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Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Titel: Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Hudson
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Straße zurückzurutschen. Das Gleiche galt für Kaylen und Scott, die beide aussahen, als drückten sie Jillians Beine gegen die Planke, und nicht, als hielten sie sie fest. Was Jillian betraf, so waren ihre Finger zu weißlichen verkrampften Klauen geworden, die sich fest in die Haut an O’Reillys Armen gruben.
    » Leute«, sagte sie und verdrehte scheinbar gelassen die Augen. » Das hier war ein Riesenspaß, aber es ist seit ungefähr zwanzig Sekunden überhaupt nicht mehr lustig.«
    Ihre Freunde lachten nur und drückten sie noch fester gegen die Leitplanke.
    Ich wirbelte zu Eli herum.
    » Ja, ein Handel«, sagte ich, mittlerweile verzweifelt. » Ich für sie. Mein Leben für ihres.«
    Eli blinzelte. Offensichtlich überraschte es ihn, dass ich bereit war zu verhandeln.
    » Und du beantwortest mir zuerst eine Frage«, fügte ich rasch hinzu.
    » Tja … das könnte ich wohl«, stotterte er. Dann wurde sein Gesicht ernst, beinahe vorwurfsvoll. » Solange du natürlich deinen Teil der Abmachung einhältst.«
    » Natürlich.« Ich nickte.
    » Und das bedeutet, dass du bei mir bleibst. Bis in alle Ewigkeit.«
    » Ja, ja«, sagte ich ungeduldig, » bis in alle Ewigkeit, so lange die Ewigkeit eben dauert.«
    Eli blinzelte erneut. Dann machte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht breit, eines, das nur eine Spur von Ungläubigkeit barg.
    » Wie lautet deine Frage, Amelia?«
    Ich zögerte einen Augenblick, denn ich wusste, dass dies nicht wirklich der rechte Zeitpunkt war, aber ich konnte nicht anders.
    » Warum mich?«, fragte ich.
    Eli legte verwirrt den Kopf schräg. » Was meinst du damit?«
    » Warum hast du mich umgebracht? Was an mir war so … besonders, dass du unbedingt wolltest, dass ich mich dir anschließe? Ich meine, abgesehen von dem Umstand, dass du gedacht hast, ich hätte versucht, Joshua umzubringen.«
    Zu meiner Überraschung lachte Eli. » Ich habe einfach gesehen, dass wir füreinander bestimmt waren. Ich wusste es im ersten Moment, als ich auf deiner Geburtstagsparty deine grünen Augen über die Brücke hinweg gesehen habe. Ich wusste noch nicht einmal, dass du der Ehrengast warst, bis ich mein Heer drängte, Jagd auf dich zu machen. Ich wusste nur, dass deine Augen wie ihre waren. Wie Melissas.«
    Ich war so schockiert, dass mir der Mund offenstand.
    Meine Augen?
    Mein Tod, mein Leben nach dem Tod, mein Ringen mit Ruth und Eli – sie hatten nichts mit meinem angeblich bösen Wesen zu tun? Die ganze Tragödie hatte mit meinen Augen angefangen?
    Verblüfft schüttelte ich den Kopf und versuchte mühsam, mich zu erinnern, warum ich überhaupt hier war. Mich meines Versprechens zu entsinnen, Jillian zu helfen.
    » Oh«, brachte ich schließlich hervor.
    » Was in aller Welt hat dich überhaupt zu dieser Entscheidung bewogen?«, fragte Eli, dem nicht bewusst war, wie sehr er mich aus der Fassung gebracht hatte. » Nicht, dass ich enttäuscht wäre.«
    Ich zuckte so unbekümmert, wie es unter den Umständen möglich war, mit den Schultern und kämpfte darum, die Sprache wiederzufinden. » Tja, wenn du aufhören würdest, dich so zu benehmen – wenn du aufhören würdest zu versuchen, der Familie Mayhew etwas anzutun –, dann könnte ich dich wohl in einem besseren Licht sehen. Vielleicht könnte ich lernen zu empfinden, als seien wir füreinander bestimmt. Schließlich bist du tot, und ich bin tot. Auf seltsame Weise ergibt es irgendwie Sinn, nicht wahr?«
    » Natürlich tut es das«, sagte Eli. » Aber was ist mit dem lebendigen Jungen?«
    » Was soll mit ihm sein?« Ich versuchte, ein Lächeln vorzutäuschen.
    » Tja, wenn ich von diesem Mädchen ablasse, wenn ich es und seinen Bruder in Ruhe lasse, dann musst du mir selbstverständlich dein Wort geben, dass du ihn nie wiedersehen wirst. Selbst in seinem eigenen Jenseits, wann auch immer er zu dem wird, was wir jetzt sind. Kannst du mir das versprechen, Amelia?«
    » Ich … ich verspreche es.«
    Ich stotterte nicht nur, sondern mir versagte auch noch die Stimme bei dem Wort » verspreche.« Unwillkürlich zuckte ich bei dem Klang zusammen. Automatisch verengten sich Elis Augen zu dunklen Schlitzen. Offensichtlich durchschaute er meine List, und auf seinem Gesicht machte sich Zorn breit. Ohne ein weiteres Wort schleuderte Eli den Arm in Richtung der Leute, die sich um Jillian Mayhew drängten.
    Auf einmal nahm ihr Gelächter eine tierische Note an, klang wie das Heulen bei einem Angriff. Die schwarzen, gestaltlosen Seelen versammelten sich um sie

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