Wenn du denkst, du hast mich schon
wegknickte Da sie kleiner und flinker war, konnte sie ebensogut austeilen wie er. Als sie sich schließlich aus dem Wasser schleppten, fühlten sie sich beide erschöpft von dem vielen Lachen und der körperliche n Bewegung.
„Ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals so albern war”, meinte sie und griff kichernd nach einem Handtuch, mit dem sie sich Gesicht und Haar trockenrieb. Als sie das Handtuch sinken ließ, merkte sie, dass Travis nur wenige Schritte von ihr entfernt dastand, die Hände auf die Hüften gestemmt, und ihr amüsiert zusah.
„Was ist?” Fragend schaute sie sich um. „Wolltest du das Handtuch? Oder was ist los?”
Er schüttelte den Kopf, und ohne seinen Blick von ihr zu wenden, nahm er sein Handtuch an sich. „Ich habe dir nur zugesehen. Weißt du, ich kann mich nicht erinnern, dich früher einmal lachen gesehen zu haben. Das ist mir gerade so durch den Sinn gegangen. Soweit ich mich erinnern kann, warst du mir ständig wegen irgend etwas böse.”
Sie beugte sich vor und begann, ihre Beine abzutrocknen. „Wenig verwunderlich, weil du dich mächtig angestrengt hast, mich zu ärgern! ” Sie richtete sich auf und stellte fest, dass er ihr immer noch ganz in Gedanken zusah.
„Hast du dir eigentlich mal überlegt, warum ich dich so oft belästigt habe?”
„Da gibt es nichts zu überlegen. Du hast mich gehasst. Glaub mir, das Gefühl beruhte auf Gegenseitigkeit.”
Immer noch grinsend schüttelte er den Kopf. „Falsch. Rate weiter.”
Sie schlang sich das Handtuch um die Taille und begann, die Sachen auszupacken, die sie in den Satteltaschen verstaut hatte. Travis breitete die Decke aus, die hinter seinem Sattel gehangen hatte, und kniete sich neben sie, ohne seinen belustigten Blick von ihr abzuwenden.
Nachdem sie alles auf die Decke gelegt hatte, setzte sie sich auf die Fersen und musterte ihn verwundert. „Was meinst du damit?”
„Ich habe dich nicht gehasst. Niemals. Also rate noch mal.”
Stirnrunzelnd sah sie ihn an. „Du nervst gern andere Leute?”
„Fast. Es hat mir immer Spaß gemacht, dich zu nerven.”
Sie schnaubte verächtlich und nahm sich etwas von dem gegrillten Hähnchen, dem Kartoffelsalat und den würzigen Bohnen. „Das stimmt auf jeden Fall”, versetzte sie, aß einen Bissen und gab einen wohligen Seufzer von sich.
Rasch griff auch Travis zu. Die nächsten Minuten verbrachten sie erst einmal damit, ihren Appetit zu stillen. Irgendwann holte Travis dann eine Thermoskanne Limonade aus seiner Satteltasche und füllte den tassenähnlichen Schraubverschluss. Vergnügt teilten sie sich die erfrischend kühle Flüssigkeit.
„Ich wusste gar nicht, wie gut das alles schmeckt”, sagte Megan und leckte sich die Grillsauce von den Fingern. „Gestern war ich wohl nervöser, als ich dachte. Viel habe ich nicht gegessen, und bei den Sachen, die ich gegessen habe, habe ich nicht gemerkt, wie sie schmecken.”
Gemütlich streckte Travis sich auf der Decke aus und verschränkte die Arme unterm Kopf.
„Nervös hast du aber nicht gewirkt.”
Sie sammelte den Abfall ein und verpackte die Reste sorgfältig. Dabei warf sie ihm aus den Augenwinkeln einen ungläubigen Blick zu. „Ich dachte, das hätte jeder gemerkt und besonders du.”
„Nein. Du hast so getan, als wäre heiraten etwas Alltägliches.” Er legte sich den Hut übers Gesicht und klopfte mit der Hand auf die Decke neben sich. „Leg dich etwas hin, und ruh dich aus … zur besseren Verdauung. Vielleicht gehen wir danach noch schwimmen.”
Sie gähnte. „Bei vollem Magen macht sich die schlaflose Nacht bemerkbar.” Nachdem sie die Reste in ihre Satteltaschen gepackt hatte, streckte sie sich ihm gegenüber auf der Decke aus und war in wenigen Minuten eingeschlafen.
Travis konnte nicht den Blick von ihr losreißen. Gern hätte er die kommenden Wochen und Monate in ihrer Nähe verbracht, ihre verschiedenen Stimmungen erlebt und ihr zugesehen, wie sie das Leben auf der Ranch meisterte.
Sie war so aktiv, so lebhaft und die meiste Zeit so erfrischend einfach. Für ihn war sie faszinierend. Im Moment lag sie neben ihm wie ein Kind. Ihre Unschuld und ihr mangelndes sexuelles Bewusstsein brachten ihn völlig durcheinander.
Ihre knappe Bekleidung nahm sie gelassen hin, während er sich sehr zusammenreißen musste, um ihr nicht seine Reaktion zu offenbaren, wenn sie ihn ansah. Deshalb hatte er zum Schwimmen auch die abgeschnittene Jeans gewählt. In ihr konnte er seine körperliche Erregung leichter
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