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Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Titel: Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Hudson
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mattes, verschlossenes Lächeln.
    Ich bildete mir die Hoffnung nicht ein, die ich in dem Lächeln erblickte. Beinahe konnte ich seine Gedanken darin lesen: Ja, er wusste, dass ich tot war, aber er hoffte trotzdem, dass diese Unzulänglichkeit meinerseits kein Problem darstellen würde. Oder vielleicht dachte er, er könne irgendeine Lösung für mich finden. Für uns.
    Der mich außer Gefecht setzende Schmerz entfaltete sich wieder in meiner Brust. Er verriet mir ganz grundlegend, wenn auch stillschweigend, was ich jetzt zweifellos tun würde. Was ich zweifellos immer tun würde, wenn Joshua etwas Furchterregendes oder Unbekanntes vorschlug.
    Ich seufzte schwer. » Okay. Wir gehen in die Bibliothek. Wir versuchen, mein Bild zu finden.«
    Jetzt war Joshua mit Stirnrunzeln an der Reihe. Sicher?, formte er unhörbar mit den Lippen.
    Ich setzte zu einer Antwort an. Nein, ich bin mir nicht sicher, ob ich wissen will, wer ich bin. Dann überlegte ich es mir anders, und anstatt ihm die ganze Wahrheit zu sagen, verriet ich ihm nur einen Teil.
    » Wenn du bei mir bist, wird es schon gehen.«

14
    N achdem Mrs. Wolters’ Stunde zu Ende war und sich die anderen Schüler auf den Weg zu ihrem nächsten Unterrichtsraum machten, schlenderten Joshua und ich über den leeren Rasen hinter der Schule.
    Alle paar Sekunden berührte Joshua mit der Hand die meine, sodass Funken meinen Arm hinauf-, dann wieder hinunter- und schließlich wieder hinaufschossen. Trotz der Freude über seine Berührung bewegte ich mich absichtlich langsam auf das Hauptgebäude zu, da ich wusste, dass sich hinter dessen Tür die Bibliothek befand.
    » Weißt du«, unterbrach Joshua meinen Gedankengang, » wir müssen das hier nicht machen, wenn du nicht willst.«
    Er verzog keine Miene, sondern blickte ganz beiläufig drein. Ich wusste es jedoch besser.
    Ich kannte Joshua erst seit drei Tagen. Doch ich kannte ihn gut genug, um den falschen Unterton aus seinen Worten herauszuhören. Ich konnte die Gedanken in seinen Augen tanzen sehen: Im Gegensatz zu mir wollte er in die Bibliothek gehen. Er sehnte sich nach der Aufregung, etwas Neues über mich herauszufinden, meine Vergangenheit Stück für Stück zusammenzusetzen.
    Und er hatte recht, das wusste ich.
    Seit der vergangenen Nacht, nach meinem Gespräch mit Eli, wusste ich, dass mein » Wesen« – die Art Mensch, die ich sowohl vor als auch nach meinem Tod war – eine wichtige Rolle dabei spielte, wie ich mein Leben nach dem Tod verbringen würde. Folglich musste ich alles, was ich konnte, über mich in Erfahrung bringen, bevor ich wieder Eli oder Ruth über den Weg lief. Ja, wenn ich einmal völlig ehrlich war, wusste ich, wie unentbehrlich die heutige Recherche war.
    Natürlich bedeutete das nicht, dass ich Joshuas Begeisterung teilte. Während er neben mir her ging, sah ich, wie er ein ganz klein wenig hüpfte, ganz hibbelig vor Aufregung angesichts unserer Aufgabe. Seine leuchtenden Augen und die beschwingt baumelnden Arme standen in krassem Gegensatz zu meinem eigenen Erscheinungsbild, das wahrscheinlich von einer gewissen Grabesstimmung geprägt war.
    Von meiner Stimmung einmal abgesehen, war es schwer, sich durch Joshuas Verhalten nicht ein wenig geschmeichelt zu fühlen. Ich unterdrückte ein Seufzen und setzte dann ein fröhliches Lächeln auf.
    » Nein, Joshua, ich bin bereit. Gehen wir.«
    Er musste zu aufgeregt sein, um meinen Unterton zu bemerken, denn meine schreckliche Lüge schien ihn voll und ganz zu befriedigen. Er strahlte übers ganze Gesicht, als er stehen blieb und sich dicht zu mir beugte.
    » Wirklich? Denn mir ist noch ein Gedanke gekommen. Weißt du, falls die Sache mit dem Jahrbuch funktioniert.«
    » Oh, was denn?«
    » Tja, sagen wir einmal, wir finden dein Bild. Das würde bedeuten, dass wir auch deinen Nachnamen finden. Dann müssen wir ihn nur noch im Telefonbuch suchen, und schon haben wir deine Familie aufgespürt. Es ist ja nicht so, als wäre Wilburton solch eine große Stadt. Wenn du einen ungewöhnlichen Nachnamen hast, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass die Leute, die ihn auch tragen, mit dir verwandt sind, stimmt’s?«
    Als er mit seinem aufgeregten kleinen Vortrag fertig war, musste ich schlucken. Sein Einfall machte die Pläne an diesem Nachmittag noch komplizierter – steigerte Erwartung und Angst.
    » Machen … ähm … machen wir doch einen Schritt nach dem anderen, okay?«, lachte ich bebend.
    » Ja. Ja, du hast definitiv recht. Einen Schritt nach dem

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