung von drei weiteren Reitern auftauchte, begannen bei ihr die Alarmglocken zu schrillen.
    Sie gab ihrer alten Stute die Peitsche und raste mit ihrem Wagen in Richtung Zentrum. Cara wusste instinktiv, dass sie so schnell wie möglich die Royal Street erreichen musste, denn um diese Uhrzeit war dies der einzige belebte Platz in New Orleans. Auch wenn es fraglich war, ob ihr jemand gegen diese vier finsteren Gestalten zu Hilfe eilen würde.
    In ihrer Panik peitschte Cara ihre arme Stute halb zu Tode, doch es half nichts. Die Reiter holten in unglaublicher Geschwindigkeit auf. Als Cara sich zu ihnen umwandte und mit ihrer Peitsche nach ihnen schlug, teilten sie sich auf, ritten links uns rechts zur ihr nach vorne. Verzweifelt setzte sie sich mit ihrer Peitsche zur Wehr, doch vier Männer waren einfach zuviel.
    Während sie auf der einen Seite zuschlug, sprangen zwei der Männer auf der anderen Seite auf ihren Kutschbock und überwältigten sie. Cara wehrte sich nach Leibeskräften. Sie spuckte, trat, biss und schrie – die Männer fluchten wild, wenn sie von Caras Zähnen und Tritten getroffen wurden.
    „ Verflucht, zieh diesem elenden Satansbraten endlich eine über, Hank!“, war das Letzte was Cara zu hören bekam, bevor sie einen dumpfen Schlag an ihrem Kopf verspürte und es dunkel um sie herum wurde.

    „ Ich weiß nicht wo wir sind!“, hörte Cara die Frau des Bürgermeisters neben sich ängstlich flüstern. „Ich weiß nicht einmal, warum man mich entführt hat!“, schluchzte die kleine Frau, Tränen der Furcht standen in ihren blauen Augen.
    Cara musterte die aufgelöste Frau neben sich.
    „ Ihr seid die Frau des Bürgermeisters, die Frau von Dennis Prieur?“ Sie sah wie die kleine Frau heftig zu nicken begann und versuchte die Tränen zurückzuhalten. Sie wirkte hoffnungslos eingeschüchtert und verängstigt.
    Cara hingegen sah plötzlich viel klarer. Sie zählte eins und eins zusammen und heraus kam: Dale Gordon!
    Sie wusste von den beiden Kronzeugen, die ihr Bruder im Auftrag von Dennis Prieur und Edan Chandler aufgetrieben hatte und die Dale Gordon das Leben zur Gefängnishölle machen konnten. Der weiße Amerikaner hatte nicht lange gefackelt und dort zugeschlagen wo seine beiden Widersacher am verwundbarsten waren: bei ihren Frauen!
    Nur dass ich nicht Edans Frau bin !, fluchte Cara innerlich. Dieser weiße Höllenhund hatte seine Drohung tatsächlich wahr gemacht und sie, Cara Riordan, in einen schmutzigen Konflikt hineingerissen , mit dem sie nichts zu tun hatte, der mittlerweile aber immer größere Dimensionen annahm.
    Es ging hier längst nicht mehr nur darum, sich die besten Grundstücke oder das größte Spielcasino zu sichern. Hier ging es mittlerweile um etwas viel Größeres. Es ging um die Macht und die Herrschaft in und über New Orleans!
    Cara wusste von Django, dass Bürgermeister Prieur und Edan Chandler kurz davor standen, den machtbesessenen Dale Gordon in die Knie zu zwingen – wegen Steuerhinterziehung!
    Aber niemals hätte sich Cara träumen lassen, dadurch selbst in diesen Konflikt hineingezogen zu werden. Ebensowenig wie Melissa Prieur, die offensichtlich noch nicht einmal den Hauch einer Ahnung hatte, auf welch tödliches und gefährliches Spiel sich ihr Mann da eingelassen hatte.
    Cara hielt es für besser, Melissa Prieur nichts davon zu sagen. Die Frau war jetzt schon mit den Nerven am Ende. Was sie in ihrer jetzigen Lage am wenigsten gebrauchen konnte, war eine hysterische, weiße Lady.
    Ich brauche dringend etwas zu trinken! , dachte Cara verzweifelt. Ihre Zunge war bereits angeschwollen und klebte am Gaumen.
    „ Wieviele Männer sind da draussen?“, fragte sie die kleine, eingeschüchterte Frau neben sich.
    „ Ich weiß nicht genau, dem Lärm nach jede Menge!“
    Cara dachte nach. Es half alles nichts! Wenn sie einigermaßen bei Kräften bleiben wollte, brauchte sie etwas zu trinken. Sie rappelte sich auf, ging zur Tür und hämmerte mit ihren Fäusten gegen das Holz.
    „ Hey!“, schrie sie mit krächzender Stimme. „Wir brauchen was zu trinken!“
    Cara hörte mehrere Männerstimmen. Aber niemand schien sich um sie zu kümmern. Erst als sie mit aller Macht gegen die Holztür trat und aus Leibeskräften schrie, wurde es draußen kurzzeitig still.
    „ Sieh an, die kleine Raubkatze ist wieder aufgewacht!“, schnarrte

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