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Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Titel: Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Hudson
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einer guten Idee.«
    Joshua nickte. Er bedachte mich mit einem raschen besorgten Blick, von der Art, die er mir schenkte, wenn er etwas Schwieriges fragen wollte, sich aber nicht sicher war, ob mich die Frage verletzen würde.
    » Etwas auf dem Herzen, Mr. Mayhew?« Ich zwang mich zu einem schelmischen Unterton, trotz meiner nervösen Anspannung.
    » Na ja, ich dachte bloß eben, dass es ziemlich beschissen ist.«
    » Dass was beschissen ist?«, fragte ich mit einem Lächeln.
    » Dass du an deinem Geburtstag gestorben bist.«
    Mein Lächeln verschwand. » Oh. Das.«
    Joshua reagierte lediglich, indem er eine Augenbraue hochzog. Seiner Miene war anzusehen, dass er nicht versuchte, nach weiteren Antworten zu bohren. Er wusste bloß nicht, was er als Nächstes sagen sollte.
    » Anscheinend«, sagte ich, ohne darauf zu warten, dass Joshua eine Entgegnung einfiel.
    » Anscheinend?«
    » Anscheinend bin ich an meinem Geburtstag gestorben. Ich kann mich nicht wirklich an meinen Tod erinnern.«
    » Aber du erinnerst dich doch allmählich an andere Dinge? Wie deine Familie?«
    » Ja, in gewisser Weise. Aber nicht an meinen Tod. Na ja, an nichts außer dem Teil, als ich tatsächlich gestorben bin. Ich kann mich nicht erinnern, warum ich im Wasser war oder wie ich dorthin gelangt war, ehe ich ertrunken bin.« Ich erschauerte ein wenig und fuhr fort: » Vielleicht gehört das einfach zum Geisterdasein. Sich an die genauen Umstände des Todes nicht erinnern zu können.«
    » Willst du den Rest überhaupt herausfinden?«
    » Weißt du, ich bin mir nicht sicher. Schauen wir mal …« Ich suchte nach der passendsten Parallele, fand aber nur eine schwache. » Am besten lässt es sich damit vergleichen, wenn man einen Autounfall hat oder sich ein Bein gebrochen hat oder dergleichen und nicht hinschauen will, weil einem dann schlecht wird, aber gleichzeitig will man unbedingt hinsehen.«
    Joshua schwieg einen Moment. Seine Augen wurden schmal, und er warf mir einen argwöhnischen Blick zu.
    » Meinst du, das Problem ist vielleicht psychologischer Natur?«, fragte er. » Anstatt übernatürlicher?«
    » Hä?« Ich krauste die Stirn und legte den Kopf schräg.
    » Na ja, vielleicht unterdrückst du diese Erinnerungen unbewusst. Ich meine, wenn dir doch andere Erinnerungen wiederkommen, aber nicht die.«
    Ich verzog den Mund und überdachte seine Vermutung. Ein paar Sekunden später nickte ich. » Das ist möglich, ja.«
    Er warf mir erneut einen Blick zu, immer noch Sorge in den Augen. Als er sprach, tat er es zögerlich. » Was meinst du, hast du dich also … ähm … umgebracht?«
    Ich senkte den Kopf. Natürlich musste er diese Frage stellen.
    Laut sagte ich: » Weißt du, irgendwie bin ich immer davon ausgegangen. Mein Tod schien ziemlich deprimierend, also konnte ich mir durchaus vorstellen, dass es mein Leben ebenfalls war. Aber in letzter Zeit, seit ich dir begegnet bin, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Ich weiß, dass ich von der Brücke gestürzt bin. Aber jetzt bin ich mir einfach nicht mehr sicher, dass ich gesprungen bin.«
    Joshua überraschte mich, indem er meine Hand aus meinem Schoß nahm und seine Finger mit den meinen verschränkte. » Vielleicht bist du es nicht. Ja … ich wette, dass du nicht gesprungen bist. Das passt einfach nicht zu dir. Überhaupt nicht.«
    Mein Kopf flog hoch, und ich schenkte Joshua ein schmales, aber breiter werdendes Lächeln. Der Schmerz in meiner Brust strahlte in köstlich warmen Wogen aus und wetteiferte mit der Hitze, die ich jetzt in meiner Hand verspürte.
    Vielleicht hatte Joshua unrecht. Na und? Vielleicht hatte ich mich umgebracht, vielleicht nicht. Wahrscheinlich würden wir es nie erfahren. Aber Joshua glaubte nicht, dass ich es getan hatte. Er glaubte, dass ich besser war, im Leben und jetzt. Sein Glaube rührte an etwas in meinem Innern, etwas, was darauf beharrte, dass ich vielleicht, ganz vielleicht, nichts getan hatte, um diesen Tod zu verdienen.
    Bevor ich Joshua das alles erzählen konnte, sah er auf einmal aus meinem Fenster, und sein Gesicht verfinsterte sich. Er fuhr langsamer und bog dann in eine Seitenstraße ein.
    Als mir klar wurde, was vor sich ging, starrte ich Joshua wieder voller Entsetzen an. Ich weigerte mich, auch nur eine Sekunde lang aus dem Auto zu sehen, sondern heftete den Blick auf seine grimmige Miene. Für den Bruchteil einer Sekunde wünschte ich mir, in den Nebel zurückzukehren. Bloß für ein wenig Frieden und ruhige Vorbereitung auf das, was

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